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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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schließlich: »Ich muß nur an diesen Garden vorbei, dann ist es kein Problem.«
    »Ich kenne einen geheimen Eingang zum Palast, der sich in der Spitze des höchsten Turmes befindet, bin ganz zufällig darauf gestoßen, als ich eines Tages auf Streife den Palast überflog. Dabei müssen wir immer alles prüfen, was uns ungewöhnlich erscheint. Damals sah ich auf der höchsten Turmspitze ein Gesicht. Da mir das seltsam vorkam, ging ich näher und stellte fest, daß es sich um niemanden anderes handelte als um Sab Than. Er war leicht verärgert, daß ich ihn entdeckt hatte, und befahl mir, die Angelegenheit für mich zu behalten, der Weg vom Turm führe direkt zu seinen Gemächern und sei nur ihm bekannt. Wenn ich zum Dach der Kaserne gelangen und meine Maschine holen könnte, wäre ich in fünf Minuten in seinen Gemächern. Doch wie komme ich hier heraus, wenn wir so streng bewacht werden?«
    »Wie stark sind die Wachen bei den Maschinenräumen der Kasernen?« fragte ich.
    »Normalerweise befindet sich nachts nur ein Wachposten auf dem Dach.«
    »Geh aufs Dach unseres Hauses und warte dort auf mich, Kantos Kan.«
    Ohne mein Vorhaben weiter zu erklären, begab ich mich wieder auf dem bereits erprobten Weg zur Straße und eilte zur Kaserne. Ich wagte mich nicht hinein, da es dort von Mitgliedern der Luftkundschafter nur so wimmelte, die wie ganz Zodanga nach mir Ausschau hielten.
    Die Kaserne war riesig, sie ragte reichlich tausend Fuß in die Höhe. Nur wenige Gebäude von Zodanga waren noch höher, wenngleich nur um mehrere hundert Fuß: Die Docks der großen Schlachtschiffe maßen mehr als fünfzehnhundert Fuß über dem Erdboden, während die Fracht- und Passagierbahnhöfe der Handelsflotte fast ebenso hoch emporragten.
    Das Erklimmen des Gebäudes nahm viel Zeit in Anspruch und war gefahrenvoll, doch es gab keinen anderen Weg, und so nahm ich es auf mich. Die Tatsache, daß die Bauwerke auf Barsoom mit Verzierungen überladen sind, machte die Angelegenheit wesentlich einfacher als zuvor angenommen, denn ich fand schmückende Brüstungen und Vorsprünge, die bis zur Dachrinne eine ausgezeichnete Leiter bildeten. Hier traf ich auf das erste ernsthafte Hindernis. Die Dachrinne stand fast zwanzig Fuß von der Wand hervor, und obwohl ich das Gebäude völlig umkreiste, fand ich keinen Durchschlupf.
    Das oberste Stockwerk war erhellt und voller Soldaten, die ihren verschiedenen Beschäftigungen nachgingen. Aus diesem Grund war es unmöglich, durch das Innere zum Dach zu gelangen.
    Es gab eine geringe verzweifelte Chance, und für diese entschied ich mich - denn es geschah für Dejah Thoris, und jeder Mann würde für eine Frau wie sie das tausendfache Risiko des Todes auf sich nehmen.
    Ich hielt mich mit einer Hand fest, die Füße gegen die Mauer gestemmt, und löste einen der langen Lederriemen von meiner Ausrüstung, an dessen Ende sich ein großer Haken befand, mit dessen Hilfe sich die Piloten von ihrem Flugzeug abseilen können, um die verschiedensten Reparaturen auszuführen, und an denen die Landetruppen von den Luftschiffen zu Boden gelassen werden.
    Vorsichtig schwang ich diesen Haken einige Male zum Dach hinauf, bis er schließlich an irgend etwas hängenblieb. Vorsichtig zog ich daran, um den Halt zu festigen, doch wußte ich nicht, ob er mich tragen würde. Vielleicht hatte er sich am äußersten Rand des Daches verfangen und rutschte weg, sobald mein ganzes Gewicht am Lederseil hing, so daß ich tausend Fuß nach unten auf den Fußweg stürzte.
    Ich zögerte einen Moment, dann ließ ich den Stuck los, an dem ich mich bisher festhielt, und schwang mich ins Leere. Weit unter mir befanden sich die hell erleuchteten Straßen, die harten Gehwege und der Tod. Es gab einen plötzlichen Ruck an dem tragenden Dachteil, ein häßliches rutschendes und schürfendes Geräusch, bei dem mir vor Angst der Schweiß ausbrach, dann faßte der Haken, und ich war gerettet.
    Schnell zog ich mich nach oben, hielt mich am Rand der Regenrinne fest und zog mich aufs Dach. Als ich mich erhob, blickte ich in die Revolvermündung des diensthabenden Wachpostens, der mir gegenüber stand.
    »Wer bist du, und woher kommst du?« rief er.
    »Ich bin ein Luftkundschafter, mein Freund, und beinahe ein toter, denn ich bin nur knapp dem Sturz in die Tiefe entronnen«, entgegnete ich.
    »Doch wie bist du aufs Dach gelangt, Mann? Niemand ist in der vergangenen Stunde gelandet oder vom Gebäude nach oben gekommen. Das mußt du mir schleunigst

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