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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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näherten, konnte ich sehen, daß der Besuchersaal von Than Kosis hell erleuchtet war. In der riesigen Halle hatten sich die meisten Edelmänner mit ihren Frauen versammelt, als ob eine wichtige Feierlichkeit im Gange wäre. Vor dem Palast befand sich kein einziger Wachposten, ich nehme an, weil man die Stadtmauern und die Befestigung des Palastes für unbezwingbar hielt. So konnte ich dicht an die großen Fenster herantreten und einen Blick ins Innere werfen.
    Auf der einen Seite saßen auf massiven, goldenen Thronen voller Diamanten Than Kosis und seine Gemahlin, umgeben von Offizieren und Würdenträgern des Staates. Vor ihnen öffnete sich ein breiter Gang, zu dessen beiden Seiten Soldaten standen, und als ich genauer hinsah, kam von der anderen Seite eine Prozession den Gang entlang auf den Thron zu.
    An der Spitze schritten vier Offiziere von der Garde des Jeddaks. Sie trugen ein riesiges Tablett, auf dem auf einem scharlachroten Seidenkissen eine schwere, goldene Kette mit einem Halsring und einem massiven Verschluß lag. Gleich hinter diesen Offizieren folgten vier weitere mit einem ähnlichen Tablett, auf dem der herrliche Schmuck des Prinzen und der Prinzessin des Königshauses von Zodanga ruhte.
    Am Fuße der Erhebung trennten sich beide Gruppen und blieben an den Seiten des Ganges stehen, die Gesichter einander zugewandt. Dann erschienen weitere Würdenträger, Palastbeamte und Offiziere der Armee. Den Schluß bildeten zwei Gestalten, die vollständig in rote Seide gehüllt waren, so daß man keinen von ihnen erkennen konnte. Diese beiden blieben am Fuße des Thrones vor Than Kosis stehen. Als der Rest der Prozession eingetroffen war, und alle ihren Platz eingenommen hatten, sprach Than Kosis das vor ihm stehende Paar an. Ich konnte seine Worte nicht verstehen, doch bald darauf schritten zwei Offiziere auf die beiden zu und nahmen einer der Gestalten die scharlachrote Robe ab. Da sah ich, daß Kantos Kans Auftrag fehlgeschlagen war, denn ich hatte Sab Than, den Prinzen von Zodanga, vor Augen.
    Than Kosis nahm nun eine Reihe von Ornamenten von einem der Tabletts, legte seinem Sohn einen der goldenen Ringe um den Hals und drückte das Schloß zu. Nach einigen Worten zu Sab Than wandte er sich der anderen Gestalt zu, der die Offiziere nun die seidene Verhüllung abnahmen, und als ich Dejah Thoris erblickte, die Prinzessin von Helium, verstand ich.
    Der Grund der Feierlichkeit war mir nun klar, einen Moment später, und Dejah Thoris war für immer mit dem Prinzen von Zodanga verbunden. Es war eine eindrucksvolle und schöne Zeremonie, vermute ich, doch der Anblick war mir so unerträglich, wie ich es noch nie erlebt hatte. Als ihr der Schmuck angelegt wurde, und Than Kosis eigenhändig den goldenen Halsring öffnete, hob ich mein langes Schwert hoch über meinen Kopf, zerschmetterte mit dem schweren Knauf das riesige Fenster und sprang in die erstaunte Menge. Mit einem Satz stand ich auf den Stufen des Podestes neben Than Kosis, der vor Überraschung wie versteinert schien, und stieß mit dem langen Schwert nach der goldenen Kette, die Dejah Thoris für immer mit einem anderen verbunden hätte.
    Im Nu herrschte ein riesiges Durcheinander, eintausend blanke Schwerter bedrohten mich aus jeder Richtung, und Sab Than sprang mit einem juwelenbestückten Dolch, den er aus seinem Hochzeitsgewand gezogen hatte, auf mich zu. Ich hätte ihn ebenso leicht töten können wie eine Fliege, doch der jahrhundertealte Brauch von Barsoom hielt meine Hand zurück. So packte ich sein Handgelenk, als er mir die Waffe ins Herz stoßen wollte, hielt ihn mit eisernem Griff, zeigte mit dem langen Schwert auf das andere Ende des Saales und schrie: »Zodanga ist gefallen. Seht!«
    Alle blickten in die angegebene Richtung. Dort bahnten sich Tars Tarkas und seine fünfzig Krieger auf ihren großen Thoats den Weg durch das Portal.
    Die Anwesenden schrien vor Erregung und Entsetzen auf, zeigten jedoch keine Furcht. Vielmehr warfen sich die Soldaten und Edelleute von Zodanga in Windeseile den angreifenden Thark entgegen.
    Ich stieß Sab Than kopfüber von der Empore und zog Dejah Thoris neben mich. Hinter dem Thron befand sich eine schmale Tür, in der mir Than Kosis nun mit gezücktem Schwert gegenüberstand. Augenblicklich waren wir miteinander beschäftigt, und ich hatte keinen schlechten Gegner.
    Als wir einander auf der breiten Erhöhung umkreisten, sah ich Sab Than die Stufen emporeilen, um seinem Vater zu Hilfe zu kommen. Doch als er

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