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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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nicht, diese Flüchtlinge wieder einzufangen, da es aus diesem äußeren Tal kein Entkommen gibt. Außerdem fürchten die Therns die Kreuzer der Erstgeborenen, die das Gebiet überwachen, viel zu sehr, als daß sie sich aus ihrem Land wagen. Auch wir lassen die armseligen Bewohner dieses äußeren Tales in Ruhe, denn sie haben nichts, was wir brauchen, auch sind sie zahlenmäßig nicht stark genug, um uns ein interessantes Gefecht zu liefern - so kümmern wir uns nicht um sie. Von diesen Dörfern gibt es mehrere, doch ist ihre Zahl in den vielen Jahren nur wenig angewachsen, da sie sich ständig bekriegen.«
    Nun schlugen wir einen nordnordwestlichen Kurs ein und verließen das Tal der verlorenen Seelen. Bald darauf entdeckte ich auf der Steuerbordseite einen schwarzen Berg, der aus der trostlosen Eiswüste aufragte. Er war nicht hoch und, soweit ich das sehen konnte, oben abgeflacht.
    Xodar hatte uns allein gelassen, da er an Bord einer Pflicht nachzugehen hatte. Phaidor und ich standen an der Reling. Das Mädchen hatte kein Wort gesprochen, seit man uns an Deck gebracht hatte.
    »Ist das wahr, was er mir erzählt hat?« fragte ich sie.
    »Teilweise ja«, entgegnete sie. »Das von dem äußeren Tal ist wahr, doch was er hinsichtlich des Tempels von Issus gesagt hat, daß dieser sich in der Mitte seines Landes befindet, stimmt nicht. Falls es stimmte - «, sie zögerte. »Oh, es kann nicht stimmen, nein. Denn wenn, dann hätte sich mein Volk seit Jahrhunderten in die Hände seiner grausamen Feinde begeben, um dort gefoltert zu werden und auf erniedrigende Weise umzukommen, als das wunderschöne. Ewige Leben zu führen, von dem man uns zu glauben gelehrt hat, daß es uns bei Issus erwartet.«
    »So, wie die niederen Barsoomier der Außenwelt von euch in das schreckliche Tal Dor gelockt werden, kann es doch sein, daß die Erstgeborenen mit den Therns auf ähnlich entsetzliche Weise verfahren«, erwiderte ich. »Es wäre eine finstere und grauenvolle Vergeltung, Phaidor, indes eine gerechte.«
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte sie.
    »Wir werden sehen«, antwortete ich. Dann schwiegen wir wieder, denn wir näherten uns zusehends dem schwarzen Berg, der auf irgendeine unklare Weise die Antwort auf unsere Fragen bereitzuhalten schien.
    Als wir uns dem dunklen, stumpfen Kegel näherten, verminderte das Luftschiff die Geschwindigkeit, bis es sich kaum noch bewegte. Dann erklomm es den Gipfel, und ich sah, daß unter uns ein riesiger, runder Krater gähnte, dessen Grund in der vorherrschenden pechschwarzen Finsternis nicht mehr zu erkennen war.
    Der Durchmesser dieser gigantischen Öffnung maß reichlich eintausend Fuß. Die Wände waren glatt und schienen aus einem schwarzen Basaltgestein zu bestehen.
    Einen Augenblick lang verharrte das Luftschiff direkt über dem gähnenden Nichts und begann dann langsam in die schwarze Kluft hinabzutauchen. Immer tiefer ging es. Als uns die Dunkelheit aufgenommen hatte, wurden die Scheinwerfer eingeschaltet, und in deren trübem Schein sank das ungeheure Schlachtschiff immer weiter nach unten, offenbar in das Innere von Barsoom selbst.
    Eine halbe Stunde lang ging es abwärts, dann endete der Schacht jählings in einem riesigen, unterirdischen Gewölbe. Unter uns hoben und senkten sich die Wogen eines verborgenen Meeres. Ein phosphoriszierendes Licht erhellte die Umgebung. Auf dem Meer wimmelte es von Schiffen. Hier und da tauchten kleine Inseln auf und bildeten einen Halt für die fremdartige und farblose Vegetation dieser seltsamen Welt.
    Langsam und mit majestätischer Anmut sank das Kriegsschiff weiter nach unten, bis es schließlich auf dem Wasser aufsetzte. Während des Abstieges in den Krater waren die großen Propeller eingezogen und geborgen worden, an ihre Stelle waren die kleineren, indes leistungsstärkeren Wasserpropeller getreten. Als sie sich zu drehen begannen, nahm das Schiff seine Reise wieder auf. Es bewegte sich in diesem neuen Element ebenso lebhaft und sicher wie zuvor in der Luft.
    Phaidor und ich waren sprachlos. Keiner von uns hatte je von der Existenz einer solchen Welt im Inneren von Barsoom gehört noch davon geträumt.
    Fast alle Schiffe, die wir sahen, dienten kriegerischen Zwecken. Es gab einige wenige leichte Lastkähne, doch keines von den großen Handelsschiffen, wie sie zwischen den Städten der Außenwelt verkehren.
    »Hier befindet sich der Hafen der Kriegsmarine der Erstgeborenen«, ließ sich eine Stimme hinter uns vernehmen. Als wir uns

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