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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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getötet hatte, überzeugte sie, daß ich ein Widersacher ihrer Erzfeinde war. Damit stieg ich offenbar in ihrer Wertschätzung.
    Die Schwarzen waren ausnahmslos ansehnliche und gutgebaute Männer. Die Offiziere fielen durch die unglaubliche Pracht ihrer glänzenden Ausrüstung auf. Oftmals strotzte diese nur so von Gold, Platin, Silber und wertvollen Steinen, und das Leder darunter war gar nicht mehr zu sehen.
    So bestand die Ausrüstung des befehlshabenden Offiziers ausschließlich aus Diamanten. Gegen die tiefschwarze Haut gleißten diese besonders hell. Die ganze Szene war bezaubernd: Die wohlgestalteten Männer; die übermäßige Pracht der Rüstungen; das schimmernde Skeelholz des Decks; das wundervoll marmorierte Sorapusholz der Kabinen, die auf kunstvolle Weise mit unschätzbar wertvollen Juwelen und kostbaren Edelmetallen verziert waren; die polierten goldenen Geländer und das glänzende Metall der Schußwaffen.
    Man brachte Phaidor und mich unter Deck und warf uns, noch immer gefesselt, in eine kleine Kabine mit nur einem Bullauge. Als unsere Bewacher uns verließen, verriegelten sie hinter sich die Tür.
    Wir hörten die Männer, die an den zerbrochenen Propellern arbeiteten, und konnten vom Bullauge aus verfolgen, wie das Schiff langsam vor sich hin gen Süden driftetete.
    Eine Zeitlang sprach keiner von uns beiden. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Mich für meinen Teil beschäftigte, was wohl aus Tars Tarkas und dem Mädchen Thuvia geworden sein mochte.
    Sogar, wenn es ihnen gelang, den Verfolgern zu entgehen, würden sie letztlich entweder den roten oder grünen Menschen in die Hände fallen, und als Flüchtlinge aus dem Tal Dor hatten sie nur wenig anderes zu erwarten als einen schnellen und schrecklichen Tod.
    Wie sehr wünschte ich, daß ich sie hätte begleiten können. Mir schien, daß es mir schon gelungen wäre, den intelligenten roten Menschen von Barsoom eindringlich den gemeinen Betrug klarzumachen, der sich hinter dem grausamen und unsinnigen Aberglauben verbarg.
    Tardos Mors würde mir glauben, davon war ich überzeugt. Und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er den Mut besaß, entsprechend seiner Überzeugung zu handeln. Dejah Thoris würde mir ebenfalls glauben, da hatte ich nicht die geringsten Zweifel. Dann gab es noch Tausend von roten und grünen Kriegern, mit denen ich befreundet war und von denen ich wußte, daß sie um meinetwillen die ewige Verdammnis auf sich nehmen würden. Gleich Tars Tarkas würden sie mir folgen, wohin ich sie auch führte.
    Die einzige Gefahr bestand darin, daß ich, wenn ich überhaupt jemals den schwarzen Piraten entkam, feindlich gesonnenen roten oder grünen Menschen in die Hände fiel. Sie würden kurzen Prozeß mit mir machen.
    Doch diesbezüglich mußte ich mir im Moment wenig Sorgen machen, denn die Wahrscheinlichkeit, daß ich den Schwarzen jemals entkam, war äußerst gering.
    Man hatte das Mädchen und mich so aneinander gefesselt, daß wir uns nur ungefähr drei oder vier Fuß voneinander fortbewegen konnten. Nachdem wir in das Abteil gekommen waren, hatten wir uns auf eine niedrige Bank aus Sorapusholz gesetzt, das einzige Möbelstück im Raum, das unter dem Bullauge stand. Der Boden, die Decke und die Wände bestanden aus einer Legierung aus Siliziumkarbid und Aluminium, einem leichten, undurchdringlichen Material, das bei der Konstruktion der Kriegsschiffe auf dem Mars in großem Maße Verwendung findet.
    Während ich so dasaß und über die Zukunft nachdachte, hielt ich den Blick auf das Bullauge gerichtet, das sich in Augenhöhe befand. Plötzlich sah ich zu Phaidor. Sie schaute mich mit einem seltsamen Ausdruck an, den ich auf ihrem Antlitz noch nie gesehen hatte. In diesem Augenblick war sie sehr schön.
    Sofort schlug sie die weißen Lider nieder, und ich glaubte eine leichte Röte wahrzunehmen, die ihre Wangen färbte. Offenbar ist es ihr peinlich, dabei ertappt worden zu sein, ein niederes Geschöpf so anzustarren, dachte ich.
    »Findest du das Studium der niederen Geschöpfe interessant?« fragte ich lachend.
    Mit einem nervösen, doch erleichterten kurzen Lachen blickte sie wieder auf und entgegnete: »Oh, sehr, besonders, wenn sie ein solch erlesenes Profil besitzen.«
    Nun hätte eigentlich ich erröten müssen, doch tat ich es nicht. Ich spürte, daß sie sich über mich lustig machte, und da ich eine Seele bewundere, die noch auf dem Weg in den Tod zu scherzen vermag, fiel ich in ihr Gelächter ein.
    »Weißt du,

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