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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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umsahen, erblickten wir Xodar, der uns mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen beobachtete.
    »Dieses Meer ist größer als Korus«, fuhr er fort. »Es erhält das Wasser von dem kleineren Meer oben. Um zu verhindern, daß es über eine bestimmte Höhe ansteigt, haben wir vier große Pumpstationen, die das überschüssige Wasser zurück in die Speicher oben im Norden leiten, von denen die roten Menschen das Wasser zur Bewässerung der Ländereien beziehen.«
    Bei dieser Erklärung ging mir ein Licht auf. Die roten Menschen hatten es immer einem Wunder zugeschrieben, das die Wassermassen aus dem festen Gestein der Seitenwände ihrer Staubecken strömen ließ und den Vorrat an dem wertvollen Naß vergrößerte, das in der Außenwelt des Mars so knapp ist.
    Nie vermochten ihre Weisen das Geheimnis zu ergründen, woher diese Unmassen an Wasser stammten. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sie dann einfach begonnen, es als Selbstverständlichkeit zu akzeptieren und hatten aufgehört, nach den Ursachen zu forschen.
    Wir kamen an mehreren Inseln vorbei, auf denen man seltsam geformte Rundbauten sehen konnte. Sie hatten offenbar keine Dächer, und dicke Gitter befanden sich vor den kleinen Fenstern, die die Wände in der Mitte zwischen Boden und Gebäudespitze durchbrachen. Dem Aussehen nach mußten es Gefängnisse sein: Bewaffnete Posten, die vor den Gebäuden auf flachen Bänken hockten, verliehen dieser Annahme weiteren Nachdruck.
    Wenige dieser Inseln waren größer als ein Morgen Land, doch bald sichteten wir vor uns eine wesentlich größere. Dorthin sollte uns auch unsere Reise führen, und bald darauf wurde das große Schiff an einem steilen Ufer festgemacht.
    Xodar hieß uns ihm folgen. Mit einem halben Dutzend Offiziere und Mannschaften gingen wir von Bord und näherten uns einem riesigen, ovalen Bauwerk einige hundert Yards vom Strand entfernt.
    »Bald sollst du Issus sehen«, sagte Xodar zu Phaidor. »Wir führen ihr die wenigen Gefangenen vor, die wir machten. Gelegentlich sucht sie sich einige von ihnen als Sklaven aus, um ihre Dienerschaft aufzufüllen. Niemand dient Issus länger als ein einziges Jahr.« Auf den Lippen des Schwarzen zeigte sich ein böses Lächeln, das dieser einfachen Erklärung eine grausame und unheilvolle Bedeutung verlieh.
    Obwohl sich Phaidor weigerte, zu glauben, daß Issus derartige Verbündete besaß, hatten sich ihrer Zweifel und Ängste bemächtigt. Sie klammerte sich fest an mich und war nicht länger die stolze Tochter der Herren des Lebens und Todes auf Barsoom, sondern ein junges und erschrecktes Mädchen, das sich in der Gewalt erbarmungsloser Feinde befand.
    Das Gebäude, das wir nun betraten, war nicht überdacht. In der Mitte befand sich ein langes Wasserbecken, das wie im Schwimmbad in den Boden eingelassen worden war. Darin schwamm ein schwarzer Gegenstand von merkwürdigem Aussehen. Ob es ein fremdartiges Monster war, das aus diesen unterirdischen Gewässern stammte, oder ein seltsames Floß, konnte ich nicht gleich erkennen.
    Dennoch sollten wir das bald erfahren, denn als wir am Rand des Beckens neben dem Gegenstand standen, rief Xodar einige Worte in einer fremden Sprache. Augenblicklich öffnete sich oben eine Luke, und ein schwarzer Seemann sprang aus dem Inneren des seltsamen Gefährtes.
    Xodar sprach den Matrosen an: »Übergib deinem Offizier Dator Xodars Befehle. Teile ihm mit, daß Dator Xodar mit Offizieren und Mannschaften zwei Gefangene begleitet, die in die Gärten von Issus beim Goldenen Tempel gebracht werden sollen.«
    »Gesegnet sei die Schale deines ersten Ahnen, edelster Dator«, entgegnete der Mann. »Es soll genauso geschehen, wie du gesagt.« Er hob beide Hände mit den Handflächen nach hinten über den Kopf, so wie sich alle Völker auf Barsoom zu begrüßen pflegen, und verschwand erneut im Inneren seines Schiffes.
    Einen Augenblick später erschien ein Offizier in einer seinem Range gemäßen prächtigen Ausrüstung an Deck und hieß Xodar auf das Schiff kommen. Wir kletterten hinter ihm an Bord und begaben uns nach unten.
    Die Kajüte, in der wir uns wiederfanden, war so breit wie das Fahrzeug selbst und hatte zu beiden Seiten unterhalb des Wasserspiegels Bullaugen. Kaum waren alle unten, wurden einige Befehle gegeben, in deren Folge auch die Luke verschlossen und gesichert wurde, und das Boot begann unter dem rhythmischen Schnurren der Maschinen zu vibrieren.
    »Wohin kann es in einem solch winzigen Wasserbecken gehen?« fragte

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