Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Gewölbe über dieser unergründlichen See zu dem Tageslicht und der reinen Luft Gottes führt.«
    »Nachts ist es am besten, dann bietet sich die einzige winzige Chance, die wir haben, denn dann schlafen die Menschen, und nur in den Ausgucken der Kriegsschiffe träumen einige Wachposten vor sich hin. Auf den Kreuzern und den kleineren Fahrzeugen bleibt niemand zurück. Die Posten auf den größeren Schiffen wachen über alles. Jetzt ist Nacht.«
    »Aber es ist doch gar nicht dunkel«, rief ich aus. »Wie kann es denn Nacht sein?«
    Lächelnd entgegnete er: »Du vergißt, daß wir uns weit unten befinden. Das Sonnenlicht dringt niemals bis hierhin vor. Es gibt keine Monde und Sterne, die sich auf der Oberfläche von Omean widerspiegeln. Das phosphoreszierende Licht, das du jetzt in diesem riesigen, unterirdische Gewölbe siehst, kommt aus den Felsen, die seine Kuppel bilden. Das Licht scheint immer über Omean, so wie die Wogen des Meeres immer gleich sind, so, wie du sie jetzt siehst - sie heben und senken sich ständig trotz Windstille. In einer bestimmten Stunde der Welt über uns legen sich die Menschen zur Ruhe, die hier ihren Pflichten nachgehen, doch das Licht bleibt immer dasselbe.«
    »Das wird uns die Flucht erschweren«, sagte ich. Dann zuckte ich die Schultern, denn ist es nicht reizvoller, sich einer komplizierten Angelegenheit zu stellen?
    »Laß uns heute nacht darüber schlafen. Wenn wir erwachen, fällt uns vielleicht etwas ein«, sagte Xodar.
    So legten wir uns auf dem harten Stein unseres Gefängnisses nieder und schliefen den Schlaf müder Männer.

Die Hölle bricht los
    Früh am nächsten Morgen machten Xodar und ich uns wieder an unsere Fluchtpläne. Zuerst ließ ich ihn auf dem Steinfußboden unserer Gefängniszelle eine Karte von den Südregionen zeichnen, so genau, wie es uns mit den uns gegebenen Mitteln möglich war - mit einer Schnalle von meinem Lederzeug und der scharfen Kante des zauberhaften Edelsteines, den ich Sator Throg abgenommen hatte.
    Mit ihrer Hilfe bestimmte ich grob, in welcher Richtung Helium lag und wie weit es von der Erdöffnung entfernt war, die zu Omean führte.
    Dann hieß ich ihn Omean aufzeichnen, sowie die genaue Position von Shador und der Gewölbeöffnung, durch die man nach draußen gelangte.
    Ich studierte diese Karten ausgiebig, bis sie sich meinem Gedächtnis unauslöschlich eingeprägt hatten. Von Xodar erfuhr ich, welche Pflichten die Wachen auf Shador erfüllen mußten und welche Gepflogenheiten herrschten. Offensichtlich hatte während der Schlafenszeit nur ein Mann Dienst. Seine Runde führte ihn in etwa einhundert Fuß Entfernung um das Gefängnisgebäude herum.
    Die Wachposten bewegten sich nach Xodars Aussage mit schneckenartiger Geschwindigkeit, sie brauchten für eine einzige Runde etwa zehn Minuten. Das hieß, daß praktisch jede Seite des Gefängnisses für fünf Minuten unbewacht war, solange der Posten gemächlich auf der anderen Seite entlangschritt.
    »All das, wonach du fragst, wird für uns sehr wichtig sein, sobald wir draußen sind. Doch keine deiner Fragen steht in irgendeinem Zusammenhang mit jenen Dingen, die für uns am dringendsten und wichtigsten sind.«
    »Wir kommen hier ohne Probleme heraus«, entgegnete ich lachend. »Überlaß das nur mir.«
    »Wann geht es los?« fragte er.
    »In der ersten Nacht, in der ein kleines Schiff in Ufernähe von Shador festmacht«, entgegnete ich.
    »Doch wie erfährst du, ob ein Schiff bei Shador vor Anker geht? Die Fenster sind zu weit oben für uns.«
    »Ach nein, Freund Xodar, sieh!«
    Mit einem Satz sprang ich zu den Stangen des uns gegenüberliegenden Fensters empor und warf einen Blick nach draußen.
    Einige kleine Schiffe und zwei große Kreuzer lagen in einhundert Yard Entfernung vor Shador.
    »Heute nacht«, dachte ich und wollte das schon Xodar gegenüber verlauten lassen, als sich völlig unerwartet die Gefängnistür öffnete und ein Wachposten eintrat.
    Wenn er mich jetzt sah, dann hätten wir kaum noch Chancen auf ein Entkommen. Mir war klar, daß sie mich in Eisen legen würden, hätten sie auch nur die geringste Ahnung von den wundervollen Fähigkeiten, die mir meine irdischen Muskeln auf dem Mars verliehen.
    Der Mann war eingetreten, stand mit dem Rücken zu mir und blickte zur Zellenmitte. Fünf Fuß über mir endete die Trennwand zur nächsten Zelle.
    Es war die einzige Möglichkeit, der Entdeckung zu entgehen. Wenn sich der Mann umwandte, war ich verloren. Auch hätte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher