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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Richtung, die wir eingehalten hatten, ehe Thurids Schuß meinen Bug getroffen hatte.
    Wieder einmal verließ ich mich auf Wulas Instinkt und stolperte hinter ihm einen steilen Felshang hinunter, der unmittelbar hinter dem Waldrand begann.
    Riesige Bäume streckten ihre Wipfel hoch in die Luft. Sie waren so dicht belaubt, daß kein Stückchen Himmel mehr zu sehen war. Nun verstand ich recht gut, weshalb man in Kaol keine Flotte brauchte.
    Ihre Städte lagen versteckt in diesen ungeheuren Wäldern und waren von oben her nicht zu entdecken. Nur die kleinsten Flieger konnten hier landen und auch die nur unter größten Gefahren.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Thurid und Matai Shang hier landen wollten; später erfuhr ich dann, daß es in jeder Stadt von Kaol einen schlanken Wachtturm gibt, der sich ein wenig über die Wipfel erhebt, von wo aus Kaolianer bei Tag und Nacht den Himmel nach feindlichen Flotten absuchen. Einem solchen Turm konnte sich der Hekator der Heiligen Therns gefahrlos nähern, denn man lotste ihn sicher auf den Boden herunter.
    Als ich mit Wula den Fuß des Felshanges erreichte, wurde der Boden weich und sumpfig, so daß wir nur unter Schwierigkeiten vorankamen.
    Überall wuchsen schlanke purpurne Gräser und gelbe Farne, deren Wedel sogar einige Meter hoch meinen Kopf überragten.
    Unzählige Kriechtiere hingen in zarten Schlingen von den Bäumen.
    Sehr viele hatten am Körper eine Art Spinndrüse, mit der sie jedoch nicht nur dünne Seidenfäden, sondern relativ breite Bänder spinnen konnten, die sie von Baum zu Baum spannten. Unter den Urwaldlianen gab es auch einige Arten, die man >Menschenblumen< nennt. Ihre Blüten haben Augen und Hände, mit denen sie die Beuteinsekten, die ihnen zur Nahrung dienen, sehen und greifen können.
    Auch den häßlichen Kalotbaum gab es reichlich. Das ist eine Menschenfresserpflanze etwa von der Größe eines mächtigen Beifußbusches, der auf den westlichen Ebenen Nordamerikas das häufigste Unkraut ist. Jeder Zweig endet in starken Kiefern, die sogar, wie man sich glaubhaft erzählte, große, kräftige Tiere festhalten und auffressen konnten.
    Ein paarmal entkamen wir diesen Baumungeheuern nur mit knapper Not.
    Gelegentlich gelangten wir auf Flecken festen Grasbodens, auf denen wir uns dann von der anstrengenden Arbeit des Querens sumpfigen Landes ausruhen konnten. Es war wirklich eine sehr beschwerliche Reise, und dazu herrschte ja ununterbrochen nur schwaches Zwielicht. Mein Chronometer sagte mir dann, daß die Nacht bald hereinbrechen würde, und so beschloß ich, auf einem dieser Rasenflecken für die Nacht zu lagern.
    Um uns herum gab es Früchte in Hülle und Fülle, und da die Marshunde Allesfresser sind, hatte Wula nicht die geringste Schwierigkeit, satt zu werden, nachdem ich etliche Ranken für ihn heruntergebogen hatte. Dann aß auch ich von den Früchten, legte meinen Rücken an die Flanke meines treuen Tieres und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Es herrschte undurchdringliches Dunkel, als ein lautes Knurren Wulas mich aufweckte. Ich vernahm das leise Tappen großer, weichsohliger Pfoten, und dann und wann glühten grüne Augen durch das Dunkel. Ich stand auf, zog mein Langschwert und wartete.
    Plötzlich kam aus einer wilden Kehle in meiner unmittelbaren Nähe ein tiefes, dröhnendes Röhren. Welch ein Narr war ich doch gewesen, weil ich für Wula und mich nicht ein sicheres Nachtquartier auf einem der Bäume gesucht hatte!
    Bei Tageslicht wäre es einfach gewesen, Wula und mich selbst auf einen der breiten Äste zu heben, doch jetzt war es zu spät. Wir konnten jetzt nichts anderes tun, als uns behaupten und uns so gut wie möglich gegen alle Angreifer zu wehren. Das erste Röhren schien allerdings nur ein Signal gewesen zu sein, denn was ihm folgte, war ein unbeschreiblicher Höllenlärm. Wir mußten uns mitten in einer Herde aus Hunderten, wenn nicht Tausenden wilder Dschungeltiere befinden.
    Und dieses infernalische Heulen währte die ganze Nacht. Warum sie uns nicht angriffen, ahnte ich damals nicht und kann es mir auch heute noch nicht vorstellen; ich weiß nur, daß ich niemals ein wildes Tier auf einem der orangeroten Rasenflecke im Sumpf gesehen hatte, auch später nicht.
    Als der Morgen heraufdämmerte, waren sie immer noch da und gingen immer am Rand des Grasfleckens im Kreis herum. Man kann sich nicht eine wildere, blutrünstigere Meute vorstellen als diese.
    Nach Sonnenaufgang – im Wald wurde nur die Dämmerung ein wenig

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