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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Turm aufstieg. Und wenn ich nicht auf den Granitfelsen zu Tode kam, dann bestimmt in dieser dunklen Schlucht, wenn mein Fuß auch nur einmal rutschte oder meine Finger ihren Halt nur für den Bruchteil einer Sekunde verloren.
    Da es keinen anderen Weg gab, zuckte ich die Achseln und stieg auf das äußere Fensterbrett hinaus – zugegeben, mit einem ziemlichen Schaudern –, um meinen gefährlichen Aufstieg zu beginnen.
    Zu meiner Enttäuschung stellte ich fest, daß diese Reliefs im Unterschied zu denen von Helium recht abgerundete Kanten hatten, so daß praktisch ein jeder Griff bestenfalls ziemlich fragwürdig war.
    Zwanzig Meter über mir begann eine Reihe von vorstehenden zylindrischen Steinen, die einen Durchmesser von etwa Handbreite hatten. Sie umgaben den Turm in einem Abstand von etwa einem Meter in Bändern, die wiederum einen Meter voneinander entfernt waren. Da jeder Steinzylinder fast eine Handbreite über die übrigen Ornamente hinausragte, hatte ich eine recht praktische Außentreppe, sobald ich die unterste Reihe erreicht hatte.
    Über einige Fenster kletterte ich mühselig hinauf, denn ich hoffte immer noch, daß eines offen sein könnte, damit ich leichteren Zugang zum Turminnern fände, denn damit hätte ich mindestens viel Zeit gespart.
    Manchmal war mein Halt an den runden Reliefs so fragwürdig, daß ein Niesen oder Husten genügt hätte, mich in die Tiefe zu wirbeln.
    Aber endlich erreichte ich doch einen Punkt, von dem aus meine Finger nach einem Fensterbrett greifen konnten, und ich tat schon einen Seufzer der Erleichterung, als ich von über mir durch ein offenes Fenster Stimmen hörte.
    »Das Geheimnis dieses Schlosses kann er niemals lösen.« Das war Matai Shangs Stimme. »Wir wollen zum Hangar nach oben weitergehen, so daß wir schon längst weit im Süden sind, bis er eine andere Möglichkeit findet, falls das überhaupt zu erwarten ist.«
    »Für diesen üblen Kalot scheint alles möglich zu sein«, erwiderte eine andere Stimme, die ich als die Thurids erkannte.
    »Dann wollen wir uns beeilen«, drängte Matai Shang. »Um doppelt sicher zu gehen, lassen wir aber zwei Wachen hier, die den Spiralweg beobachten. Später können sie uns dann mit einem anderen Flieger folgen und uns in Kaol einholen.«
    Meine Finger erreichten diesen Fenstersims niemals. Als ich diese Stimmen hörte, zog ich meine Hand zurück, drückte mich ganz flach an die Turmmauer und wagte kaum zu atmen.
    Welch eine entsetzliche Lage! Und wenn mich Thurid hier entdeckte… Er brauchte sich nur aus dem Fenster zu beugen und mich mit der Schwertspitze anzutippen, dann flog ich auch schon in die Tiefe.
    Dann waren aber die Stimmen nur noch schwächer zu vernehmen, und ich setzte meinen gefahrvollen Aufstieg fort; er war jetzt noch schwieriger und riskanter als vorher, denn ich mußte ja die Fenster umgehen.
    Matai Shangs Erwähnung des Hangars und des Fliegers hatte also zu bedeuten, daß mein Ziel das Dach des Turmes war, und dort hinauf schaute ich nun.
    Endlich hatte ich dann doch den gefährlichsten und zeitraubendsten Teil der Reise hinter mir, und mit einiger Erleichterung legte ich die Hand auf einen Steinzapfen der untersten Reihe.
    Sie standen natürlich sehr weit auseinander, und auch das letzte Stück meiner Kletterei war nicht gerade eine sichere Sache, wenn ich auch immer wieder einigermaßen Halt fand für meine Füße, aber im Fall einer Gefahr konnte ich mich immerhin an diesen Steinzylindern festhalten.
    Ungefähr drei Meter unter dem Dach begann sich die Mauer nach innen zu neigen, und die Neigung betrug auf den letzten Metern etwa einen halben Meter. Die Kletterei war hier wesentlich leichter, und bald konnte ich mich an den Dachbalken festhalten.
    Als ich nach oben schaute, sah ich einen startklaren Flieger. Auf dem Deck befanden sich Matai Shang, Phaidor, Dejah Thoris, Thuvia von Ptarth und einige Thern-Krieger, und Thurid kletterte eben an Bord.
    Er war keine zehn Schritte von mir entfernt und schaute in die entgegengesetzte Richtung. Ich weiß nicht, welch verrückte Laune des Schicksals ihn veranlaßte, sich umzudrehen, aber das tat er jedenfalls.
    In seinem boshaften Gesicht blitzte ein teuflisches Lächeln auf, als er mich sah; er tat einen gewaltigen Satz mir entgegen, und ich versuchte gerade, mich über die Dachkante hinaufzuschwingen.
    Auch Dejah Thoris mußte mich im gleichen Moment gesehen haben, denn sie schrie mir eine – leider nutzlose – Warnung zu, als Thurids kraftvoll

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