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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Tier so schnell wie das eigene.«
    Er zog den Speer heraus, nahm einen Dolch vom Gürtel und machte etwa in Fußhöhe über der Wurzel des Stachels einen tiefen Einschnitt.
    Er zog zwei Säcke heraus, deren jeder mindestens eine Gallone der tödlichen Flüssigkeit enthielt.
    »So ergänzen wir unsere Vorräte«, fuhr er fort. »Wir hätten davon eigentlich genug, denn der Sith ist fast ausgerottet; doch das Gift wird auch kommerziell genützt. Nur gelegentlich treffen wir noch auf ein solches Tier. Früher kamen diese schrecklichen Untiere jedoch in Herden von zwanzig oder dreißig, überfielen unsere Städte und trugen Frauen und Kinder und sogar Krieger weg.«
    Blitzschnell überlegte ich mir, was ich diesem Mann über die Mission sagen konnte, die mich in dieses Land geführt hatte, doch seine folgenden Worte lösten dieses Problem schon, und ich war froh, nichts gesagt zu haben.
    »Und jetzt zu dir selbst, John Carter«, sagte er. »Ich werde dich nicht fragen, in welchen Geschäften du hier bist, und ich will davon auch nichts hören. Ich habe Augen, Ohren und eine durchschnittliche Intelligenz, und gestern früh sah ich auch die Gruppe, die vom Norden her in einem kleinen Flieger zur Stadt Kaol kam. Ich bitte dich nur um eines – um das Wort von John Carter, daß er keine feindselige Tat gegen die Nation von Kaol oder seinen Jeddak plant.«
    »Darauf hast du mein Wort, Torkar Bar«, erwiderte ich.
    »Mein Weg führt mich die kaolinische Straße entlang, weg von der Stadt Kaol«, fuhr er fort. »Ich habe keinen Menschen gesehen, am allerwenigsten John Carter. Und du hast keinen Torkar Bar gesehen und nicht einmal von ihm gehört. Hast du verstanden?«
    »Perfekt«, sagte ich.
    Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Diese Straße führt auf dem kürzesten Weg zur Stadt Kaol. Ich wünsche dir Glück.«
    Damit schwang er sich auf sein Thoat und trottete davon, ohne auch nur einen einzigen Blick zurückzutun.
    Es war schon dunkel, als ich durch die Randbäume des riesigen Forstes die hohe Mauer erspähte, welche die Stadt Kaol umgibt.
    Wir waren ohne weitere Zwischenfälle oder Abenteuer weitergewandert, und wenn wir einmal auf das eine oder andere Tier trafen, so beäugte es Wula nur neugierig; ich selbst hatte mir den ganzen Körper mit roter Pflanzenfarbe eingeschmiert.
    Es war eine Sache, das Land zu durchqueren, eine andere jedoch, die bewachte Stadt des Kulan Tith, Jeddak von Kaol, zu betreten. Kein Mensch kann auf dem Mars eine Stadt betreten, ohne haargenau Auskunft über sich selbst zu geben; und sie muß recht zufriedenstellend sein. Ich redete mir auch nicht ein, auch nur einen Moment lang die Offiziere der Wache täuschen zu können, vor die man mich sofort führte, wenn ich an eines der Tore kam.
    Meine einzige Hoffnung schien die zu sein, im Schutz der Dunkelheit in die Stadt zu kommen; war ich erst einmal drinnen, dann konnte ich mich auf meinen Verstand verlassen und mich in einem dicht bevölkerten Viertel verstecken, wo man mich kaum entdecken würde.
    Mit dieser Absicht folgte ich der Stadtmauer im Schutz des Waldes, in den parallel zur Mauer eine breite Schneise geschlagen war, damit kein Feind sich unbemerkt nähern konnte.
    Ein paarmal versuchte ich die Mauer an verschiedenen Stellen zu bezwingen, doch nicht einmal meiner irdischen Muskelkraft gelang es, den sehr klug angelegten Wall zu meistern. Bis zu einer Höhe von dreißig Fuß neigte sich nämlich die Mauer nach außen; in etwa der gleichen Höhe war sie dann senkrecht, und die letzten fünfzehn Fuß bis zur Mauerkrone waren wieder nach außen überhängend.
    Und wie glatt sie war! Poliertes Glas hätte auch nicht glatter sein können. Ich mußte also schließlich zugeben, daß ich eine barsoomische Festung entdeckt hatte, in die auch ich nicht eindringen konnte.
    Ziemlich entmutigt zog ich mich in den Wald neben der breiten Straße zurück, die vom Osten her zur Stadt führt, und legte mich neben Wula schlafen.

6. Ein Held in Kaol
    Es war Tag, als mich eine ständige leise Bewegung aufweckte. Auch Wula streckte sich und spähte mit gesträubter Mähne durch die Büsche zur Straße hinüber.
    Erst konnte ich gar nichts sehen, aber dann entdeckte ich ein bißchen glänzendes, glattes Grün, das sich zwischen dem Gelb, Purpur und Scharlach der Vegetation bewegte.
    Ich bedeutete Wula, er solle dort bleiben, wo er war und kroch ein Stück vorwärts. Hinter einem dicken Baum sah ich eine lange Reihe grüner Krieger aus den Gründen der

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