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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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ehe sie leck wurde. Daher waren die Einwohner in vielen intakten Gebäuden gefangen und hatten versucht, die Farm in Gang zu halten. Es hatte in der Versorgungszentrale eine Explosion gegeben und mehrere weitere in der Stadt selbst. Also gab es hier viel Arbeit; aber man hatte eine gute Grundlage für einen raschen Wiederaufbau; und die Bevölkerung war unternehmenslustiger als in Peridier. Also machte Nadia sich wie zuvor ans Werk und beschloß, jeden wachen Augenblick mit Arbeit auszufüllen. Sie hielt es nicht aus, müßig zu sein. Die alten Jazzmelodien gingen ihr durch den Kopf - nichts Passendes; es gab keinen hierfür geeigneten Jazz oder Blues. Alles war völlig inhomogen. >On the Sunny Side of the Street<, >Pennies from Heaven<, >A Kiss to Build a Dream On<...
    Und in diesen hektischen Tagen in Elysium wurde ihr langsam klar, wieviel Kraft die Roboter besaßen. Sie hatte nie versucht, diese Möglichkeiten voll auszunutzen. Das war einfach nicht nötig gewesen. Aber jetzt mußten Hunderte von Aufgaben erledigt werden, mehr als selbst mit einer totalen Anstrengung geschafft werden konnten. Daher beanspruchte sie das System bis an die Halskrause, wie die Programmierer sagen würden, und sah zu, wieviel dabei herauszuholen war, obwohl sie immer noch mehr zu erzielen hoffte. Sie hatte das Teleoperating immer für eine im Grunde lokale Prozedur gehalten. Aber das war nicht notwendigerweise so. Mit Hilfe eines Relais-Satelliten konnte sie einen Bulldozer auf der anderen Hemisphäre des Planeten steuern. Und das tat sie jetzt, wann immer sie eine gute Verbindung herstellen konnte. Sie hörte nicht eine einzige ihrer wachen Sekunden auf zu arbeiten. Sie arbeitete beim Essen und las Berichte und Programme im Bad. Sie schlief nur dann, wenn Erschöpfung sie umhaute. In diesem zeitlosen Zustand sagte sie jedem ihrer Mitarbeiter, was zu tun war - ohne Rücksicht auf deren Meinung oder Bequemlichkeit. Und angesichts ihrer monomanen Konzentration und Autorität in der Beurteilung der Lage gehorchten ihr die Leute.
    Trotz all dieser Anstrengungen konnte sie nicht genug tun. Alles fiel auf sie zurück; und sie allein verlieh in den schlaflosen Stunden dem System vollen Schwung, immer an der Grenze des Möglichen. Elysium hatte schon eine große Menge von Baurobotern fertiggestellt, so daß es möglich war, die allerdringendsten Probleme sofort in Angriff zu nehmen. Bei den meisten davon ging es um die Canyons am Westhang von Elysium. Alle überdachten Canyons waren mehr oder weniger aufgebrochen worden, aber die meisten ihrer Versorgungszentralen waren nicht betroffen, und es gab eine große Anzahl Überlebender, die in einzelnen Gebäuden hockten, welche Notgeneratoren hatten wie die in South Fossa. Nachdem South Fossa wieder überdacht, beheizt und unter Druck gesetzt war, schickte sie Teams aus, um alle Überlebenden auf dem Westhang ausfindig zu machen. Diese wurden aus den anderen Canyons herausgeholt und nach Süden geschafft und dann mit Arbeitsaufgaben wieder zurückgeschickt. Die an den Kuppeln tätigen Mannschaften zogen von einem Canyon zum ändern; und deren frühere Bewohner gingen darunter ans Werk und bereiteten das Wiederaufpumpen vor. Als es so weit war, richtete Nadia ihr Augenmerk auf andere Dinge. Sie programmierte Werkzeugmacher und setzte Roboter als Streckenarbeiter längs der unterbrochenen Pipelines von Chasma Borealis in Marsch. »Wer hat nur das alles getan?« sagte sie wütend, als sie eines Abends im Fernsehen geborstene Wasserleitungen anschaute.
    Diese Frage war ihr herausgerutscht. In Wirklichkeit wollte sie es gar nicht wissen. Sie wollte nicht über das größere Bild nachdenken, über irgend etwas außer der Pipeline hier, die zerstört auf den Dunen lag. Aber Yeli nahm sie beim Wort und sagte: »Das ist schwer zu sagen. Die terrestrischen Nachrichten berichten jetzt ausschließlich von der Erde. Es gibt nur gelegentlich eine Kurzmeldung von hier; und sie wissen auch nicht, was sie daraus machen sollen. Offenbar werden die nächsten Fähren UN-Truppen hierherbringen, die die Ordnung wiederherstellen sollen. Aber die meisten Nachrichten von der Erde betreffen den Krieg im Mittleren Osten, das Schwarze Meer und Afrika. Viele vom Südlichen Club bombardieren Länder mit Gefälligkeitsflaggen; und die Gruppe der Sieben hat erklärt, diese verteidigen zu wollen. Und dann treibt sich in Kanada und Skandinavien ein biologischer Saboteur herum...«
    »Und hier vielleicht auch«, unterbrach Sasha.

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