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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Spinnenbeine zusammengebrochen, bei anderen die Gehäuse angeknackt. Eines war sogar zu einem Haufen zerquetschter Kisten zusammengedrückt, die halb im Staub begraben waren. Aber das gab ihr nur Gelegenheit zu Bergungs- und Reparaturarbeiten - einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen! Sie lachte laut und war ein bißchen übermütig, als sie sah, daß das Kommunikationslicht auf ihrer Handrückenkonsole blinkte. Sie war überrascht, wie Maya und Vlad zugleich fragten: »Wo ist Ann? Ihr Frauen, kommt hierher zurück! He, Nadia, hilf uns, dieses verdammte Habitat hinzukriegen! Wir können nicht einmal die Tür aufmachen!« Sie lachte.
     
    Die Habitate waren über die Landschaft verstreut wie alles andere. Aber sie waren in der Nähe von einem gelandet, von dem sie wußten, daß es einsatzfähig war. Es war vom Orbit aus vor einigen Tagen eingeschaltet worden und hatte einen vollständigen Check durchgemacht. Unglücklicherweise konnte die äußere Tür nicht in den Check einbezogen werden, und sie klemmte. Nadia machte sich grinsend an die Arbeit. Es sah komisch aus, wie das, was wie ein verlassener Wohnwagen herumstand, mit der Schleusentür einer Raumstation geschmückt war. Nadia brauchte nur eine Minute, um sie zu öffnen, indem sie den Code für Notöffnung eingab und gleichzeitig draußen an der Tür zog. Sie war vielleicht durch die Kälte ungleichmäßig geschrumpft. Sie würden noch eine Menge solch kleiner Probleme haben.
    Dann waren sie und Vlad in der Schleuse und danach im Habitat. Das sah immer noch wie ein Wohnwagen aus, aber mit den letzten Errungenschaften an Küchengerät. Die Luft war warm und zirkulierte gut. Das Kontrollpaneel sah wie das eines Kernkraftwerks aus.
    Während die anderen hineingingen, schritt Nadia durch eine Reihe kleiner Räume von einer Tür zur anderen; und plötzlich überkam sie ein höchst merkwürdiges Gefühl. Die Dinge schienen nicht in Ordnung zu sein. Die Beleuchtung war eingeschaltet, aber einige Röhren gingen aus und an. Am anderen Ende der Diele pendelte eine Tür langsam in ihren Scharnieren hin und her.
    Das kam sicher von der Ventilation. Und der Stoß bei der Landung hatte vermutlich einiges in Unordnung gebracht. Nadia schüttelte das Gefühl ab und ging zurück, um die anderen zu begrüßen.
     
    Inzwischen waren alle gelandet und über die steinige Ebene gegangen, wobei sie anhielten, stolperten, den Horizont anstarrten, sich langsam drehten und dann langsam weitergingen. Sie hatten die drei funktionierenden Habitate betreten, ihre Raumanzüge abgelegt und verstaut, die Wohnanlage überprüft und etwas gegessen. Nachdem sie sich über alles unterhalten hatten, war die Nacht gekommen. Sie arbeiteten weiter an den Habitaten und redeten den größten Teil der Nacht weiter, zu aufgeregt, um Schlaf zu finden. Die meisten schliefen in kurzen Abschnitten bis zur Morgendämmerung. Dann erwachten sie, zogen sich an und gingen wieder hinaus, um sich umzuschauen, Listen nachzusehen und Maschinen durchzuchecken. Dann merkten sie, daß sie ermüdet waren und gingen wieder hinein, um eine schnelle Mahlzeit hinunterzuschlingen. Und dann war schon wieder Nacht.
    So blieb es während einer Reihe von Tagen. Die Zeit verging in einem wilden Trubel. Nadia erwachte beim Piepen ihrer Handrückenkonsole und frühstückte rasch, wobei sie aus dem kleinen östlichen Fenster des Habitats blickte. Die Dämmerung verlieh dem Himmel einige Minuten lang eine frische Morgenröte, ehe er von Rosa zu dem kräftigen Orange des Tages überging. Überall auf dem Fußboden schliefen ihre Gefährten auf Matratzen, die tagsüber an die Wände geklappt wurden. Küche und Aufenthaltsraum waren winzig und die vier Toiletten kaum mehr als Schränke. Ann rührte sich, als es im Raum hell wurde, und ging zu einer Toilette. John war schon in der Küche und bewegte sich lässig. Die Verhältnisse waren so viel mehr beengt und öffentlich als auf der Ares, daß es manchen schwerfallen würde, sich anzupassen. Jeden Abend beklagte sich Maya, daß sie unter so vielen Leuten nicht schlafen könne; aber da lag sie nun, den Mund offen wie ein kleines Mädchen. Sie würde als letzte aufstehen und in dem Lärm und der Geschäftigkeit der anderen weiterdösen.
    Dann stieg die Sonne über den Horizont, und Nadia war fertig mit ihren Cornflakes, wozu die Milch aus Pulver hergestellt wurde, das mit aus der Atmosphäre gewonnenem Wasser aufbereitet war und entsprechend schmeckte. Dann war es Zeit, in den Schutzanzug zu

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