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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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meisten Waffen bei dem ersten Angriff aufgebraucht.
    Was die Soletta und den Ringspiegel anging, waren diese so groß und zerbrechlich, daß man sie unmöglich verteidigen konnte. Falls jemand sie zerstören wollte, wäre das wohl möglich. Aber Nadia sah keinen Grund dafür. Und falls es geschähe, hätte sie sofort Rote aus ihren eigenen Reihen als Täter in Verdacht.
    Und wenn sie es tun sollten, würde ein jeder ohne dieses zusätzliche Licht auskommen wie schon vorher. Sie müßte Sax fragen, was er davon hielte. Und mit Ann darüber sprechen, um zu erfahren, welches ihre Position war. Oder vielleicht war es besser, ihr keine Ideen in den Kopf zu setzen. Sie würde selbst sehen müssen, wie es lief. Was sonst noch ...?
     
    Sie schlief mit dem Kopf auf dem Bildschirm ein. Als sie wieder aufwachte, lag sie ausgehungert auf der Couch, und Sax las ihren Schirm. »Es sieht schlecht aus in Sabishii«, sagte er, als er sah, wie sie sich aufrappelte. Sie ging ins Bad, und als sie zurückkam, blickte sie ihm über die Schulter und las weiter, während er redete. »Die Sicherheit kam mit dem Labyrinth nicht zurecht. Darum sind sie nach Burroughs fortgegangen. Aber schau!«
    Er hatte zwei Bilder auf dem Schirm. Oben eines von Sabishii, das so wild brannte wie vorher Kasei Vallis. Unten Truppen, die in den Bahnhof von Burroughs strömten. Sie trugen leichten Körperschutz und hatten automatische Waffen. Ihre Fäuste schlugen in die Luft. Burroughs war anscheinend voll dieser Sicherheitskräfte; und die hatten Branch Mesa und Double Decker Butte als Wohnquartiere erobert. Also waren zusammen mit den UNTA-Truppen in der Stadt jetzt Sicherheitsteams aus sowohl Subarashii wie Mahjari - praktisch alle großen Metanationalen waren vertreten, was Nadia veranlaßte, sich zu fragen, was auf der Erde wirklich zwischen denen geschah, ob sie etwa eine Art von Vereinbarung oder ad hoc -.Allianz geschlossen hätten infolge der Krise. Sie rief Art in Burroughs an, um ihn zu fragen, was er meinte.
    Er sagte: »Vielleicht sind diese Einheiten auf dem Mars so abgeschnitten, daß sie ihren eigenen Frieden machen. Vielleicht sind sie völlig auf sich allein gestellt.«
    »Wenn wir aber noch Kontakt mit Praxis haben ... «
    »Na ja, aber wir haben sie überrascht. Sie waren sich nicht über den Umfang der Sympathie für den Widerstand bewußt, und so konnten wir die günstige Lage ausnützen. Mayas Strategie des Losschiagens hat sich in diesem Sinne bewährt. Nein, diese Teams könnten gerade jetzt recht gut isoliert sein. In diesem Fall könnten wir den Mars schon jetzt als unabhängig ansehen und mitten in einem Bürgerkrieg befindlich darüber, wer hier die Kontrolle hat. Ich meine, wenn diese Leute in Burroughs uns anrufen und sagen: Okay, der Mars ist eine Welt, groß genug für mehr als eine Regierungsform. Ihr habt eure, und wir haben Burroughs. Versucht nicht, uns die unsere zu nehmen - was würden wir dann sagen?«
    »Ich glaube nicht, daß jemand in der Sicherheit der Metanationalen in diesen Maßstäben denkt«, sagte Nadia. »Es ist erst drei Tage her, daß die Dinge über sie hereingebrochen sind.« Sie zeigte auf den Bildschirm. »Schau, da ist Derek Hastings, Chef der Übergangsbehörde. Er war Leiter der Mission Control in Houston, als wir losgeflogen sind, und er ist gefährlich - schlau und sehr hartnäckig. Er wird einfach durchhalten, bis jene Verstärkungen landen.«
    »Was sollten wir also deiner Meinung nach tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Können wir Burroughs einfach allein lassen?«
    »Das glaube ich nicht. Wir wären viel besser dran, wenn wir mit einer vollständigen Eroberung wieder hinter der Sonne zum Vorschein kämen. Wenn es belagerte Truppen von der Erde gibt, die heroisch in Burroughs durchhalten, werden sie fast sicher heraufkommen, um sie zu retten. Es eine Rettungsaktion nennen und dann auf den ganzen Planeten losgehen.«
    »Es wäre nicht leicht, Burroughs einzunehmen mit all den Truppen darin.«
    »Ich weiß.«
    Sax hatte auf einer anderen Couch im Zimmer geschlafen und öffnete jetzt ein Auge. »Die Roten sprechen davon, es zu überfluten.«
    »Was?«
    »Es liegt unter dem Niveau des Eises von Vastitas. Und unter dem Eis befindet sich Wasser. Ohne den Deich ... «
    »Nein«, sagte Nadia. »In Burroughs sind zweihunderttausend Menschen und nur ein paar tausend Leute von den Sicherheitstruppen. Was sollen die Leute denn machen? So viele Menschen kann man nicht evakuieren. Das ist verrückt. Es ist

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