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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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Alle schienen gleichzeitig in Bewegung zu sein, wuselten aufgeregt durcheinander. Gerüchte machten die Runde. Darüber, dass die Regierung heute der Bevölkerung klares Wasser einschenken, und auf die bevorstehende Katastrophe und die eingeleiteten Maßnahmen zur Rettung der Marszaner vorbereiten würden. Die sich breit machende Aufregung schien fast greifbar. Tatsächlich. Um die Mittagszeit riefen akustische Signale die Internierten vor die großen Teleschirme in den Aufenthaltsbereichen.
    Als Familie Aschos dort eintraf leuchtete ihnen von der riesigen Telewand schon das Emblem des Obersten Repräsentanten entgegen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen suchten sich Garzin, Enide, Menfud und Anisha einen Sitzplatz und warteten dann auf das Kommende. Sie mussten nicht mehr lange warten, denn kaum, dass sie Platz genommen hatten, ertönte schon die Nationalhymne, während gleichzeitig der Oberste Repräsentant auf dem Schirm erschien.
    „Lieber Marszaner ...“, begann er ohne weitere Verzögerung mit seiner Ansprache. „... dies ist der schwerste Moment in meinem Leben! Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich während meiner Amtszeit vor Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, treten muss, um nicht mehr und nicht weniger zu verkünden, als das Ende unserer Zivilisation auf der Oberfläche dieser Welt!“
    Aufgeregtes Murmeln ging durch die Masse der Versammelten. Garzin schoss die Frage durch den Kopf, wie diese Mitteilung wohl auf der Welt aufgenommen werden würde. Sie hier im Lager besaßen ja den Vorteil, bereits zu wissen, was Marszan bevorstand. Doch da draußen …?
    „Tatsache ist ...“, fuhr der Regierungschef fort, „ … das der von unserem Planeten eingefangene Asteroid Deimordus unser Verderben bedeutet. Er hat und tut es bei jeder Annäherung noch immer, Milliarden Tonnen unserer Atmosphäre in den Weltraum gerissen, für uns unrettbar verloren. Die Gravitation Marszans ist zu gering, um das Gas wieder anzuziehen und für uns zurück zu holen. Unsere Lufthülle dünnt mit immer größerer Geschwindigkeit aus. In den letzten Tagen wurde ein Punkt erreicht, der es notwendig machte, alle Siedlungen, die höher als  800 Mektems liegen, zu evakuieren, weil es bereits nicht mehr genügend Luft zum atmen gibt und der Druck zudem gefährlich weit abgesunken ist. Unsere Wissenschaftler sagen voraus, dass binnen drei Umläufen kein Leben mehr an der Oberfläche Marszans möglich sein wird. Die Regierung rief deshalb zwei Projekte ins Leben, die das Überleben unserer Rasse gewährleisten soll. Zum einen werden wir einige Bürger mit Raumschiffen, die zur Zeit gebaut werden, zum inneren Nachbarplaneten transportieren. Dort sind sie auf sich gestellt, ohne jede Technik und ohne die Möglichkeit zur Rückkehr nach Marszan. Sie müssen sich als Pioniere in einer uns weitgehend unbekannten Welt behaupten. Hunderttausend Bürger werden diesen Weg gehen. Die Auserwählten erhalten innerhalb von einen Tag ab heute ihre Benachrichtigung.
Den größeren Teil unserer Bevölkerung evakuieren wir in unterirdische Kavernen. Die Gründungs- und Erschließungsarbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Aller Oberflächenbauten, die geräumt wurden, werden zur Ressourcengewinnung restlos demontiert. Auch für die Kavernen wird die Vorauswahl in wenigen Zehnttagen abgeschlossen sein. Ich sage es frei heraus: Wir werden keinen Platz für alle Mitbürger haben. Grob gerechnet können wir etwa 10 Prozent unserer Bevölkerung evakuieren. Aus diesem Grund gilt ab sofort Notstandsrecht! Niemand darf seinen Bezirk ohne behördliche Genehmigung verlassen. Nahrungsmittel und Versorgungsgüter werden zentral zugeteilt. Die Bürgerrechte sind ab sofort eingeschränkt, Demonstrationen verboten. Schulen und öffentliche Einrichtungen werden geschlossen. Systemswichtige Industrie- und Dienstleistungsbetriebe müssen uneingeschränkt weiterarbeiten. Arbeitsverweigerung wird mit dem Tode bestraft. Die Nichteinhaltung der Ge- und Verbote wird ebenso mit dem Tode bestraft. Plünderung wird mit dem Tode bestraft. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und zur Sicherung des Überlebensprogramms sind diese Maßnahmen unumgänglich. Die Sicherheitskräfte sind angewiesen, ihren Befehlen ohne Rücksichtnahme auf die einzelne Person auszuführen. Liebe Mitbürger, ich bitte um Ihr Verständnis für die hart erscheinenden Maßnahmen. Beten Sie zu unseren Göttern, dass unser Volk eine Zukunft haben möge. Hier auf Marszan,

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