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MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition)

Titel: MARS (XUN Ebook-Edition) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. Berner , Lily Beier , Isabella Birnbaum , Dieter Bohn , Markus Cremer , Sven Klöpping , Gerhard Fritsch , Tantius Tobias
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oder auf Te Errana. Ich wünsche Ihnen... Ich …“
    Die Stimme des Obersten Repräsentanten wurde brüchig und verstummte. Der Körper des Regierungschefs wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Als er zusammenbrach, wechselte das Bild und ein Signalton zeigte an, dass nun eine Mitteilung der Sicherheitsbehörden über die ab sofort geltende Notstandsverordnungen folgen würde.
    Im Gemeinschaftsraum des Internierungslagers, in welchem sich die Aschos aufhielten, herrschte eine entsetzte Stille. Die Härte der Maßnahmen und der Zusammenbruch des Regierungschefs hatte alle betroffen gemacht. Schweigend ging man auseinander. Niemandem war zum Reden oder Diskutieren zumute. Auch den Aschos erging es nicht anders. Selbst, als sie in ihrer Unterkunft die Mitteilung vorfanden, dass man die Familie auf Grund der beruflichen Qualifikationen -Garzin arbeitete als Agro-Technit, und Enide war Bionin- für die Umsiedlung nach Te Errana ausgewählt hatte, konnte daran etwas ändern. Zum ersten Mal realisierten sie den bevorstehenden Untergang ihrer Zivilisation. Nur 10 Prozent der Bevölkerung konnten in die Kavernen – das waren gerade mal 1,5 Millionen Marszaner! Damit musste man erst einmal fertig werden!
     
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    9 Zehnttage später. Der Start der ersten Auswandererschiffe nach Te Errana stand kurz bevor. Das Startgelände lag in einer Tiefebene des fast unbewohnten Südwestkontinents. Es war bedeckt von einer schier unüberschaubaren Menge an Zapfenförmigen Raketen. Jede dieser Raketen fasste 100 Personen, die man, zusammengepfercht auf engstem Raum, bereits vor Startantritt in Tiefschlaf versetzte, aus welchem sie erst bei Eintritt in die Umlaufbahn des inneren Nachbarplaneten wieder erweckt werden sollten.
    Erst einmal gestartet, würden sich die einzelnen Zapfen im Weltraum aneinander koppeln und so ein Schiffskonglomerat bilden, welches 10.000 Marszaner umfasste. Zehn solcher Konglomerate sollten dann nacheinander, im Abstand von jeweils sieben Tagen, nach Te Errana aufbrechen. Außer den Marszanern führten die Schiffe nur noch Konzentratnahrung, Fachliteratur, welche für die Besiedlung nötiges Wissen enthielt, Trinkwasserreinigungsanlagen und Medikamente mit sich. Dazu konnte jeder Passagier Privatbesitz von einem Kilogramm Gewicht mitnehmen. Die restliche Kapazität wurde von Treibstofftanks, Triebwerken und dem Lebenserhaltungssystem in Beschlag genommen.
    Familie Aschos gehörte zum ersten Kontingent. Während man sie auf ihre Liegen schnallte, auf denen sie die nächsten 20 Zehnttage schlafend verbringen würden, um sie auf die Einleitung des Tiefschlafs vorzubereiten, gingen ihnen die letzten Tage durch den Kopf und Angst traf sich mit Hoffnung.
    Angst um die, die zurückbleiben und auf der Oberflächen ihren Tod finden würden, weil die Luft zum atmen fehlte. Angst um diejenigen, die wie Höhlentiere bald für immer unter der Oberfläche verschwinden mussten. Angst vor dem, was die Marszaner in den Schiffen auf Te Errana erwartete – man wusste noch so wenig über den inneren Nachbarplaneten. In die letzte Angst mischte sich die Hoffnung, dass man alle Schwierigkeiten dort überwinden konnte, um so ihrem Volk einen Neustart zu ermöglichen. Garzin schaute hinüber zu den pneumatischen Liegen seiner Angehörigen. Menfud schlief bereits. Enide zwinkerte im schläfrig zu und versuchte sich in einem aufmunternden Lächeln, bis auch ihr die Augen unter der Wirkung der per Transfusion verabreichten Medikamente zufielen. Und dann Anisha, die kleine süße Anisha. Auch sie schlief schon, ihren heiß geliebten Kuschel-Wuwu fest an ihren Körper gepresst. Nun spürte auch Garzin die einsetzende Medikamentenwirkung. Seine Glieder wurden schwer, das Denken zerfaserte ins Nichts und eine wohltuende Dunkelheit umfing den Familienvater. Das sich die Schutzhauben über ihre Körper senkten bekam er schon gar nicht mehr mit. Auch den Start seiner Einheit nicht sehr viel später wurde so nur aus dem Kontrollzentrum beobachtet.
    Ein Zapfen nach dem anderen hob auf einer glühenden Feuersäule ab, strebte dem orange-blauen Himmel entgegen und sammelte sich in einer vorprogrammierten Orbitposition, wo sie sich dann nach und nach zum Gesamtschiffsverbund aneinander kuppelten. Als dies geschehen war, starteten die Zapfen am hinteren Verbundende ihre Triebwerke erneut. Das Konglomerat nahm Fahrt auf, verließ den Orbit und steuerte das fast 100 Millionen Kilometer entfernte Ziel an, einen kaum sichtbaren bläulichen Punkt im

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