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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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aus allen Teilen der Welt – aus s ä mtlichen europ ä ischen Staaten, Asiaten, Afrikaner …«
    » Ich habe von den Problemen eurer Schwarzen geh ö rt. Wir haben in der Schule gelernt, da ß sie von eurem rassistischen System unterdr ü ckt werden. «
    Jamie merkte, wie er zornig wurde. » Wieso ist dann der einzige Schwarze auf dem Mars ein Amerikaner? Warum haben die afrikanischen Staaten sich nicht an dieser Expedition beteiligt? «
    » Weil sie arm sind « , antwortete der Russe und man ö vrierte den Rover geschickt um einen neu aussehenden Krater herum, der ungef ä hr die Gr öß e eines Swimmingpools hatte. » Sie k ö nnen sich einen solchen Luxus wie die Raumforschung nicht leisten. Sie k ö nnen ja kaum ihre Einwohner ern ä hren. «
    » Ist das wirklich ein Luxus, Mikhail? Glauben Sie, da ß es Geldverschwendung ist, die Hand nach dem Weltraum auszustrecken? «
    » Nein « , antwortete Wosnesenski sofort und bestimmt. In seinem Ton lag nicht der geringste Zweifel.
    Jamie dachte an die heruntergekommenen Pueblos und zerbr ö ckelnden alten Adobeh ä user in New Mexico. » Ich wei ß nicht « , sagte er nachdenklich. » Manchmal glaube ich, das Geld h ä tte besser angelegt werden k ö nnen, um den Armen zu helfen. «
    Der Russe warf ihm einen raschen Blick zu, dann konzentrierte er sich wieder aufs Fahren. Er schwieg geraume Zeit, und Jamie schaute in das staubige rote Land hinaus, das an ihnen vorbeizog – Felsen, abbr ö ckelnde alte Rinnen, Krater, kleine D ü nen, deren Sand vom Wind aufgeweht wurde. Weiter weg, in Richtung zum Horizont, sah er einen Staubwirbel, der sich wie eine rote Windhose in den rosafarbenen Morgenhimmel schraubte.
    » Was wir tun, hilft den Armen « , sagte Wosnesenski. » Wir nehmen ihnen kein Brot weg. Wir erweitern den Lebensraum der menschlichen Spezies. Die Geschichte hat gezeigt, da ß jede Erweiterung des menschlichen Lebensraums einen Zuwachs an Reichtum und eine Steigerung des Lebensstandards mit sich gebracht hat. Das ist eine objektive Tatsache. «
    » Aber es gibt immer noch Arme « , entgegnete Jamie.
    Die Stimme des Russen nahm einen leicht gereizten Ton an. » Allein schon der russische Staatenbund hat den armen L ä ndern Hilfsgelder in H ö he von mehreren tausend Milliarden gew ä hrt. Die Vereinigten Staaten noch mehr. Diese Expedition zum Mars hat den Armen nicht geschadet. Was wir hier ausgeben, ist ein Trinkgeld im Vergleich zu dem, was sie bereits erhalten haben. Und was hat es ihnen gebracht? Sie setzen nur noch mehr Babies in die Welt, bringen eine weitere Generation von Armen hervor. Eine noch gr öß ere Generation. Es nimmt kein Ende. «
    » Also leiden sie keinen Hunger, weil wir hier auf dem Mars sind. «
    » Ganz sicher nicht. Es fehlt ihnen an Disziplin, das ist ihr Problem. In der russischen F ö deration haben wir uns innerhalb einer einzigen Generation von einer r ü ckst ä ndigen Agrargesellschaft zu einem m ä chtigen Industriestaat entwickelt. «
    Ja, erwiderte Jamie im stillen, mit Stalin als gro ß em Steuermann. Dem war es egal, wie viele Millionen verhungert sind, w ä hrend er seine Fabriken und Kraftwerke gebaut hat.
    » Aber sagen Sie mir, wie war es, in New Mexico aufzuwachsen? Das ist doch in der N ä he von Texas, nicht wahr? «
    » Ja « , sagte Jamie. » Zwischen Arizona und Texas. «
    » Ich war dort. In Houston. «
    » New Mexico ist ganz anders als Houston. « Jamie lachte. Dann sagte er: » In Wirklichkeit bin ich gr öß tenteils in Kalifornien aufgewachsen. In Berkeley. Dort haben meine Eltern an der Universit ä t unterrichtet. Ich war noch klein, als wir dorthin gezogen sind. Aber ich habe viele Sommer in Santa Fe verbracht, bei meinem Gro ß vater. «
     
    Es war ein anstrengender Tag gewesen. Jamie war fast siebzehn und schloß gerade die Highschool ab. Seine Eltern waren schwer enttäuscht von ihm, weil er keine klare Vorstellung hatte, was er auf dem College studieren wollte.
    Sie waren mit ihn nach Santa Fe geflogen, wo er den Sommer verbringen sollte. Sein Großvater hatte erklärt, daß er Jamie ein Vollstipendium an der Universität von Albuquerque besorgt hatte – falls er es haben wollte.
    Das Abendessen war l ä ngst beendet, und sie sa ß en im E ß zimmer von Als Haus oben in den H ü geln n ö rdlich von Santa Fe um den gro ß en Eichentisch herum, auf dem noch die Reste des gebratenen Zickleins standen, und unterhielten sich.
    Das E ß zimmer war gro ß und k ü hl, mit einer schr ä gen, hohen

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