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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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» Wow, da drin war ’ s ja wie im Zentrum von Houston. «
    » Das Ozon wird ziemlich rasch zerfallen « , meinte Wosnesenski. » Zu molekularem Sauerstoff. Der ist harmlos. «
    Jamie lie ß den Blick ü ber die Borde mit den ordentlich ü bereinandergestapelten Ger ä ten zu beiden Seiten schweifen und murmelte: » Einen GC/MS haben wir hier drin, stimmt ’ s? Die sind nicht beide hinten in der Ausr ü stungssektion. «
    Wosnesenski zeigte auf das unterste Bord. » Das ist das Quadrupolger ä t. Das magnetische ist im Ausr ü stungsmodul . «
    » Das gen ü gt vollkommen. « Jamie kniete sich hin und zog den Apparat aus dem Regal. Der Gaschromatograph und Massenspektrometer analysierte die chemische Zusammensetzung von Stoffen praktisch Atom f ü r Atom. Er war ordentlich in eine graue Plastikh ü lle verpackt und erstaunlich leicht. Dem Hersteller-Logo zufolge war es ein japanisches Ger ä t.
    » Ich m ö chte die Ozonwerte in der Luftschleuse ü berwachen. Mal sehen, wie sich das Zeug zersetzt und was das Erdreich vielleicht sonst noch so ausgast. «
    » Gut « , sagte Wosnesenski.
    » Ich baue ihn in der Luftschleuse auf und schlie ß e ihn an den kleinen Monitor im Cockpit an. Sie machen das Abendessen. Ich komme um vor Hunger. «
    Die dunklen Brauen des Russen zogen sich leicht zusammen. » Sie geben mir Befehle? Ich bin der Kommandant. «
    Jamie war bereits dabei, die Luftschleusenluke zu ö ffnen. Das Spektrometer in seinem Arm lag auf seiner H ü fte. Er warf einen Blick zu dem Kosmonauten zur ü ck.
    » Ich gebe die Befehle, Yankee. Sie bauen das GC/MS auf, während ich das Essen zubereite.«
    »In Ordnung, Boss«, sagte Jamie lachend.
     
    Joanna schaute auf den Bildschirm, als Wosnesenski und dann Jamie Waterman ihre abendlichen Berichte ablieferten. Sie saß auf einem spinnenbeinigen Hocker am Arbeitstisch im Biologielabor. Die sperrigen Geräte umgaben sie wie ein Kokon. Im Laborbereich fühlte sie sich beinahe zu Hause; dank der Mikroskope, Isolierboxen und Regale mit Gläsern fühlte sie sich hier wohler und geschützter als in der kahlen kleinen Kabine, die ihr als Schlafraum diente.
    Sie hatte ihren Laborcomputer ans Kommunikationssystem der Basis angeschlossen, so daß sie sich den Bericht des Exkursionsteams nicht mit allen anderen zusammen anschauen mußte. Jamies Gesicht wirkte ernst, aber glücklich. Er lächelte nicht gerade, aber als er beschrieb, was er an diesem Tag beobachtet hatte, war eine Erregung in seinen Augen, die sie noch nie gesehen hatte.
    » Hier h ä tten wir landen sollen « , sagte er und schaute vom Bildschirm herab, als w üß te er, da ß sich ihre Blicke treffen w ü rden. » Hier gibt es Feuchtigkeit, und ich w ü rde wetten, da ß die Temperaturen unten auf der Talsohle erheblich h ö her sind als hier oben auf der Ebene. «
    Er fuhr fort und beschrieb mit funkelnden Augen die Gesteinsformationen, die f ü r ihn solche Ä hnlichkeit mit den Adobe-Felsenbehausungen im s ü dwestlichen Amerika hatten.
    » Er ist ein h ü bscher roter Teufel, nicht wahr? «
    Joanna fuhr auf dem Hocker herum. Tony Reed stand hinter ihr. Sein Arm lag l ä ssig auf der transparenten Plastikhaube einer leeren Isolierbox. Er trug einen d ü nnen schwarzen Rollkragenpullover unter seinem braunen Overall. Ein Mundwinkel war in einem seltsamen, ironischen L ä cheln leicht nach oben gezogen. Joanna starrte ihn einen Moment lang wortlos an. Es war fast, als w ä re Reeds Gesicht in zwei H ä lften gespalten: Die eine H ä lfte l ä chelte, die andere nicht.
    » Jamie hat triftige Argumente daf ü r, da ß wir den Canyon erforschen « , sagte sie. » Die Chance, lebende Organismen zu finden, oder auch nur Fossilien ausgestorbener Arten …«
    Reed kam n ä her, zog sich den anderen Hocker heran und setzte sich rittlings darauf. Mit einer Handbewegung zum Bildschirm sagte er: » Unser indianischer Freund scheint zu glauben, er h ä tte die Ruinen eines alten Dorfes gefunden. Wirklich absurd. «
    Pl ö tzlicher Zorn loderte in Joanna auf. » Woher wissen Sie, da ß es absurd ist? Wie k ö nnen wir ü berhaupt etwas ü ber diese Welt sagen, bevor wir sie nicht vollst ä ndig erforscht haben? «
    Reeds L ä cheln wurde breiter. » Ich bin kein Spieler, aber ich w ä re bereit, eine ganze Menge darauf zu setzen, da ß es auf dem Mars keine alten Zivilisationen zu finden gibt. «
    » Ja, und vor hundertf ü nfzig Jahren h ä tten Sie darauf gewettet, da ß Schliemann die Ruinen von Troja niemals finden

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