Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
Nachrichtenmagazin. » Hat das zu der Gehirnblutung beigetragen? Spielte die Schwerelosigkeit eine Rolle? «
    Brumado sch ü ttelte den Kopf. » Die Schwerelosigkeit d ü rfte eigentlich nichts damit zu tun haben. Wenn ü berhaupt, ist stark reduzierte Schwerkraft gut f ü r das kardiovaskul ä re System. «
    » Wie ist es m ö glich, da ß er f ü r diese gef ä hrliche Arbeit ausgesucht wurde, wenn er ein kardiovaskul ä res Problem hatte? «
    » Er hatte kein kardiovaskul ä res Problem. «
    » Der Mann ist an einem Schlaganfall gestorben! «
    » Aber es gibt keinerlei Hinweis darauf, da ß bei ihm ein medizinisches Problem vorlag. Er ist gr ü ndlich untersucht und getestet worden, genau wie die anderen Besatzungsmitglieder auch. Er hat ein mehrj ä hriges Training mit regelm äß igen ä rztlichen Untersuchungen absolviert und nie auch nur das geringste Problem gehabt. Er war erst zweiundvierzig Jahre alt. Auch in den ä rztlichen Unterlagen seiner Familie deutet nirgends etwas auf eine genetische Neigung zu kardiovaskul ä rer Erkrankung hin. «
    » Wie erkl ä ren Sie sich dann den Schlaganfall? «
    » Niemand hat eine Erkl ä rung daf ü r. Es ist passiert. Es ist schrecklich. Sehr traurig. «
    » Aber Sie werden die Mission nicht abbrechen oder ihren Ablauf in irgendeiner Weise ä ndern? «
    Brumado l ä chelte erneut, diesmal, um seinen wachsenden Ä rger zu verbergen. » Zun ä chst einmal habe ich keine offizielle Funktion im Marsprojekt. Ich bin nur ein Berater. «
    » Also wirklich! Die ganze Welt wei ß , da ß Sie die Seele des Marsprojekts sind. «
    » Ich bin nicht in den t ä glichen Ablauf des Projekts involviert. Und ich habe auch keine offizielle Position. In Wirklichkeit ist es mit meinen Einwirkungsm ö glichkeiten vorbei, seit die Raumschiffe zum Mars gestartet sind. «
    » Wollen Sie uns wirklich erz ä hlen, da ß die Flugkontrolleure in Houston …«
    » In Kaliningrad « , verbesserte Brumado.
    » Wo auch immer – da ß sie nicht auf Sie h ö ren w ü rden, wenn Sie zu ihnen gingen und ihnen rieten, das Projekt abzubrechen und diese Leute sicher heimzuholen? «
    » Hoffentlich nicht. Wenn ich ihnen einen solchen Rat g ä be, w ä ren sie hoffentlich klug genug, ihn zu ignorieren. «
    » Machen Sie sich keine Sorgen um die Sicherheit dieser M ä nner und Frauen auf dem Mars? «
    Brumado z ö gerte nur einen Sekundenbruchteil – genug, um sich zu ermahnen, da ß er sich von ihnen nicht zu ungewollten Ä u ß erungen verleiten lassen durfte.
    » Sie m ü ssen sich vergegenw ä rtigen, da ß Doktor Konoyes Tod kein Unfall war, da ß er nicht auf technischem Versagen oder auch nur auf einem Fehler in unserer Planung beruhte. Der Mann hat einen Schlaganfall erlitten. Er war hundert Millionen Kilometer von der Erde entfernt, als das geschehen ist, aber es w ä re nicht anders gewesen, wenn es ihn in seinem Bett getroffen h ä tte. «
    Brumado drehte sich um und schaute direkt in die Kamera, deren rotes Licht brannte. » Sollen wir aufh ö ren, den Mars zu erforschen, weil ein Mensch gestorben ist? Haben die Amerikaner aufgeh ö rt, ihr Siedlungsgebiet nach Westen auszudehnen, weil an der Grenze Menschen ums Leben gekommen sind? Hat man aufgeh ö rt, die Welt zu erforschen, weil einige Schiffe gesunken sind? Wenn wir aus Angst vor der Gefahr aufgeh ö rt h ä tten, uns ins Unbekannte hinauszuwagen, w ü rden wir immer noch in H ö hlen hocken und uns jedesmal auf den Boden werfen, wenn es drau ß en donnert. «
    Der Moderator l ä chelte breit und sagte: » Gleich nach der folgenden wichtigen Botschaft machen wir weiter. «
    Die Overhead-Scheinwerfer wurden gedimmt. Brumado griff nach dem Glas Wasser auf dem Couchtisch.
    » Gutes Timing. Es l ä uft sehr gut « , sagte der Moderator. » Nur weiter so. «
    Der zweite Teil der Sendung war weitgehend genauso wie der erste: Die Interviewer klagten Brumado fast schon an, und dieser verteidigte das Marsprojekt gegen ihre plumpen Andeutungen, er sei unsensibel oder geradezu inkompetent.
    » Und obwohl dies passiert ist « , h ä mmerte der Fratzenmann von der Zeitung auf ihn ein, » weisen Sie den Gedanken, da ß es da drau ß en f ü r Menschen zu gef ä hrlich ist, nach wie vor von sich? «
    Brumado spielte seine Trumpfkarte aus. » Einer dieser Menschen ist meine Tochter. Wenn ich der Meinung w ä re, sie sei in einer Situation, die in nicht mehr tragbarem Ma ß gef ä hrlich ist, w ü rde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um das gesamte

Weitere Kostenlose Bücher