Mars
und behandelt werden k ö nnt. Beeilt euch. «
Jamie setzte zu der Frage an, was passieren w ü rde, wenn es ihnen nicht gelang, die Kuppel in den n ä chsten achtundvierzig Stunden zu erreichen. Aber er hielt den Mund. Er wollte die Antwort eigentlich gar nicht h ö ren.
ERDE
WASHINGTON: Das Lächeln der Vizepräsidentin erlosch im selben Moment, als das letzte Mitglied des Fernsehteams den Raum verließ.
Es war ungewöhnlich, daß die Medienmeute in das Büro der Vizepräsidentin einfiel, aber dies war auch ein sehr ungewöhnlicher Tag gewesen. Eine Pressekonferenz vom Mars. Und dieser verdammte Indianer hatte es geschickt geschafft, seinen Teil der Abmachung nicht einzuhalten.
Sie funkelte die beiden Berater, die im Raum geblieben waren, w ü tend an. Ihre Mediensekret ä rin stand an dem kleinen Schr ä nkchen, das als Bar diente. Harvey Todd, ihr Berater f ü r Wissenschaft und Technik, ging langsam und mit nerv ö sen Bewegungen vor den mit Vorh ä ngen verh ü llten Fenstern auf und ab. Er hat auch allen Grund zur Nervosit ä t, sagte sich die Vizepr ä sidentin. Sie erhob sich von dem kleinen Sofa, auf dem sie den Reportern Rede und Antwort gestanden hatte, und ging steifbeinig zu ihrem Schreibtisch hin ü ber. Es war ein winziger, zart geschwungener Schreibtisch aus gl ä nzendem dunklen Rosenholz, dessen Proportionen auf angenehme Weise dem zierlichen K ö rperbau der Vizepr ä sidentin entsprachen.
Die Mediensekret ä rin reichte der Vizepr ä sidentin ein beschlagenes Glas Wodka mit Zitrone, als diese in dem kastanienbraunen Drehsessel hinter dem Schreibtisch Platz nahm.
Sie trank einen kleinen Schluck von ihrem eiskalten Drink und wandte sich dann an Todd. » Nun? «
Todd machte ein erschrockenes Gesicht. Er war der kleine, nerv ö se Typ; sein Haar lichtete sich bereits, obwohl er erst knapp ü ber Drei ß ig war. Obwohl er sanft wirkte, war er im Innern so scharf wie ein Rasiermesser. Er hatte in Princeton in Politologie und Betriebswirtschaft graduiert. Sein Lieblingsautor war Niccol ö Macchiavelli.
Er schluckte schwer und versuchte zu l ä cheln. » Ich fand, die Konferenz ist ganz gut gelaufen. Sie nicht? « fragte er die Mediensekret ä rin mit einer Spur von Verzweiflung im Ton.
Sie nickte, l ä chelte jedoch nicht.
»Dieser gottverdammte Indianer hat kein Wort darüber gesagt, daß er mich unterstützt«, fauchte die Vizepräsidentin. »Ich habe mich für ihn aus dem Fenster gehängt, und er hat immer nur über die verfluchten Marsianer geschwafelt!«
»Nun ja, er ist Wissenschaftler…«
» Bl ö dsinn! «
Die Mediensekret ä rin setzte sich auf das Sofa, das ihre Chefin gerade ger ä umt hatte, und legte geziert die Beine ü bereinander. » Wir haben seine schriftliche Erkl ä rung « , sagte sie. » Die k ö nnen Sie ver ö ffentlichen, wann immer Sie wollen. «
» Er h ä tte sagen m ü ssen, da ß er mich unterst ü tzen wird « , beharrte die Vizepr ä sidentin.
» Ich wei ß nicht recht, ob diese Sendung nun gerade der richtige Zeitpunkt f ü r eine solche Erkl ä rung gewesen w ä re « , sagte Todd zaghaft und rieb sich mit einem Zeigefinger ü ber sein rundes Kinn.
» Zum Teufel, was haben die Ihnen in Princeton eigentlich beigebracht? « schrie die Vizepr ä sidentin beinahe. » Was w ä re ein besserer Zeitpunkt, als wenn die ganze verfluchte Welt vor dem Fernseher sitzt? Eine Unterst ü tzungserkl ä rung vom Mars, um Himmels willen! Was k ö nnte einen gr öß eren Eindruck auf die W ä hler machen, Sie hirnloser Schwachkopf? «
Die Mediensekret ä rin ging zur Bar. Todd versuchte, dem w ü tenden Blick seiner Chefin standzuhalten, aber es gelang ihm nicht; er wandte sich ab und konzentrierte sich statt dessen auf das Gem ä lde, das auf seine Veranlassung hin im B ü ro aufgeh ä ngt worden war: ein echter Sternenhimmel von Chesley Bonestell.
» Ich k ö nnte mir einen besseren Zeitpunkt f ü r diese Unterst ü tzungserkl ä rung vorstellen « , sagte die Mediensekret ä rin, w ä hrend sie einen Bourbon pur in einen Tumbler mit Eisw ü rfeln einschenkte.
» So? K ö nnen Sie? «
»Wenn sie wieder auf der Erde landen. Das werden sich alle ansehen. Und Sie werden auch nicht mit Marsianern um die Aufmerksamkeit der Medien konkurrieren müssen.«
Die wütende Miene der Vizepräsidentin hellte sich ein wenig auf und wurde zu einem nachdenklichen Stirnrunzeln. Sie nippte an ihrem Drink. Todd warf der Mediensekretärin einen zutiefst dankbaren Blick zu. Sie
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