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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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an die Lippen, trank vier gro ß e Schlucke und reichte ihn Jamie.
    Jamie dachte, da ß es nun auch nichts mehr ausmachte, wenn das, was sie qu ä lte, ansteckend war, und trank den Beh ä lter fast leer.
    » Im Gefrierfach sind Saftkonzentrate « , sagte Ilona.
    » Haben wir genug Wasser? « fragte Jamie.
    » Ja, m üß ten wir eigentlich « , sagte Joanna. » Ich k ü mmere mich darum. «
    Connors schlurfte in Richtung Cockpit, kam aber nicht weiter als bis zu den B ä nken auf halber Strecke. Dann sackte er auf die Bank gegen ü ber von Ilona.
    » Meine … Beine … Herrgott, sie … wollen mich nicht mehr tragen. «
    Von einem pl ö tzlichen Adrenalinsto ß befl ü gelt, schob Jamie sich an Joanna vorbei und ging zu dem Astronauten. In Connors ’ Augen stand Angst. Joanna schaute erschrocken drein.
    » Was ist los, Pete? «
    » Geht nicht … ich f ü hle mich einfach … so verdammt schwach …«
    » Okay. Okay. Bleiben Sie nur sitzen, bis Sie wieder zu Kr ä ften kommen. «
    » Aber wir … wir m ü ssen aufbrechen. «
    » Ich kann fahren. «
    » Sie? «
    » Ja. Ich wei ß , wie es geht. «
    » Ja … aber …«
    Jamie l ä chelte. » Ist genauso, als w ü rde man einen Pickup fahren. Kein Problem. «
    Jamie w ü nschte, er w ä re wirklich so zuversichtlich. Er ging nach vorn ins Cockpit und glitt auf den Fahrersitz. Im Rahmen des Trainings hatte er nat ü rlich gelernt, den Rover im Notfall zu bedienen, und er hatte Wosnesenski und Connors lange genug zugesehen. Er hatte den Rover sogar unter ihren skeptischen Blicken schon kurze Strecken gefahren.
    Schaffst du ’ s auch ganz allein? fragte sich Jamie. Ja, zum Teufel, antwortete er sich stumm. Ich mu ß.
    Er lie ß sich Zeit und sah sich die Kontrolltafel bewu ß t langsam und sorgf ä ltig von einem Ende zum anderen an. Dann dr ü ckte er auf den Schalter, der die Fahrmotoren startete. Das Heulen des Stromgenerators unter seinem Sitz wurde h ö her. Komisch, da ß man das verdammte Ding nie summen h ö rt, bis es die Tonlage ä ndert, sagte sich Jamie. Oder bis es verstummt.
    » Auf geht ’ s « , rief er ü ber die Schulter hinweg. Ilona l ä chelte ihm matt zu. Joanna sa ß mit einem Plastikbecher in der Hand neben Connors. Sie verwandelt sich in Florence Nightingale, dachte Jamie. Wird Pete wieder gesund werden? Wird Ilona durchkommen? Herrgott, sie k ö nnten beide sterben. Wir k ö nnten alle sterben.
    Der Rover machte einen Satz nach vorn, brach ein wenig nach links aus und fuhr dann wieder geradeaus, als Jamie vom Gas ging und das Lenkrad festhielt.
    » Wir fahren! « br ü llte er. » Wir sind unterwegs. «
    Von den dreien hinter ihm kam kein Ton.
    Dann dachte Jamie: Wir fahren in die falsche Richtung. Zum Felsendorf geht es dort entlang; wir lassen es hinter uns zur ü ck.
     
    Trotz seiner Schmerzen und der fürchterlichen Schwäche, die ihm alle Kraft aus dem Körper saugte, legte Mikhail Wosnesenski verbissen den Raumanzug an. Abell und Mironow halfen ihm, aber sie sahen beide nicht besser aus, als Wosnesenski sich fühlte.
    Es ist der Staub, sagte sich der Russe. Er muß es sein. Nach außen hin hatte er die Idee einer unheimlichen marsianischen Infektion als so grotesk abgetan, daß es sich nicht einmal lohnte, darüber nachzudenken. Aber im tiefsten Innern fürchtete er, daß sie alle von einem fremdartigen Bazillus vergiftet worden waren, für den es keine Heilung gab.
    Obwohl Dr. Li gesagt hatte, er m ü sse nicht drau ß en sein, wenn der Lander komme, hatte Wosnesenski die Vorschriften zitiert, bis der Expeditionskommandant sich widerstrebend gef ü gt und eingewilligt hatte.
    Ich bin vielleicht krank, sagte sich Wosnesenski, aber ich kenne immer noch meine Pflichten. Die Vorschriften verlangen, da ß ein Kosmonaut den Anzug tr ä gt und bereit ist, dem Landungstrupp zu helfen, sobald der Lander aufsetzt. Es gibt einen triftigen Grund f ü r diese Vorschrift, und solange ich auf meinen eigenen zwei Beinen stehen kann, werde ich nicht zulassen, da ß eine Vorschrift verletzt wird.
    Deshalb taumelte er kraftlos durch die Luftschleuse hinaus und stand wartend da, eine feuerwehrrote Gestalt, die unersch ü tterlich auf dem rostroten Boden des Mars stand. Genau zum vorausberechneten Zeitpunkt scho ß das L/AV ü ber den rosafarbenen Himmel und entfaltete seine Fallschirme. Sie bl ä hten sich zu perfekten wei ß en Halbkugeln auf, unter denen der Lander wie eine Tasse samt Untertasse baumelte. Genau in dem Augenblick, als die Fallschirme

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