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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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lächelte ihn an und formte mit den Lippen unhörbar die Worte Sie sind mir was schuldig.

SOL 38
    NACHMITTAG
     
    »Was hab ich Ihnen gesagt?« keuchte Connors. »Federleicht ist das Zeug.«
    Der Astronaut und Jamie schaufelten den roten Staub weg, der sich seitlich am Rover auftürmte. Jamies Ansicht nach hatte das Zeug ein so geringes Gewicht, daß die Räder sich einfach hindurchfressen würden, wenn sie die Elektromotoren anwarfen. Aber Connors bestand darauf, daß sie kein Risiko eingingen, oder zumindest nur ein möglichst geringes. Daher gruben sie nun beide trotz ihrer Müdigkeit, trotz der Schmerzen, die ihnen durch Arme und Beine schossen, trotz der zunehmenden Übelkeit, die in heißen, widerwärtigen Wellen durch Jamies Gedärme flutete.
    Der Morgennebel war beinahe vollst ä ndig verschwunden. Nur ein paar wabernde Ranken hingen noch an jenen Stellen der Felswand, die nicht von der Sonne beschienen wurden. Die Klippen selbst ragten wie ungeheure, zerkl ü ftete Festungsanlagen ü ber ihnen auf, die den halben Himmel ausl ö schten und sich links und rechts von ihnen bis ü ber den Horizont hinaus erstreckten.
    Die orangefarbenen Flechtenstreifen hoben sich deutlicher denn je gegen die roten Felsen ab. Jamie fragte sich, ob die Flechtenkolonien am Boden sich mit irgendeiner Methode von dem Staub befreien konnten, der den Grund des Canyons mehrere Fu ß tief bedeckte. Wir werden nicht lange genug hier sein, um es zu sehen, dachte er. Und wir haben keine ferngesteuerte Kamera, die wir hier aufstellen k ö nnten, damit sie es f ü r uns beobachtet, verdammt.
    Der Staub wallte auf, als ihre Schaufeln hineinstie ß en, stieg in seltsam weichen Wolken langsam empor und wurde wie im Traum von dem leisen Wind fortgetragen, der durch den Canyon wehte. Jamie sah, da ß der rostfarbene Staub Connors ’ Anzug fast bis zu den Achselh ö hlen ü berzog. Er schaute nach unten und sah, da ß sein Anzug auf ä hnliche Weise mit Rost bekleckert war.
    » Ein Gutes hat dieses Zeug ja « , keuchte Connors, » Es … klebt nicht … am Visier. «
    Jamie nickte in seinem Helm.
    » Auf dem Mond … klebt der verdammte Staub … wird von … statischer Elektrizit ä t … aufgeladen. «
    » Sparen Sie sich Ihren Atem « , sagte Jamie.
    »Ja…«
    Die beiden Frauen waren drinnen und machten das Labormodul abfahrbereit. Ihre kostbaren Flechten lagen bereits sicher und geschützt in Isolierbehältern. Ilona hatte Angst gehabt, die Flechten könnten wegen des fehlenden Sonnenlichts eingehen, bis Joanna darauf hingewiesen hatte, daß sie offensichtlich lange Perioden ohne Licht im Ruhezustand bleiben konnten, wenn die Felsen tagelang oder sogar wochenlang unter Sandstürmen begraben lagen.
    » Ich denke … das reicht « , keuchte Connors, als Jamie das hinterste Rad des Logistik-Moduls ausgegraben hatte.
    » Glauben Sie, da ß wir … genug Bodenhaftung haben? « Jamie rang jetzt ebenfalls nach Luft.
    » Ja … sieht gut aus. «
    » Versuchen wir ’ s. «
    Sie stapften v ö llig erledigt zur Luftschleuse zur ü ck und kletterten hinein. Jamie h ä tte seine Schaufel drau ß en liegenlassen, aber Connors bestand darauf, da ß sie beide Schaufeln dort verstauten, wo sie hingeh ö rten, im ä u ß eren Ger ä tefach des Labormoduls. Pete hat sich zumindest seine Aufmerksamkeit f ü r Details bewahrt, dachte Jamie. Mu ß an seinem Astronautentraining liegen.
    Es dauerte ü ber eine Stunde, bis sie sich aus ihren Anz ü gen gesch ä lt und sie abgesaugt hatten, obwohl Joanna und Ilona ihnen dabei zur Hand gingen. Ilona war allerdings keine gro ß e Hilfe; sie war sehr schwach. Wir m ü ssen erb ä rmlich aussehen, dachte Jamie. Ich bin froh, da ß Mikhail nicht hier ist und uns sehen kann.
    » Du mu ß t etwas essen « , sagte Joanna, die selber aschfahl war.
    In Jamies Eingeweiden brodelte es. » Ich glaube nicht, da ß ich was bei mir behalten k ö nnte. «
    » Wenigstens Energieriegel. Die Glukose wird dir guttun. «
    Ilona sank auf der Bank in der Mitte des Moduls zusammen. Ihre Augen waren fast geschlossen.
    Connors ö ffnete den K ü hlschrank. » Vielleicht ein bi ß chen Saft … ich f ü hle mich, als h ä tte ich einen Kater. Einen von der schlimmsten Sorte. «
    » Saft hebt Ihren Blutzuckerspiegel « , sagte Joanna. » Das ist gut. «
    In dem ger ä umigen K ü hlschrank war kein Orangensaft mehr, auch kein anderer Fruchtsaft; nur noch Tomatensaft. Connors griff sich den Plastikbeh ä lter und zog den Deckel ab. Er hob ihn

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