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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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glichen Operationen. Nat ü rlich ist er ü ber Ihre … mi ß liche Lage informiert worden. Er ist bereits auf dem Weg nach Houston. Ich habe strikte Anweisungen gegeben, da ß niemand au ß erhalb des Kontrollzentrums etwas ü ber das Problem erfahren darf, dem wir uns momentan gegen ü bersehen, bis es gel ö st worden ist. Damit wollen wir die Medien daran hindern, die Situation zu Sensationszwecken auszuschlachten, verstehen Sie. «
    Jamie dachte: Und ob ich verstehe, da ß sie den Medien nichts dar ü ber sagen wollen, in welcher Klemme wir stecken. Sie w ü rden in Reportern ertrinken.
    » Ihr Vater wird jedoch offenbar von einer Vertreterin der amerikanischen Nachrichtenmedien begleitet, einer jungen Fernsehjournalistin « , fuhr der oberste Flugleiter fort. » Wir konnten nicht in Erfahrung bringen, f ü r wen sie arbeitet, aber wir kennen ihren Namen. « Der Russe senkte den Blick und las ihn offenkundig von einem Blatt Papier ab. » Edie Elgin « , sagte er steif.
    Joanna runzelte die Stirn. Jamie durchzuckte eine j ä he Ü berraschung. Edith? Bei Brumado?
    Der oberste Flugleiter schaute ausgesprochen unbehaglich drein. » Ihr Vater wird nat ü rlich mit Ihnen sprechen wollen. Die Journalistin, die bei ihm ist, w ü nscht offenbar die Erlaubnis, Ihr Gespr ä ch aufzuzeichnen, um es eventuell auszustrahlen – nachdem diese Krise bew ä ltigt ist. Ohne die Genehmigung der Verantwortlichen des Marsprojekts w ü rde das Band nat ü rlich nicht ver ö ffentlicht werden. Und nat ü rlich auch nicht ohne die Genehmigung Ihres Vaters. «
    Sie hat sich an Brumado geh ä ngt, erkannte Jamie.
    Das ist ja ein tolles Ding! Und sie will ihr Gespr ä ch aufzeichnen. Wie kaltbl ü tig und zugleich auch genial! Wenn wir sterben, wird sie grandioses Bildmaterial von den letzten z ä rtlichen Momenten zwischen Vater und Tochter haben. Und wenn wir ü berleben, hat sie immer noch gro ß artiges Material ü ber die menschliche Seite der Mission.
    Und sie hat nicht darum gebeten, mit mir Kontakt aufnehmen zu d ü rfen. Ich bin ihr piepegal. Und wieso auch nicht, zum Teufel? Sie hat ja jetzt Brumado.
    Der oberste Flugleiter fragte Joanna: » Werden Sie ein kurzes Gespr ä ch mit Ihrem Vater f ü hren k ö nnen – nat ü rlich unter Ber ü cksichtigung der Verz ö gerung zwischen dem Ausgang und dem Eingang der Botschaften? «
    Joanna warf Jamie einen Blick zu, dann schien sie sich im Cockpitsitz aufzurichten.
    »Ich weiß Ihre Sorge um meinen Vater und mich zu schätzen und danke Ihnen dafür. Aber bitte machen Sie sich nicht die Mühe, eine spezielle Übertragung für uns zu arrangieren«, sagte Joanna fester, als Jamie sie jemals hatte sprechen hören. »Ich wiederhole: Stellen Sie keine Verbindung mit Houston her. Ich will keine Sonderrechte. Wenn Sie beschlossen haben, eine Nachrichtensperre über das Problem zu verhängen, mit dem wir es zu tun haben, dann machen Sie meinetwegen bitte keine Ausnahme.«
    Jamie schaltete den Sender ab. »Warte einen Moment«, sagte er. »Hat dein Vater nicht ein Recht…«
    Ihre rotger ä nderten Augen blitzten ihn an. » Ich bin kein kleines M ä dchen, das mit seinem Papa sprechen mu ß , wenn es in Schwierigkeiten steckt. Ich will genauso behandelt werden wie du und die anderen. «
    »Aber er ist Alberto Brumado«, sagte Jamie. »Sie wollen nicht dir eine Sonderbehandlung angedeihen lassen, sondern ihm.«
    Joanna versuchte den Kopf zu schütteln. Das hatte zur Folge, daß sie sich am Rand der Kontrolltafel festhalten mußte; ihre Knöchel wurden weiß. »Nein. Ich könnte ihm gegenüber nicht stark bleiben. Ich würde zusammenbrechen und weinen. Ich will nicht, daß das auf Video aufgenommen wird.«
    » Oh. Ich verstehe. Glaube ich. «
    » Jamie – wenn wir … wenn es feststeht, da ß wir hier sterben werden, habe ich immer noch massenhaft Zeit, mit meinem Vater zu sprechen. Dann wird sicherlich jeder von uns Botschaften f ü r seine Angeh ö rigen aufzeichnen. «
    » Da hast du wohl recht. « Und Edith wird sie alle kriegen, um sie in den gottverdammten Abendnachrichten auszustrahlen.
    » Aber jetzt nicht. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Du doch auch nicht, oder? «
    » Nein, verdammt « , sagte er mit einer Inbrunst, die er in Wahrheit gar nicht versp ü rte.
    » Dann schalte den Sender wieder ein. «
    Jamie tat es. Joanna holte Luft und fuhr sich mit den H ä nden unbewu ß t durch die zerzausten Haare.
    » Ich wei ß Ihr Angebot zu sch ä tzen « , sagte sie ruhig,

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