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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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    Wosnesenski h ö rte auf zu summen. » Wenn Sie meine Musik nicht zu sch ä tzen wissen, dann reden Sie mit mir. Ich will Ihre Stimme h ö ren. «
    » Nicht genug Luft zum Reden. «
    » Atmen Sie durch! Ich will wissen, da ß Sie bei Bewu ß tsein sind und vorankommen. «
    » Sie k ö nnen mich doch keuchen h ö ren, oder? «
    » Ja, aber ich – Moment! Ich sehe Ihr Licht! Jamie, Sie sind so nah, da ß ich das Licht Ihrer Helmlampe sehen kann! Wo ist das Fernglas? Ja! Es ist Ihre Helmlampe! Sie kommen n ä her! «
    Wosnesenski redete dummes Zeug. Was f ü r ein Licht sollte er da drau ß en auf diesem eisigen, leeren Hang wohl sonst sehen?
    » Gehen Sie weiter, Jamie. « Tony Reeds Stimme. » Bleiben Sie jetzt nicht stehen. «
    » Bleiben Sie jetzt nicht stehen « , wiederholte Wosnesenski noch eindringlicher.
    » Was wollen Sie … denn machen … wenn ich stehenbleibe? Kommen Sie … dann raus … und holen mich? «
    » Wenn meine beiden Beine in Ordnung w ä ren « , sagte Iwschenko, » w ü rde ich mit Freuden herauskommen, um Sie zu empfangen. «
    Jamie sch ü ttelte den Kopf, obwohl er wu ß te, da ß sie es nicht sehen konnten; sie h ä tten es nicht einmal sehen k ö nnen, wenn sie im hellen, warmen Licht des Mittags neben ihm gestanden h ä tten. Iwschenko kann nicht laufen, und Mikhail kann nicht einmal aufstehen, soweit ich geh ö rt habe.
    » Jamie « , rief Joanna, » sprich mit mir, bitte. Erz ä hl mir von deiner Heimat in New Mexico. Ich bin noch nie dort gewesen. «
    » Nicht meine Heimat. Ich habe keine … Heimat. Nicht in New Mexico … nirgends. Au ß er hier. Vielleicht hier. Der Mars ist meine Heimat. «
    » Dann sag mir, was wir tun werden, wenn wir zur Erde zur ü ckkehren « , sagte sie.
    » Ich erz ä hle dir von Coyote. «
    » Coyote? «
    » Der Listenreiche. Macht immer Ä rger. «
    » Ja « , sagte Joanna. » Erz ä hl. «
    » Kennst du … die Muster der Sterne? Die Sternbilder? «
    Keine Antwort. Jamie stapfte keuchend weiter, bis er Joanna in seinem Kopfh ö rer h ö rte. » Sprich weiter. «
    » Der Erste Mann und die Erste Frau … setzten die Sterne an ihre Pl ä tze « , sagte er. » Sie hatten … alle Sterne … in einem Tuch. Wollten sie … an die richtigen Stellen … am Himmel setzen. Harmonie ist sch ö n. Ordnung und … Harmonie. «
    Das Kabel klemmte wieder; Jamie mu ß te sich mehr anstrengen, um es zu ziehen. Er legte sich mit seinem ganzen Gewicht ins Geschirr.
    » Was ist dann passiert? « fragte Joanna.
    » Der alte Coyote kam vorbei … sah, was sie machten. Er schnappte sich … das Tuch … wirbelte es herum … und herum … und schleuderte dann das ganze Tuch … mit all den Sternen … in den Himmel. So ist … die Milchstra ß e … entstanden. «
    » Oh! « sagte Joanna.
    » Coyote hat … die Harmonie des Himmels … zerst ö rt. Er bringt immer … alles durcheinander. «
    » Ein kosmologischer Mythos « , sagte Wosnesenski.
    » Sozusagen. « Jamie fragte sich, mit welchen Tricks Coyote den Menschenmacher dazu gebracht hatte, den Mars so kalt zu machen. So unglaublich und gr äß lich kalt. Dann erkannte er, da ß Coyote ihn selbst und sie alle mit seinen Tricks dazu verleitet hatte, zu dieser toten Welt zu kommen. Dieser Welt des Todes.
    Aber sie ist nicht tot, sagte eine Stimme in seinem Innern. Du hast hier Leben gefunden.
    Jamie zwinkerte sich den Schwei ß aus den Augen. Seltsam, da ß ich Leben auf einer Welt gefunden habe, auf der wir alle sterben werden, dachte er. Seltsam, da ß man schwitzt, w ä hrend man sich zu Tode friert.
    Er taumelte noch ein paar Schritte vorw ä rts und fiel dann auf die Knie. Seine Beine wollten ihn nicht mehr weitertragen. Seine Arme f ü hlten sich an, als w ä ren sie in Eis gegossen. Weit in der Ferne konnte er die winzigen Scheinwerfer von Wosnesenskis Rover sehen. Nah genug, um sie zu sehen. Nah genug, um sie zu erreichen.
    Jamie versuchte aufzustehen, aber er hatte nicht die Kraft dazu. Eiskalt, erfroren, taub. Er kroch auf H ä nden und Knien weiter, h ö rte die warnende Stimme seines ersten Missionsinstruktors: » Schon der kleinste Ri ß in Ihren Handschuhen, das winzigste Leck in einem Verschlu ß oder einem Gelenk wird Sie drau ß en auf dem Mars innerhalb von Sekunden umbringen. «
    V ö llig ersch ö pft lie ß er sich der L ä nge nach auf den harten, felsigen Boden fallen. Mit einer letzten, gewaltigen Kraftanstrengung gelang es ihm, sich auf die Seite zu drehen, und er versuchte, sich in eine

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