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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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wie der alte Hindenburg auf Hitler. «
    Joanna gelang es nur mit M ü he, ein Kichern zu unterdr ü cken.
    » Zweitens glaube ich, da ß bis zu diesem Wochenende keiner von uns ernsthaft der schrecklichen M ö glichkeit ins Auge geblickt hat, fast zwei Jahre auf engstem Raum mit Hoffmann zusammenleben zu m ü ssen. Nachdem aber nun die endg ü ltigen Entscheidungen getroffen worden waren und man DiNardo ins Krankenhaus eingeliefert hatte – nun ja, ich sch ä tze, da hat es uns pl ö tzlich ged ä mmert, da ß es mit Hoffmann einfach nicht funktionieren w ü rde. «
    » Und wie erkl ä re ich das Professor Hoffmann? « fragte Brumado leise.
    » Oh, ich w ä re gern bereit, diese Aufgabe zu ü bernehmen « , sagte Reed sofort. » Es w ä re mir fast eine Freude. «
    Brumado sch ü ttelte traurig den Kopf. » Nein. Daf ü r sind Sie nicht zust ä ndig. «
    Er schickte Reed hinaus und bat Dr. Li wieder ins B ü ro.
    W ä hrend Joanna noch neben ihm sa ß , sagte Brumado m ü de: » Ich glaube, wir kommen nicht drum herum. Wir m ü ssen es Professor Hoffmann sagen. «
    Li schien sich in der Zwischenzeit weitgehend beruhigt zu haben. Sein Gesicht war wieder eine Maske der Ausdruckslosigkeit.
    » Es ist meine Pflicht, ihn davon zu unterrichten « , sagte Li.
    » Wenn es Ihnen recht ist, werde ich es ihm erkl ä ren « , erwiderte Brumado.
    Mit einem raschen Blick zu Joanna sagte Li leise: » Wie Sie wollen. «
    Hoffmann sah so angespannt aus wie ein Leopard auf der Pirsch, als er das B ü ro betrat. Er blieb einen Moment lang an der T ü r stehen und musterte Li, Brumado und Joanna mit unverh ü lltem Argwohn. Klein, runde Schultern, das runde Pfannkuchengesicht bla ß vor Anspannung. Er trug eine ordentlich zugekn ö pfte taubenblaue Strickjacke, darunter ein Hemd und eine gelb-rot gestreifte Krawatte. Seine Hose war dunkelblau, beinahe schwarz.
    » Bitte « , sagte Brumado vom Konferenztisch aus, » kommen Sie herein und setzen Sie sich. «
    Li stand am Ende des Tisches, so weit von der T ü r entfernt wie m ö glich. Joanna sa ß immer noch neben ihrem Vater. Sie hatte sich Hoffmann zugewandt, so da ß Brumado ihr Gesicht nicht sehen konnte.
    Als schliche er auf Zehenspitzen durch ein Minenfeld, durchquerte Hoffmann den mit Teppichboden ausgelegten Raum, zog sich den Stuhl am Kopfende des Tisches heraus und setzte sich.
    » Es ist eine Schwierigkeit aufgetaucht « , sagte Brumado. Er versuchte, entwaffnend zu l ä cheln, aber es gelang ihm nicht ganz.
    » Die sind alle gegen mich. Ich wei ß.«
    Brumado merkte, wie seine Augenbrauen in die H ö he gingen. » Wir m ü ssen ans Wohl der Mission denken. Das ist unsere vornehmste Pflicht. «
    Hoffmanns Gesicht verzerrte sich. » Ich bin von der Auswahlkommission ins Team berufen worden. Ich verlange, da ß ihre Entscheidung aufrechterhalten wird! «
    » Wenn wir diese Entscheidung aufrechterhalten, wird die Mission scheitern. Ü ber die H ä lfte Ihrer Kollegen hat sich geweigert, den Flug anzutreten. Tut mir leid, das sagen zu m ü ssen. «
    »Ü ber die H ä lfte! «
    Brumado nickte.
    » Das ist ein Affront gegen das gesamte ö sterreichische Volk! «
    » Nein « , sagte Dr. Li vom anderen Ende des Tisches her. » Es ist eine rein pers ö nliche Angelegenheit. Das hat nichts mit Politik zu tun. Nur mit einzelnen Personen. «
    » Ja, ich verstehe. « Hoffmann reckte einen Finger zu Joanna. » Sie will diesen Indianer bei sich haben, und deshalb soll ich rausfliegen. «
    Brumado merkte, wie ihm der Mund offenstehen blieb.
    » Was sagen Sie da? « fragte Joanna.
    » Ich wei ß sehr wohl, da ß Sie und der Apache oder Navajo oder was immer er ist … da ß Sie beide in McMurdo …«
    » Zwischen uns ist nichts vorgefallen « , sagte Joanna scharf. Sie drehte sich zu ihrem Vater um. » Er l ü gt. Da war nichts …«
    Brumado hob die Hand, und sie verstummte. Zu Hoffmann sagte er: » Ich sehe, da ß es hier Konflikte und Spannungen gibt, die bei der Marsmission zu einer Katastrophe f ü hren k ö nnten. «
    Hoffmann funkelte ihn an, sagte aber nichts.
    » Ich wei ß , es ist ein gewaltiges Opfer, aber ich mu ß Sie bitten, aus dem Marsteam zur ü ckzutreten « , sagte Brumado.
    » Niemals! « fauchte Hoffmann. » Und wenn Sie mich zu zwingen versuchen, werde ich den Medien in aller Welt erz ä hlen, da ß Sie mich zugunsten des Liebhabers Ihrer Tochter geschasst haben! «
    Joannas Miene zeigte, da ß sie fassungslos und zutiefst betroffen war. Sie brachte kein Wort

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