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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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heraus.
    Alberto Brumado hatte die Eigenschaft, um so ruhiger zu wirken, je w ü tender er wurde. Zorn, der bei einem anderen in Wutanf ä lle oder Gewaltt ä tigkeiten m ü nden w ü rde, machte ihn nur k ä lter, sch ä rfer und bed ä chtiger.
    » Professor Hoffmann « , sagte er und verschr ä nkte die H ä nde auf dem Tisch wie zum Gebet, » wenn Sie von mir verlangen, da ß ich zwischen Ihrer Behauptung und dem Dementi meiner Tochter w ä hle, erwarten Sie da auch nur einen Augenblick lang, da ß ich Ihnen glaube? «
    » Die beiden waren ein Liebespaar, da bin ich sicher. «
    » Sie haben uns allein schon in diesen wenigen Minuten bewiesen, da ß es ein katastrophaler Fehler w ä re, Sie ins Marsteam aufzunehmen. «
    » Ich werde bei der Auswahlkommission Beschwerde einlegen! Und mich an die Medien wenden! «
    So geduldig wie ein Arzt, der die Risiken einer Operation erl ä utert, sagte Brumado: » Die Auswahlkommission kann und wird sich nicht ü ber die W ü nsche des Forscherteams hinwegsetzen. Und wenn Sie sich an die Medien wenden, w ä ren wir gezwungen zu enth ü llen, da ß die meisten Wissenschaftler im Team Sie derart verabscheuen, da ß sie sich geweigert haben, die Mission anzutreten, wenn Sie daran teilnehmen. «
    Hoffmanns Nasenfl ü gel bl ä hten sich. Seine Augen funkelten vor Zorn.
    » Ganz gleich, was geschieht, was glauben Sie, welche Auswirkungen es auf Ihren Ruf haben wird? Wie wird Ihre Universit ä t auf einen derart ü blen Leumund reagieren? Wissen Sie, wie es ist, wenn die Medien Ihnen Tag und Nacht auf den Fersen sind? «
    Der Ö sterreicher wandte den Blick von Brumado ab, schaute zu Li hin ü ber und hob die Augen dann zur Decke.
    »Ich bitte Sie inständig«, sagte Brumado vernünftig, beschwichtigend und unbarmherzig, »Ihren Rücktritt einzureichen. Zum Wohl Ihrer Karriere. Ihrer Frau zuliebe. Der Mission zuliebe. Bitte, bitte lassen Sie nicht zu, daß Stolz oder Wut den ersten Versuch der Menschheit zunichte machen, den Planeten Mars zu erforschen. Ich flehe Sie an.«
    »Wir können dafür sorgen«, sagte Li, »daß Ihre Universität die während der Mission gesammelten Bodenproben und Steine als erste analysieren darf.«
    » Wir k ö nnen Ihnen aber auch helfen, eine Stelle an einer Universit ä t Ihrer Wahl zu bekommen, wenn Sie wollen « , f ü gte Brumado hinzu, » und Sie k ö nnen die Proben dort analysieren. «
    » Sie versuchen, mich zu bestechen « , knurrte Hoffmann.
    » Ja « , sagte Brumado, » offen gestanden, w ü rde ich alles tun, um diese Mission zu retten. «
    » Es liegt in Ihrer Hand « , fl ü sterte Li beinahe.
    Brumado sah, da ß der Schock im Gesicht seiner Tochter einem tiefergehenden Gef ü hl gewichen war.
    Ha ß , erkannte er. Er legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter und sp ü rte die Spannung, die sich in ihr zusammenballte.
    » Meine Frau wollte sowieso nicht, da ß ich zum Mars fliege « , murmelte Hoffmann.
    » Sie k ö nnen eine sehr prestigetr ä chtige Position bekommen « , half Dr. Li nach. » Leiter der wissenschaftlichen Analyse der Marsproben. «
    » Bisher ist die endg ü ltige Zusammensetzung des Teams nicht bekanntgegeben worden « , rief ihm Brumado in Erinnerung. » Sie werden also nicht in eine peinliche Lage geraten. «
    Auf einmal liefen Hoffmann Tr ä nen aus den Augen. » Was kann ich schon machen? Ihr seid alle gegen mich. Sogar meine Frau! «
    Er barg das Gesicht in den H ä nden und schluchzte. Brumado wandte sich an Li. Er f ü hlte sich wie ein Folterknecht, wie ein M ö rder.
    » Ich k ü mmere mich um ihn « , sagte Li leise. » Bitte gehen Sie jetzt, alle beide. Und schicken Sie Doktor Reed herein, wenn er noch drau ß en ist. Sonst bitten Sie die Sekret ä rin, einen Arzt zu holen. «
    Brumado schob seinen Stuhl zur ü ck und stand langsam auf. Seine Tochter zeigte immer noch nichts als Verachtung f ü r den schluchzenden Mann, der zusammengekr ü mmt am Kopfende des Tisches sa ß . Die Mission ist gerettet, dachte Brumado. Das ist das Wichtigste. Die Mission wird trotz dieses armen Teufels weitergehen.
     
    5
     
    Es war noch dunkel, als das Telefon Jamie weckte. Er kämpfte sich aus einem Traum empor, in dem Menschen aus uralter Zeit einen Turm auf dem windgepeitschten Hochplateau einer kahlen, graslosen Mesa bauten. Die Ziegel schmolzen immer wieder in der heißen Sonne, und der Turm wurde nie höher, als er selbst mit der Hand greifen konnte.
    Das Telefon läutete beharrlich. Jamie schlug die Augen auf,

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