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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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leiten. « Der Astronaut zwang sich zu einem humorlosen Grinsen und f ü gte hinzu: » Kommt von Mikes Gotteskomplex. Er hat Angst, da ß irgendwas schiefgeht, wenn er nicht dabei ist und den Laden schmei ß t. «
    Mikhail Wosnesenski l ä chelte ebenfalls gezwungen. » Ich habe nicht vor, den Schwebegleiter zu fliegen. Diese Ehre geb ü hrt Ihnen ganz allein. «
    Connors nickte und drehte sich wieder zum Bildschirm um.
    » Brechen wir wie geplant zu der Exkursion auf? « fragte Jamie.
    » In zwei Tagen, ja. «
    » Die einzige Ä nderung ist « , sagte Mironow, » da ß Mikhail Andrejewitsch die Rolle des Chauffeurs ü bernimmt. «
    » Wei ß Doktor Li dar ü ber Bescheid? « fragte Jamie.
    » Er wird es noch erfahren. Ich glaube nicht, da ß er etwas dagegen hat « , antwortete Wosnesenski.
    Achselzuckend sagte Jamie: » Na, dann ist ja wohl alles in Ordnung. «
    Mironow stand auf, und Wosnesenski erhob sich einen Sekundenbruchteil nach ihm ebenfalls schwerf ä llig von seinem Stuhl. Einen verr ü ckten Augenblick lang hatte Jamie den Eindruck, das Mironow das Kommando hatte, nicht Wosnesenski. Er erinnerte sich vage, da ß die Russen fr ü her immer politische Offiziere unter ihren Leuten gehabt hatten, die untergeordnete Positionen bekleideten, aber die eigentlichen Bosse waren.
    Als die beiden Russen weggingen, sagte Connors ernst: » H ö ren Sie, Jamie, das letzte, was ich will, ist, da ß hier eine Rivalit ä t zwischen Russen und Amerikanern ausbricht. «
    » Aber warum hat er das getan? « fragte Jamie.
    Connors legte die Unterarme auf die Knie und antwortete: » Ich glaube, er hat wirklich einen Gotteskomplex. Er glaubt, solange er das Kommando f ü hrt, wird nichts schiefgehen. Es ist die erste Ü berlandfahrt, und er ist nerv ö s. «
    Abell machte ein skeptisches Gesicht, schwieg jedoch.
    » St ö rt es Sie nicht, da ß Sie ausgebootet werden? « fragte Jamie.
    Connors lehnte sich wieder zur ü ck, weg von ihm. » Klar st ö rt es mich! Verdammt, wen w ü rde das nicht st ö ren? Aber wie er schon gesagt hat, es gibt noch weitere Exkursionen. Soll er ruhig die erste ü bernehmen; das ist okay. Ich fliege den Schwebegleiter. Davon wird er mich nicht abbringen. «
    Abell grunzte. » Unser Freund Mike darf also den lieben Gott spielen, aber er erlaubt dir, der Engel zu sein. «
    Connors klopfte Abell auf die Schulter und stand auf. Abell ging mit ihm. Jamie blieb allein vor dem Bildschirm sitzen. Er machte sich weniger Gedanken dar ü ber, wer den verdammten Rover fuhr, als dar ü ber, was sie finden w ü rden, wenn sie an die Kreuzung dieser drei Canyons gelangten.
    Schlie ß lich schaltete er den Monitor aus und stand auf. Er lie ß den Blick durch das Innere der Kuppel wandern und sah, da ß die Frauen immer noch am Biologietisch sa ß en, aber sie unterhielten sich jetzt miteinander und beugten sich nicht mehr ü ber die Ger ä te. Die Musik hatte aufgeh ö rt; es war still in der Kuppel. Joanna sah m ü de aus.
    Jamie ging zu ihnen hin ü ber, aber sie schienen ihn nicht zu bemerken. Sie sa ß en auf den zierlichen, f ü r die Marsschwerkraft konzipierten St ü hlen und unterhielten sich ernst miteinander.
    » Na, wie steht ’ s? «
    Ilona drehte sich auf ihrem Stuhl um und warf ihm einen bitteren, finsteren Blick zu. » Es ist anorganisch. «
    » Du hattest recht « , sagte Joanna. » Es ist nur oxidiertes Kupfer. «
    Selbst die ansonsten fr ö hliche Monique wirkte niedergeschlagen. »Ü berhaupt keine organischen Stoffe, weder im Stein selbst noch in den Bodenproben. Keine langen Molek ü lketten. «
    Jamie balancierte auf seinen Fu ß ballen, als w ä re er bereit zu k ä mpfen oder zu fliehen, je nach Lage der Dinge. Dann k ö nnen Sie mir den Stein ja jetzt geben, damit ich sein Alter ermitteln und feststellen kann, wie lange er schon an der Oberfl ä che liegt.
    » Aber Wasser « , h ö rte er sich sagen.
    » Ja, Permafrost « , sagte Ilona. » Ab ungef ä hr einem Meter unter der Oberfl ä che. «
    Monique sch ü ttelte den Kopf. » Das Wasser ist gefroren, nicht fl ü ssig. Deswegen ist es f ü r biologische Reaktionen nur schwer zu gebrauchen. «
    » Und das Erdreich ist dar ü ber hinaus voller Peroxide « , erg ä nzte Ilona. » In so einer aggressiven Umgebung k ö nnen lebende Zellen nicht existieren. «
    »Irdische lebende Zellen«, sagte Jamie. »Wir sind hier auf dem Mars.«
    »Was du nicht sagst.« Ilona lächelte dünn. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es überhaupt

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