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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Pla­nung.
    »Sir«, kam ich Ku­lot zu­vor, »wir soll­ten als si­cher an­neh­men, daß die Un­be­kann­ten nicht uns, son­dern die Bar­stru­ler ge­sucht ha­ben. Sie selbst ha­ben da­für ge­sorgt, daß die Exis­tenz des bar­stru­li­schen Raum­schif­fes in­ner­halb der Fel­sen­höh­len streng ge­heim­ge­hal­ten wur­de. Wenn al­so die drei At­ten­tä­ter nicht zu­rück­ka­men, weiß auf der an­de­ren Sei­te nie­mand, ob sie über­haupt rich­tig ge­tippt und die Bar­stru­ler ge­fun­den hat­ten. Sie ah­nen nicht, daß MA-23 und ich das Ener­gie­feu­er auf ih­re drei To­des­schüt­zen er­öff­ne­ten. Ich be­haup­te seit fünf Ta­gen, Chef, daß es die­se Leu­te nicht auf uns ab­ge­se­hen ha­ben. Wir sind für sie re­la­tiv un­in­ter­essant. Al­li­son meint, die Frem­den wä­ren mit höchs­ter Wahr­schein­lich­keit iden­tisch mit den Ver­tre­tern je­ner Welt­raum­macht, de­ret­we­gen die Bar­stru­ler zu uns, den Er­den­menschen, ge­kom­men sind. Ge­gen die­se In­tel­li­gen­zen woll­ten sie uns um Hil­fe bit­ten. Ver­boh­ren Sie sich nicht in ei­ne aus­weg­lo­se Si­tua­ti­on.«
    Er schau­te mich starr an. Sei­ne grau­en Sta­chel­haa­re wa­ren an den Schlä­fen weiß ge­wor­den, aber die Ma­ha­go­ni­far­be sei­nes Nuß­knacker­ge­sich­tes hat­te sich nicht ver­än­dert.
    »Ich ken­ne al­le Theo­ri­en und als sol­che stu­fen wir sie vor­erst ein. Ih­re und Al­li­sons Mei­nung er­scheint mir zu wag­hal­sig, an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen.«
    »Dann hät­te Sa­my aber nicht fest­stel­len dür­fen, daß die drei Leucht­er­schei­nun­gen nicht mehr le­bend zu Hau­se ein­ge­trof­fen sind«, warf Han­ni­bal mit un­ge­wohn­ter Sach­lich­keit ein. »Freun­de, die GWA be­ginnt mei­ner Mei­nung nach hoch­gra­dig zu spin­nen.«
    »Bit­te!« stieß Re­ling scharf her­vor. Sein Ge­sicht wur­de noch dunk­ler.
    »Sie auch«, grins­te der Zwerg re­spekt­los. »Oder wol­len Sie viel­leicht be­haup­ten, Ihr emp­find­li­cher Nerv wä­re nicht an­ge­kratzt? Die Zeit der kla­ren Be­weis­füh­rung ist vor­bei, zu­min­dest in die­sem Fall. Zwei nich­tir­di­sche Mäch­te spie­len mit uns, ab­ge­se­hen von ZON­TA und NEW­TON.
    Ver­las­sen Sie sich bes­ser auf un­se­ren In­stinkt. Mir ist durch Sa­mys Er­mitt­lun­gen je­den­falls ein großes Licht auf­ge­gan­gen.«
    »Se­hen Sie zu, daß es nicht er­lischt«, spöt­tel­te der Al­te. »Las­sen wir das. Ma­chen Sie sich fer­tig. Oder –«, er mus­ter­te mich aus schma­len Au­gen – »ha­ben Sie wie­der ein Se­pa­rat­plän­chen in der Ta­sche, Herr Ge­ne­ral?«
    Ich schau­te mich um, sah aber kei­nen; au­ßer Re­ling na­tür­lich.
    »Ich ha­be Sie ge­meint«, er­klär­te er seuf­zend. Al­so hat­te der al­te Fuchs doch noch Ner­ven, um an­de­re Leu­te zu de­mo­ra­li­sie­ren. »HC-9, Ihr auf­ge­stock­tes Su­per­ge­hirn müß­te Ih­nen ei­gent­lich nach den Re­geln der Lo­gik die Lö­sung des Fal­les mü­he­los of­fen­ba­ren kön­nen. Wie­so ist das nicht der Fall? Ein Mann mit über fünf­zig Neu-Orb­ton kommt, sieht, über­legt ei­ne Zehn­tel­se­kun­de und weiß al­les. Oder nicht?«
    »Das ist Ihr zwei­ter großer Irr­tum«, fuhr ich ihn är­ger­lich an. »Chef, ge­hen Sie mir nicht stän­dig mit die­sen Fest­stel­lun­gen auf die Ner­ven. Höchs­te In­tel­li­genz ist nicht iden­tisch mit ei­nem di­rek­ten Wis­sen. Auch Su­per­ge­hir­ne müs­sen erst ler­nen. Da­nach funk­tio­nie­ren sie na­tür­lich bes­ser.«
    »Na, dann ler­nen Sie mal«, sag­te er, von ei­nem tro­ckenen Hus­ten un­ter­bro­chen. »Sie ha­ben al­so einen Plan. Das ist mir klar. Dürf­te man ihn hö­ren? Kann man die Lo­gik ei­nes über 50-Neu-Orb­ton-Man­nes auch ver­ste­hen?«
    Ich lach­te ihn an. In­ner­lich, das ahn­te ich, oh­ne in Re­lings Ge­hirn zu son­die­ren, war er längst ent­schlos­sen, al­les auf ei­ne Kar­te zu set­zen.
    Vor­erst woll­te er nur wei­te­re Ein­zel­hei­ten hö­ren, um sie nach sei­nen be­währ­ten Me­tho­den aus­wer­ten zu kön­nen.
    »Wenn ich die Fak­to­ren, die da­zu noch feh­len, zu­sam­men­ge­baut ha­be – wer weiß?«
    »Ge­hen Sie in Ih­ren Schau­spie­ler­ein­satz«, for­der­te er in al­ler

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