Marsrevolte problematisch
Planung.
»Sir«, kam ich Kulot zuvor, »wir sollten als sicher annehmen, daß die Unbekannten nicht uns, sondern die Barstruler gesucht haben. Sie selbst haben dafür gesorgt, daß die Existenz des barstrulischen Raumschiffes innerhalb der Felsenhöhlen streng geheimgehalten wurde. Wenn also die drei Attentäter nicht zurückkamen, weiß auf der anderen Seite niemand, ob sie überhaupt richtig getippt und die Barstruler gefunden hatten. Sie ahnen nicht, daß MA-23 und ich das Energiefeuer auf ihre drei Todesschützen eröffneten. Ich behaupte seit fünf Tagen, Chef, daß es diese Leute nicht auf uns abgesehen haben. Wir sind für sie relativ uninteressant. Allison meint, die Fremden wären mit höchster Wahrscheinlichkeit identisch mit den Vertretern jener Weltraummacht, deretwegen die Barstruler zu uns, den Erdenmenschen, gekommen sind. Gegen diese Intelligenzen wollten sie uns um Hilfe bitten. Verbohren Sie sich nicht in eine ausweglose Situation.«
Er schaute mich starr an. Seine grauen Stachelhaare waren an den Schläfen weiß geworden, aber die Mahagonifarbe seines Nußknackergesichtes hatte sich nicht verändert.
»Ich kenne alle Theorien und als solche stufen wir sie vorerst ein. Ihre und Allisons Meinung erscheint mir zu waghalsig, an den Haaren herbeigezogen.«
»Dann hätte Samy aber nicht feststellen dürfen, daß die drei Leuchterscheinungen nicht mehr lebend zu Hause eingetroffen sind«, warf Hannibal mit ungewohnter Sachlichkeit ein. »Freunde, die GWA beginnt meiner Meinung nach hochgradig zu spinnen.«
»Bitte!« stieß Reling scharf hervor. Sein Gesicht wurde noch dunkler.
»Sie auch«, grinste der Zwerg respektlos. »Oder wollen Sie vielleicht behaupten, Ihr empfindlicher Nerv wäre nicht angekratzt? Die Zeit der klaren Beweisführung ist vorbei, zumindest in diesem Fall. Zwei nichtirdische Mächte spielen mit uns, abgesehen von ZONTA und NEWTON.
Verlassen Sie sich besser auf unseren Instinkt. Mir ist durch Samys Ermittlungen jedenfalls ein großes Licht aufgegangen.«
»Sehen Sie zu, daß es nicht erlischt«, spöttelte der Alte. »Lassen wir das. Machen Sie sich fertig. Oder –«, er musterte mich aus schmalen Augen – »haben Sie wieder ein Separatplänchen in der Tasche, Herr General?«
Ich schaute mich um, sah aber keinen; außer Reling natürlich.
»Ich habe Sie gemeint«, erklärte er seufzend. Also hatte der alte Fuchs doch noch Nerven, um andere Leute zu demoralisieren. »HC-9, Ihr aufgestocktes Supergehirn müßte Ihnen eigentlich nach den Regeln der Logik die Lösung des Falles mühelos offenbaren können. Wieso ist das nicht der Fall? Ein Mann mit über fünfzig Neu-Orbton kommt, sieht, überlegt eine Zehntelsekunde und weiß alles. Oder nicht?«
»Das ist Ihr zweiter großer Irrtum«, fuhr ich ihn ärgerlich an. »Chef, gehen Sie mir nicht ständig mit diesen Feststellungen auf die Nerven. Höchste Intelligenz ist nicht identisch mit einem direkten Wissen. Auch Supergehirne müssen erst lernen. Danach funktionieren sie natürlich besser.«
»Na, dann lernen Sie mal«, sagte er, von einem trockenen Husten unterbrochen. »Sie haben also einen Plan. Das ist mir klar. Dürfte man ihn hören? Kann man die Logik eines über 50-Neu-Orbton-Mannes auch verstehen?«
Ich lachte ihn an. Innerlich, das ahnte ich, ohne in Relings Gehirn zu sondieren, war er längst entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen.
Vorerst wollte er nur weitere Einzelheiten hören, um sie nach seinen bewährten Methoden auswerten zu können.
»Wenn ich die Faktoren, die dazu noch fehlen, zusammengebaut habe – wer weiß?«
»Gehen Sie in Ihren Schauspielereinsatz«, forderte er in aller
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