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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Lu­na-Port aus, und ich ge­he auf Di­rekt­sen­dung.«
    »Ein Mond­pan­zer kos­tet acht­hun­dert­tau­send Dol­lar. Ich wer­fe mei­ne Steu­er­gel­der dem­nächst in den äl­tes­ten Koh­le­ofen, den ich in Alas­ka oder sonst­wo fin­den wer­de«, be­schwer­te sich der Zwerg.
    Stea­mers wur­de schlag­ar­tig so aus­ge­gli­chen, wie ich ihn kann­te. Han­ni­bal grins­te. Hat­te er das mit sei­ner Be­mer­kung er­rei­chen wol­len? Bei ihm konn­te man nie ge­nau wis­sen, was er plan­te. Je­den­falls war er in je­der Be­zie­hung weitaus ge­nia­ler als er aus­sah.
    »Las­sen Sie sich nicht da­von ab­hal­ten, Ma­jor Utan. Ich hel­fe Ih­nen da­bei. Aber jetzt hö­ren Sie zu. Bo­ris Pe­tron­ko wird mit Ih­nen über ein über­licht­schnel­les Mars­funk­ge­rät in Ver­bin­dung tre­ten und sei­nen Er­folg mel­den. An­geb­lich hat ZON­TA auf Grund Ih­rer …«
    »… mei­ner?« un­ter­brach ich fra­gend.
    »Ja, auf Grund Ih­rer letz­ten Maß­nah­men den Kreu­zer wie­der frei­ge­ge­ben. Sie ha­ben es an­geb­lich ge­schafft, auch oh­ne das feh­len­de Haupt­kom­man­do­ge­rät ZON­TA zu zwin­gen, den la­ten­ten Wi­der­stand ge­gen Ih­re Be­fehl­ser­tei­lung er­heb­lich zu re­du­zie­ren. Auf die­se Fak­ten kann ich auf­bau­en und be­haup­ten, Ih­nen könn­te es viel­leicht von der Er­de aus, al­so oh­ne das auf dem Mond ste­hen­de Ge­rät, wei­ter­hin ge­lin­gen, den Kom­man­do­ro­bo­ter völ­lig um­zu­stim­men. Aus die­sem Grun­de las­sen Sie die ›1418‹ star­ten. Sie müs­sen das Ge­spräch mit Re­ling ge­le­gent­lich un­ter­bre­chen. Grei­fen Sie die Stich­wor­te auf, die man Ih­nen zu­wirft.«
    »Das Plän­chen ist in sei­nem Ge­hirn ent­stan­den, nicht wahr?«
    »Rich­tig«, be­stä­tig­te Stea­mers. »Aber erst vor ei­ner Vier­tel­stun­de, als es si­cher war, daß die GWA-Be­sat­zung auch wirk­lich mit dem Kreu­zer star­ten kann. Das Schiff wird die Er­de an­flie­gen und über dem abes­si­nischen Hoch­ge­bir­ge er­schei­nen. Ad­dis Abe­ba wird mit ho­her Fahrt so nied­rig über­flo­gen, daß dort hei­ße Or­kan­böen durch die Stra­ßen heu­len. Die Sze­nen über­tra­gen wir li­ve von ei­nem schnel­len Atom­bom­ber aus.«
    »Die Be­völ­ke­rung?«
    »Geht recht­zei­tig in die Luft­schutz­bun­ker. Der Grund ist plau­si­bel, aber im Mo­ment un­wich­tig als Er­ör­te­rungs­grund­la­ge. Es wird nie­mand et­was ge­sche­hen. Ist so­weit al­les ver­stan­den wor­den?«
    »Nein, wir sind nicht so schlau wie Sie«, warf Han­ni­bal fei­xend ein. »Wie soll es wei­ter­ge­hen?«
    »Nach die­sem ers­ten ech­ten Ge­waltakt ge­gen einen klei­nen Teil der Mensch­heit be­or­dern Sie den Kreu­zer deut­lich hör- und sicht­bar über die Fes­tung, in der wir uns auf­hal­ten. Sie mei­nen es bit­ter ernst. Schaf­fen Sie das? Schau­spie­le­risch, mei­ne ich. Bit­te, HC-9, ich be­nö­ti­ge ei­ne auf­rich­ti­ge Ant­wort. Wenn Sie die ge­rings­ten Zwei­fel an Ih­rer Be­ga­bung he­gen, dann …«
    »Kei­nen Zwei­fel«, un­ter­brach ich ihn er­neut. »Das En­de der Ge­schich­te?«
    »Sie schal­ten ab und ver­las­sen den Her­me­ti­kraum, so­bald die ›1418‹ ab­ge­flo­gen ist. Wenn Sie kurz nach Be­ginn der Fern­seh­ver­hand­lung den Start­be­fehl ge­ben, wird Pe­tron­ko in zir­ka ei­ner Stun­de über der abes­si­nischen Haupt­stadt er­schei­nen. Die Män­ner flie­gen mit ho­hen Be­schleu­ni­gungs­wer­ten. Rei­se­dau­er Mond – Er­de knapp vier­zig Mi­nu­ten. Lobral ist si­cher, es mit ei­nem ein­wand­frei funk­tio­nie­ren­den Mar­s­kreu­zer schaf­fen zu kön­nen. Die­ses for­cier­te Tem­po macht Ein­druck. Mil­li­ar­den Men­schen in al­ler Welt dürf­ten äu­ßerst nach­denk­lich wer­den. Das will ich er­rei­chen.«
    »Und ich möch­te er­rei­chen, daß die Un­be­kann­ten nach­denk­lich wer­den!« ent­geg­ne­te ich un­wirsch. »Hat man auch dar­an ge­dacht? Viel­leicht ne­ben­bei?«
    »Man hat.« Stea­mers Lä­cheln wirk­te et­was mas­ken­haft. »Die Un­be­kann­ten dürf­ten mit­hö­ren und -se­hen; das traue ich ih­nen zu. Dies ist ein Be­stand­teil des neu­en Po­si­tiv-Men­gen­fak­tors im Ge­samt­bild des Pa­ra­norm-Ele­ment­bil­des.

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