Marsrevolte problematisch
Untergebenen, nämlich die Erbeutung des Kreuzers aus dem Besitz der GWA, nicht zu deutlich preisgeben, General Reling. Aber lassen wir das. Ich entnehme Ihren Ausführungen, daß Sie nach wie vor überzeugt sind, ich könnte ohne das zurückgelassene Kommandogerät nicht meinen Wünschen entsprechend operieren. Verzeihung – Sie sind natürlich nur dann davon überzeugt, wenn die Weltöffentlichkeit mithört.«
»Irrtum, Doktor«, meldete sich der gedrungen gebaute Abwehrchef der Afrikanischen Staatenförderation.
»Darüber haben wir diskutiert. Die Berechnungen unserer Experten sind einwandfrei. Ohne das Zusatzgerät, das Ihren Kodator, dessen Existenz niemand bestreiten will, sozusagen zu einer zweibeinigen Antilope degradiert, reagiert ZONTA nur bedingt auf Ihre Anordnungen. Wir kennen die Geschichte Ihrer Flucht. Sie waren dem Tode nahe. Sie haben Fehler begangen, Doktor, Grundprogrammierungen übersehen. Die Marsianer waren nicht primitiv genug, jedermann Exklusivrechte über ihre Robotkommandeure einzuräumen. Sie bluffen mit der ›1418‹.
Dr. Nang-Tai, ich gehöre zu den Befürwortern des weltweiten Verlangens. Wenn Sie hier, in meinem Heimatkontinent, die Konsequenzen für Ihre Untaten zu erdulden haben, werde ich der Mann sein, der die tieferliegenden Abteilungen der Fluchtfestung mit Nervengasen und bakteriologischen Einsatzwaffen verseucht. Das Wasser des aufgestauten Flusses wird einströmen. Wissen Sie; Doktor, wir Afrikaner können in diesem ausgedörrten Hochland ein Höhlensystem, aus dem ständig kristallklares Wasser hervorschießt, sehr gut gebrauchen. Wie lange, glauben Sie, reicht der Sauerstoffvorrat in den Kampfanzügen Ihrer Gardisten? Wie lange werden Ihre marsianischen Schutzschirme standhalten? Haben Sie soviel Energie? Ganz davon abgesehen – wenn Sie dem Durst- oder Hungertode nahe sind, werden Sie die Schirme öffnen, vorher aber aus der Hölle hervorkommen. Sie wollen bestimmt nicht ebenfalls virusverseuchte Gase einatmen wie vor Ihnen Ihre verstorbenen Mitarbeiter, die keine Schutzschirmprojektoren tragen. Also müssen sie Tage vor Ihnen nach oben kommen, falls sie nicht unten sterben wollen. Was halten Sie davon?«
»Sie sind ein kluger Mann, Sir«, bestätigte ich ihm. »Der Angriffsplan ist in der Tat erfolgversprechend. Meine Leute müßten nach etwa zwölf Stunden aufgeben.«
»Ich erschieße ihn«, schrie Hannibal außer sich. »Dieser …«
Ich »bannte« ihn mit einem Blick.
»Meine Herren«, begann ich wie gelangweilt, »beenden wir dieses Spiel. Ich sehe ein, daß ich Sie massiver überzeugen muß. Wenn in den nächsten Stunden und Tagen vielleicht einige Millionen Menschen sterben, werden Sie das zu verantworten haben. General Reling, bitte werden Sie nicht nervös. Ehe Sie mit dem detailliert geschilderten Vorhaben Ihres afrikanischen Kollegen einverstanden sind, sollten Sie mir einige Augenblicke zuschauen und zuhören. Sie gestatten.«
Ich erhob mich, schritt nickend an dem salutierenden »Chef meiner Garde«, Maykoft, vorbei und blieb vor dem Gerät stehen, das Steamers’ Techniker kurz vor Beginn der Sendung installiert hatten.
Es funktionierte, denn es stammte aus der Marsstadt Topthar.
Ich schaltete mit schnellen, geübt wirkenden Bewegungen. Erklärungen waren überflüssig. Jedermann auf dieser Welt war inzwischen informiert, daß die Marsianer kleine, tragbare Bildfunkgeräte auf der überlichtschnellen Kommunikationsbasis entwickelt hatten.
Ich wußte, daß Steamers längst auf den Knopf gedrückt hatte. Die Kurznachricht über
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