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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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GWA-Raum­lan­de­di­vi­si­on nicht nur auf un­se­rer Hei­mat­welt auf­ge­taucht.
    Vor uns stan­den zwei mo­der­ne Ka­me­ras, die vom »GWA-Stu­dio« aus fern­ge­steu­ert wur­den. Selbst­ver­ständ­lich hat­ten wir in un­se­ren Räu­men kei­nen Ka­me­ra­mann zu­ge­las­sen.
    Die Di­rekt­sen­dung vom Mond war vor we­ni­gen Mi­nu­ten aus­ge­lau­fen. Auf der an­de­ren Sei­te der Pan­zer­wand herrsch­te be­tre­te­nes Schwei­gen.
    Re­ling saß in der Mit­te des Halb­krei­ses. Wenn er zu sei­nen Kol­le­gen sprach, wur­den die Mi­kro­pho­ne ab­ge­schal­tet. Auf den 3-D-Farb­bild­schir­men leuch­te­te dann das Ge­heim­hal­tungs­sym­bol auf.
    Auch das war der Welt­be­völ­ke­rung in­zwi­schen ver­traut. Stea mers hat­te ei­ne groß­ar­tig funk­tio­nie­ren­de Or­ga­ni­sa­ti­on auf­ge­baut – und das in knapp fünf Ta­gen. Wir schrie­ben noch den 14. Sep­tem­ber 2010. Es war kurz nach vier­zehn Uhr. Wir hat­ten uns zu be­ei­len.
    Ich er­griff das Wort. Han­ni­bal saß ne­ben mir. Manch­mal stieß er ein schar­fes, schlan­ge­n­ähn­li­ches Zi­schen aus. Das war ein akus­ti­sches Zei­chen für sei­nen Un­wil­len. Au­ßer­dem strich er ge­le­gent­lich mit den Fin­ger­spit­zen fast lie­be­voll über sei­ne präch­ti­gen Epau­let­ten.
    »Mei­ne Her­ren«, be­gann ich, »ich darf Sie dar­auf auf­merk­sam ma­chen …«
    »Hier wird nicht mehr lan­ge ge­re­det«, schrie Han­ni­bal da­zwi­schen und schlug mit sei­nen klei­nen Fäus­ten auf den Tisch. »Nicht mehr mit mir. Drau­ßen wird ge­gen uns de­mons­triert, eh? Der Pö­bel, der sich so­fort mei­nen Be­feh­len beu­gen soll­te, ver­langt die Er­stür­mung der mir ge­hö­ren­den Ab­tei­lun­gen der Fel­sen­burg. Sie, ich wer­de Sie …«
    »Vin­cent!« un­ter­brach ich ihn. Mein Blick, mein Lä­cheln und die Hal­tung mei­nes Kopf­es lie­ßen ihn au­gen­blick­lich ver­stum­men.
    »Mein Freund und Kol­le­ge ist ver­ständ­li­cher­wei­se er­regt«, er­klär­te ich ver­bind­lich. »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung. Mei­ne Her­ren, Sie wa­ren auf­rich­tig und in­tel­li­gent ge­nug, der Mensch­heit die neues­ten Er­eig­nis­se auf dem Mond nicht zu ver­schwei­gen. Es han­delt sich um die Ak­tio­nen des un­ter mei­nem Be­fehl ste­hen­den Mar­s­kreu­zers ›1418‹.«
    »Den Sie nur ober­fläch­lich be­herr­schen kön­nen«, warf Re­ling ein. Er gab sich ge­las­sen – noch! Das soll­te sich laut Re­gie­pla­nung bald än­dern.
    »Ober­fläch­lich, Ge­ne­ral?« wie­der­hol­te ich stirn­run­zelnd.
    »Das sag­te ich«, be­ton­te er. »Wir wis­sen, daß Sie bei Ih­rer Flucht vor den Kampfro­bo­tern des Kom­man­do­ge­hirns ZON­TA ein Ge­rät zu­rück­las­sen muß­ten, des­sen Be­sitz für Sie un­er­läß­lich ist. Mit Ih­rem Ko­da­tor al­lein kön­nen Sie ZON­TA nicht mehr aus­rei­chend be­ein­flus­sen. Wir neh­men Ih­nen da­her auf kei­nen Fall Ih­re neues­te Be­haup­tung ab, das Schiff tat­säch­lich in all sei­nen kom­pli­zier­ten Ein­rich­tun­gen be­herr­schen zu kön­nen. Ver­ges­sen Sie nicht, Dr. Nang-Tai, daß die ›1418‹ ehe­mals von der GWA ge­bor­gen, stu­diert und an­schlie­ßend ge­flo­gen wur­de. Un­se­re Spe­zia­lis­ten wis­sen, wie kom­pli­ziert die tech­ni­schen An­la­gen sind. Au­ßer­dem, Dok­tor, der Kreu­zer steht na­he der Mar­s­stadt auf dem Mond, al­so voll im Ein­fluß­be­reich des Ro­bot­kom­man­deurs.«
    »Wo­mit Sie aus­drücken wol­len, ich käme mit mei­nen An­wei­sun­gen nicht mehr durch?«
    »Das möch­te ich sa­gen, al­ler­dings«, ent­geg­ne­te er, all­mäh­lich schär­fer wer­dend.
    »Dr. Nang-Tai, wir las­sen uns Ih­re Er­pres­sun­gen nicht län­ger bie­ten. Glau­ben Sie nur nicht, die von dem Kreu­zer zer­schos­se­nen Mond­pan­zer lie­ßen uns in un­se­rer Mei­nung schwan­kend wer­den.«
    »Zu­mal es nicht son­der­lich schwie­rig sein soll, die Ge­schüt­ze zu be­die­nen«, warf Pri­mo Zeglio, Chef des Mi­li­tä­ri­schen-Ab­schirm­diens­tes-EU­RO ein.
    Ich lach­te.
    »Dun­kel la­chen«, hat­te Stea­mers ge­sagt. Der Teu­fel soll­te ihn ho­len. Oder kön­nen Sie mir ver­ra­ten, wie man »dun­kel« lacht?
    »Sie soll­ten das Ver­sa­gen Ih­rer

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