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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Olym­pia­sie­ger, am­tie­ren­der Ar­mee­meis­ter und was der »kräf­ti­gen« Sport­ar­ten mehr wa­ren.
    Plötz­lich er­schi­en er. Ich be­gann krampf­haft zu schlu­cken. Bei sei­nem Auf­tritt als Chef der »Zy­klo­pen­gar­de« war er ein grün­schup­pi­ges Un­ge­heu­er ge­we­sen.
    Jetzt hat­te man ihn eben­falls in ein nich­tir­di­sches Le­be­we­sen ver­wan­delt, so daß er zwei­fel­los ei­ne To­tal­fo­lie tra­gen muß­te.
    Die blut­ro­te Haut war le­der­ar­tig und völ­lig haar­los. Die star­ke Mus­ku­la­tur hat­te man nicht zu kon­stru­ie­ren brau­chen. Er be­saß sie!
    Das Ge­sicht glich ei­nem gna­den­lo­sen Un­ge­heu­er. Der ra­chen­ar­ti­ge Mund war nicht mehr so breit wie der des Zy­klo­pen, aber im­mer noch groß und zahn­be­wehrt ge­nug, um je­dem nor­ma­len Men­schen Ent­set­zen ein­zu­flö­ßen.
    Die Au­gen hat­te Mir­nam über­aus groß, schräg und sich ver­jün­gend ge­stal­tet. Sie stan­den im Win­kel von fünf­und­vier­zig Grad im Ge­sicht und en­de­ten mit ih­ren ge­krümm­ten En­dun­gen vor zwei brei­ten, straff em­por­ra­gen­den Fle­der­mau­soh­ren.
    Die Na­se war mit Ge­we­be­mas­se ver­klei­det wor­den. Ich er­blick­te zwei sich auf­wöl­ben­de, tief rot leuch­ten­de Schlit­ze, rie­si­ge Hän­de und über­all die­se un­wahr­schein­li­che, von zahl­lo­sen fei­nen Fal­ten über­zo­ge­ne Le­der­haut.
    Bo­ris trug kei­nen uni­for­m­ähn­li­chen Raum­an­zug son­dern die Klei­dung ei­nes Bar­ba­ren. Ein Fell omi­nöser Her­kunft ver­deck­te kaum sei­ne Mus­ku­la­tur. Es wur­de von ei­nem brei­ten Strei­fen auf ei­ner Schul­ter ge­hal­ten.
    Wa­den­lan­ge Schnür­san­da­len ver­voll­stän­dig­ten den Ge­samtein­druck.
    Mo­dern an die­sem Bar­ba­ren wirk­te le­dig­lich ein Kampf­gür­tel. In die­se Spe­zi­al­kon­struk­ti­on, von dop­pel­ter Nor­mal­brei­te, hat­te der Gi­gant einen Mar­ss­trah­ler ge­steckt, wie nor­mal­ge­wach­se­ne Leu­te ei­ne lang­läu­fi­ge Au­to­mat­pis­to­le.
    Sei­ne Men­ta­li­tät be­wies er an­de­rer­seits durch ein kur­z­es, aber min­des­tens zwan­zig Zen­ti­me­ter brei­tes Schwert an der lin­ken Sei­te des Gür­tels.
    Ein selt­sa­mes Amu­lett, her­ge­stellt von un­se­ren ein­falls­rei­chen Che­mi­kern und Künst­lern, zeig­te ein un­be­kann­tes, tie­ri­sches Un­ge­heu­er. Es soll­te sei­ne Gott­heit sein.
    »Mo­ma er­schi­en, Over­sir. Er hör­te dei­nen Ruf«, dröhn­te es aus dem Ge­rät. Zu­gleich hieb er sich mit bei­den Fäus­ten ge­gen die Ton­nen­brust, daß ich dach­te, ne­ben mir hät­te man ei­ne Ka­no­ne ab­ge­feu­ert.
    Ich er­hob die Hand. Ir­gend­wie muß­te ich mei­ne Er­re­gung über­win­den und den un­ver­hoff­ten Ein­druck be­wäl­ti­gen.
    Das hät­te man mir vor­her we­nigs­tens sa­gen, bes­ser noch bild­lich vor­füh­ren sol­len. Der Al­te schi­en uns wie­der im Ernst­fall tes­ten zu wol­len. Das konn­te bö­se ins Au­ge ge­hen.
    Han­ni­bal ret­te­te die Si­tua­ti­on mit ei­nem wü­ten­den Auf­schrei.
    »Ich dul­de es nicht, daß je­mand glaubt, grö­ßer und stär­ker zu sein als ich. Ab­set­zen, eli­mi­nie­ren. Ich for­de­re es.«
    Ich um­faß­te sei­ne be­ben­den Schul­tern. Je­ner, der sich »Mo ma« ge­nannt hat­te, lach­te grol­lend. Das Ge­sicht wirk­te da­durch wahr­haft teuf­lisch.
    »Er ist in der Tat einen Zen­ti­me­ter klei­ner als du«, be­sänf­tig­te ich den Zwerg. »Er be­sitzt einen fremd­ar­ti­gen Hu­mor und will dich ge­wiß nicht rei­zen. Du wirst ihm ver­zei­hen.«
    Mein »geis­tes­ge­stör­ter« Kol­le­ge be­ru­hig­te sich so­fort; zwar wi­der­wil­lig, aber doch schnell. Hier muß­te je­de Aus­sa­ge do­siert ge­bracht wer­den.
    »Be­feh­le, Over­sir?« dröhn­te es er­neut. »Zwei­und­fünf­zig Pan­zer, zer­brech­lich wie die Scha­le ei­ner Llahfge-Frucht un­ter mei­nem Fuß, zer­bars­ten in mei­nem Feu­er. Das Schiff ist alt­be­kannt, gut und über­holt. Es ge­horcht mir. Eins wie die­ses von dem Typ der Schnel­len, spricht die Über­lie­fe­rung der Al­ten, sollst du flie­gen und be­herr­schen. Aber nie soll ei­ner vom Ver­sa­gen spre­chen, denn der Schnel­le wankt, ist es dein

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