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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­sa­gen, nim­mer je­doch das sei­ne. Be­feh­le, Over­sir? Ist Pla­nung Mo­maglut in der Re­de?«
    Wel­cher Un­geist war auf die Idee ge­kom­men, Bo­ris die­se Sprech­wei­se vor­zu­schrei­ben? Wirk­te es über­trie­ben? Oder ließ man sich von der Ge­sam­ter­schei­nung be­ein­dru­cken; sei­ne Art hin­neh­mend wie …
    Ich un­ter­brach mei­nen Ge­dan­ken­fluß. Jetzt dach­te ich auch schon in die­ser Aus­drucks­form. Sie steck­te an; sie war ir­gend­wie sug­ge­rie­rend. Je­den­falls paß­te sie zu dem of­fen­bar hoch­in­tel­li­gen­ten Fremd­we­sen.
    Wenn ich die mensch­li­che Men­ta­li­tät ei­ni­ger­ma­ßen rich­tig be­ur­tei­len konn­te, wür­den sich in die­sen Se­kun­den ei­ni­ge Mil­li­ar­den Zu­schau­er ab­wen­den, ent­setzt die Au­gen auf­rei­ßen, schrei­en oder sonst ein Zei­chen der krea­tür­li­chen Pa­nik zei­gen.
    In un­se­rem Fal­le durf­te man kei­ne Se­kun­de lang über­se­hen, daß ich als An­ar­chist mit enor­mer Macht galt. Fer­ner war die feu­ern­de »1418« und die Tech­nik der al­ten Mar­sia­ner zu be­rück­sich­ti­gen.
    An­dern­falls hät­ten es un­se­re Psy­cho­lo­gen wahr­schein­lich nicht ge­wagt, aus Bo­ris ein mons­trös an­zu­schau­en­des We­sen zu ma­chen.
    Ich be­griff auch, daß nur ein der­art Frem­der einen Mann, wie ich ihn zu ver­kör­pern hat­te, du­zen durf­te.
    »Ich grü­ße dich, Oberst Mo­ma, Be­fehls­ha­ber mei­nes Schif­fes. Ja, die Pla­nung ist akut.«
    Der Gi­gant hieb er­neut ge­gen sei­ne Brust. Die GWA-Be­sat­zung des Kreu­zers fuhr sicht­lich zu­sam­men, als der Mons­trö­se Be­feh­le brüll­te. Sie ka­men schnell, prä­zi­se und zeug­ten von ei­nem um­fang­rei­chen Fach­wis­sen über die Tech­nik des Mars.
    Er ge­brauch­te Be­grif­fe, die kein Mensch je­mals ge­hört hat­te. Er sprach vom »Pro­to­nen­puls des Schwar­zen«, von »Fel­dern der lei­ten­den Len­kung« und an­de­ren Din­gen.
    Lis­ter­man schob er mit ei­ner leich­ten Arm­be­we­gung zur Sei­te. Star­ke Fin­ger husch­ten über Sym­bol­tas­ta­tu­ren. Schir­me flamm­ten in al­len Far­ben auf.
    »Ab­wehr klar, Over­sir«, gab Bo­ris be­kannt. »Wann soll ich dem Schnel­len be­feh­len, den Staub die­ser Ein­öde in das äu­ße­re Nichts zu bla­sen? Soll das Ge­bil­de, Lu­na-Port ge­nannt, wei­ter­hin mei­ne Sin­ne be­lei­di­gen? Kann ich es zer­tre­ten?«
    »Nein, ab­ge­lehnt«, ent­geg­ne­te ich scharf. »Mo­ma, du wirst so­fort star­ten, mit Voll­schub auf Erd­kurs ge­hen, kurz vor dem Ein­tauch­ma­nö­ver mit er­neu­tem Voll­schub dei­ne Fahrt auf­he­ben und auf dem Par­ti­kel­strahl der Trieb­wer­ke im Steil­win­kel fal­len. Dein Ziel ist das Land Abes­si­ni­en, dir wohl­be­kannt. Klar Schiff zum Ge­fecht. An­grif­fe ir­di­scher Raum­jä­ger mit ge­ziel­ten Ther­mo­sal­ven ab­weh­ren. Tö­te, Mo­ma. Tö­te je­den, der es wagt, mei­nem Schiff, das un­ter dei­nem Be­fehl steht, un­an­ge­mes­sen nä­her­zu­kom­men. Tö­te, Mo­ma. Start frei.«
    Er schlug sich le­dig­lich noch­mals ge­gen die Brust und ver­schwand aus dem Bild.
    Jen­seits der Pan­zer­wand be­merk­te ich er­reg­te Män­ner. Sie rie­fen mir Wor­te zu, die ich nicht hö­ren konn­te. May­koft hat­te de­mons­tra­tiv die Ton­über­tra­gung ab­ge­schal­tet.
    Ich war­te­te, bis die Li­ve­sen­dung aus der »1418« wie­der die Zen­tra­le ein­blen­de­te. Mo­ma stand hin­ter Lobral und er­teil­te Be­feh­le.
    Ein un­ge­heu­res To­sen klang auf. Sym­bo­l­an­zei­gen leuch­te­ten in ei­nem dunk­ler wer­den­den Grün­ton.
    Die »1418« star­te­te.
    In dem Au­gen­blick schritt ich zum Tisch zu­rück, schal­te­te die Ton­über­tra­gung ein und sag­te sehr laut:
    »Mei­ne Her­ren, Sie soll­ten das Ab­he­ben des Kreu­zers über­tra­gen. Er wird in ei­ner Drei­vier­tel­stun­de in die Luft­hül­le der Er­de vor­sto­ßen. Über­tra­gen Sie es, schnell! Ich wer­de Ih­re Aus­sa­gen wi­der­le­gen.«
    Un­mit­tel­bar da­nach schal­te­te ich ab und schau­te auf die Nor­mal­bild­schir­me. Han­ni­bal stand noch im­mer vor dem Mars­sen­der und starr­te dar­auf.
    Die Di­rekt­über­tra­gung vom Mond lief an. Die dor­ti­gen Ka­me­ra­leu­te

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