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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hat­ten nur auf den Au­gen­blick ge­war­tet.
    Aus dem brei­ten Ma­schi­nen­wulst, der die Ku­gel­zel­le des Raum­schif­fes in der Schnitt­li­nie um­lief, schos­sen Ener­gief­lu­ten.
    Der Staub des Mon­des wur­de auf­ge­wir­belt. Der Bo­den ver­färb­te sich, wur­de rot­glü­hend und schließ­lich glut­flüs­sig. Vul­ka­ne schie­nen ihr Mag­ma em­por­zu­schleu­dern.
    Lobral ließ die Ma­schi­nen ge­wollt lang­sam in der An­lauf­pha­se ar­bei­ten. Das ge­nüg­te völ­lig, um aus dem Ab­stell­platz ei­ne Atom­höl­le zu ma­chen. Na­tür­lich hat­te er die strahl­a­blen­ken­den Ener­gie­fel­der nicht ein­ge­schal­tet. Die ent­fes­sel­ten Ge­wal­ten peitsch­ten senk­recht nach un­ten.
    Der Kreu­zer hob ab. Erst lang­sam, dann schnel­ler wer­dend, um schließ­lich über­gangs­los zu ver­schwin­den.
    Bei ei­nem plötz­lich ein­set­zen­den Voll­schub er­reich­te er im luft­lee­ren Raum ei­ne Be­schleu­ni­gung von et­was über vier­hun­dert Ki­lo­me­ter pro Se­kun­den­qua­drat. Das ent­sprach et­wa der vier­hun­dert­fa­chen Mün­dungs­ge­schwin­dig­keit ei­ner Schiffs­gra­na­te.
    Ver­fol­gen Sie die ein­mal mit dem blo­ßen Au­ge! Sie wer­den sie ga­ran­tiert nicht aus der Ge­schütz­mün­dung her­vor­schie­ßen se­hen.
    Dar­aus ging klar her­vor, warum un­ser vier­hun­dert­fach schnel­ler­er Kreu­zer schlag­ar­tig ver­schwand. Er war im Sin­ne des Wor­tes »ab­ge­feu­ert« wor­den.
    Ich nahm wie­der Platz. Drau­ßen hat­te Re­ling sei­ne Mit­ar­bei­ter be­ru­higt. Er er­teil­te die Be­feh­le an die Ab­fang­jä­ger der Mensch­heit di­rekt über Welt-Te­le­vi­si­on.
    »Re­ling an al­le Pi­lo­ten und Kom­man­deu­re der Raum­jagd­ver­bän­de. Gül­tig für al­le Na­tio­na­li­tä­ten laut Ko­ali­ti­ons­ab­kom­men. Grei­fen Sie die ›1418‹ auf kei­nen Fall an. Ih­re Atom­waf­fen sind wir­kungs­los, des­glei­chen die ein­ge­bau­ten Mar­ss­trah­ler. Sie flie­gen in ihr Ver­der­ben. Al­le Ver­bän­de ab­dre­hen, den Kreu­zer pas­sie­ren las­sen. Wir wer­den mit Dr. Nang-Tai ver­han­deln. En­de.«
    Meh­re­re tau­send Kom­man­do-Funk­sta­tio­nen jag­ten die ent­spre­chen­den Funk­sprü­che eben­falls in den Raum.
    Ich mel­de­te mich.
    »Ge­ne­ral Re­ling, ich freue mich über Ih­re ver­nünf­ti­ge Re­ak­ti on. Glau­ben Sie im­mer noch an einen Bluff?«
    »Nein!« er­klär­te er mit er­staun­li­cher Ru­he. »Wir ha­ben Sie un­ter­schätzt. Sie be­herr­schen das Schiff tat­säch­lich. Wie ha­ben Sie das ge­schafft?«
    Ich lach­te; na­tür­lich »dun­kel«.
    »Viel­leicht be­nö­ti­ge ich das zu­rück­ge­las­se­ne Kom­man­do­ge­rät nicht mehr. Den­ken Sie dar­über nach. Und Sie, Ge­ne­ral Mna­ko ro, soll­ten Ihr Ner­ven­gas-Vor­ha­ben schleu­nigst ver­ges­sen.«
    »Ich bla­se ihm den Sitz sei­ner Re­gie­rung und sei­ner wi­der­wär ti­gen Dienst­stel­le in die Luft«, droh­te Han­ni­bal in üb­li­cher Hek tik. »Oder mei­nen Sie et­wa, die Groß­stadt Jo­han­nes­burg wä­re ei­ner Atom­sal­ve der ›1418‹ ge­wach­sen?«
    Dies­mal warf ich dem Zwerg einen wirk­lich zu­recht­wei­sen­den Blick zu. Das ging zu weit! Wir durf­ten kei­ne ech­te Pa­nik er­zeu­gen.
    »Mein Herr Kol­le­ge scherz­te«, warf ich ein. »Ich ver­si­che­re der Be­völ­ke­rung von Jo­han­nes­burg, daß ich sie nicht an­grei­fen wer­de. Mei­ne Zie­le sind an­de­rer Na­tur. Ge­ne­ral Mna­ko­ro, ich hat­te Sie et­was ge­fragt?«
    Der Afri­ka­ner starr­te mich aus­drucks­los an.
    »Sir, ich kann mich nicht er­in­nern, je­mals an sol­che Din­ge ge­dacht zu ha­ben. Soll­ten Sie die­sen Ein­druck ge­won­nen ha­ben, ver­ges­sen Sie ihn bit­te.«
    Ich lä­chel­te in die Ka­me­ras.
    »Ih­re asia­ti­sche Ge­heim­dienst­schu­lung trägt Früch­te. Sie sind ein klu­ger Mann, Sir. Ich darf mich nun für ei­ni­ge Zeit von Ih­nen ver­ab­schie­den. Ich kom­me zu­rück, so­bald die ›1418‹ über der Sa­ha­ra er­scheint. Da­nach ver­han­deln wir wei­ter – aber …«, ich un­ter­brach mich und schau­te mich um, »nach mei­nen Richt­li­ni­en, wenn ich bit­ten darf. Oh ja, ich sah Sie über­rascht. Stört Sie mein Mit­ar­bei­ter

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