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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mo­ma?«
    Re­ling ball­te die Hän­de, wäh­rend Gor­ss­kij einen Fluch in sei­ner Mut­ter­spra­che aus­stieß. Ob ihm wirk­lich die Ner­ven durch­gin­gen? Mein Freund war er ge­ra­de nicht, aber er war ehr­lich. Nie­mand au­ßer ihm hat­te mir ins Ge­sicht ge­sagt, Mu­tan­ten und Mons­tren mei­ner Art müß­ten zum Schut­ze der Mensch­heit ei­gent­lich er­schos­sen wer­den. Das war ein of­fe­nes Wort ge­we­sen.
    »Wer ist die Bes­tie?« schrie er mir un­be­herrscht zu. »Wo­her …«
    »Gre­gor Iwa­no­witsch, nie­mand ist nur des­we­gen ei­ne Bes­tie, weil er an­ders aus­sieht als wir. Mo­ma ist ein ›Au­ßer­or­dent­li­cher‹.«
    »Ein was?«
    »Ein au­ßer­or­dent­li­cher Die­ner der To­ten, Gre­gor Iwa­no­witsch. Sei­ne Vor­fah­ren gal­ten als das bes­te und kampf­stärks­te Hilfs­volk der Mar­sia­ner. Nach de­ren Un­ter­gang wur­de auf Mo­mas Hei­mat­welt, dem Pla­ne­ten Moohr­ko, die Tech­nik des Raum­krie­ges mit al­lem Er­fah­rungs­gut wei­ter­ver­erbt bis auf den heu­ti­gen Tag. Die­ser Mann ist ein Ge­nie; ein Flot­ten­chef ers­ten Ran­ges. Ich wer­de ihm die schwe­ren Schlacht­schif­fe des Mars un­ter­stel­len, so­bald ich sie in mei­nen Be­sitz ge­bracht ha­be.«
    »Wie kam er auf die Er­de?« er­kun­dig­te sich Re­ling. »Bit­te, das in­ter­es­siert mich am Ran­de un­se­rer ge­mein­sa­men Pro­ble­me.«
    »Mit den Nach­schub­gü­tern des Mars­ver­sor­gungs-Trans­mit­ters AL­PHA-VI. Er hat­te sich in einen her­me­tisch ab­ge­schlos­se­nen Kon­troll­raum be­ge­ben. Ich ent­deck­te ihn in der Ant­ark­tis. Er fand sich auf die­ser Welt nicht zu­recht, denn es war nie­mand da, der ihm – wie von ihm er­war­tet – die Be­feh­le er­teil­te, zu de­ren be­din­gungs­lo­ser Be­fol­gung er sein Le­ben lang er­zo­gen wur­de. Er fliegt je­den mar­sia­ni­schen Raum­schiffs­typ mit Vollen­dung. Schi­cken Sie bei Ge­le­gen­heit Ih­re so­ge­nann­ten Spe­zia­lis­ten vor­bei, Sir. Sie könn­ten viel ler­nen.«
    Ich lach­te er­neut, schal­te­te die Ton­ver­bin­dung ab und ver­ließ den Raum. Mei­ne Gar­dis­ten und Han­ni­bal folg­ten.
    Drau­ßen war­te­te Reg J. Stea­mers.
    Er mus­ter­te Han­ni­bal mit ei­nem düs­te­ren Blick.
    »Das ha­ben Sie wun­der­bar ge­macht, MA-23! Pa­nik in Jo­han­nes­burg! Die Men­schen flie­hen. Die we­nigs­ten Leu­te glau­ben an die Nicht­an­griffs-Ver­si­che­rung. Das nennt man wohl einen mensch­li­chen Ver­sa­ger, wie?«
    »Ich steck­te plötz­lich zu tief in mei­ner Rol­le«, ent­geg­ne­te der Klei­ne un­ge­wohnt lei­se. Er war be­drückt. »Es tut mir leid, Stea mers. Ist et­was pas­siert? Un­fäl­le oder der­glei­chen?«
    »Noch nicht. Wir ha­ben so­fort ge­schal­tet. Die Alar­mein­hei­ten brin­gen Ru­he in die Fahr­zeug­schlan­gen. Flug­ge­rä­te al­ler Art wer­den schon am Bo­den auf­ge­hal­ten. Start­ver­bot! Das set­zen wir auch durch. Wenn je­doch Bo­ris Pe­tron­ko ver­se­hent­lich über Jo­han­nes­burg auf­tau­chen soll­te, ist dort die Höl­le los. Die Men­schen wer­den sich vor den ABC-Schutz­bun­kern zu To­de tram­peln.«
    Wäch­ser­ne Bläs­se über­zog Han­ni­bals Ge­sicht. Wort­los gin­gen wir zum Er­fri­schungs­raum hin­über. Dort fan­den wir Dr. Sa­my Ku­lot.
    »Klas­se, Freun­de. Ihr Auf­tritt war büh­nen­reif. Be­ru­hi­gen Sie sich, Utan. Bo­ris und Lobral kom­men aus Rich­tung Grön­land auf die Sa­ha­ra und Abes­si­ni­en zu. Der Kurs ist pro­gram­miert. Sie ab­sol­vie­ren jetzt zehn Mi­nu­ten Pa­rap­si-Trai­ning. Kom­men Sie! Nein, es muß sein. Wis­sen Sie, wenn die Un­be­kann­ten wie er­hofft an­bei­ßen, will ich Sie auf der über­ge­ord­ne­ten Geis­te­s­ebe­ne top­fit se­hen. Okay, ent­span­nen, Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se. Gi­ga­mu ster, Kon­takt zu Ki­ny Ed­wards her­stel­len. Los schon …!«
    Sa­my war ein Leu­te­schin­der – nein, ein Mu­tan­ten­schin­der.
     
     

4.
     
    Dies­mal hat­te ich den Sen­de­raum al­lein be­tre­ten. Han­ni­bal war drau­ßen ge­blie­ben, um sich voll auf even­tu­ell auf­tau­chen­de Welt­raum­frem­de kon­zen­trie­ren zu kön­nen.
    Sein Nicht­er­schei­nen hat­te ich mit ei­nem »ge­wis­sen Schlaf­be­dürf­nis«

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