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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Be­schwer­den hal­fen we­der ihm noch mir. Wir er­hiel­ten die an­schei­nend längst vor­be­rei­te­ten Hoch­druck­in­jek­tio­nen an Ort und Stel­le.
    Ich schlief be­reits ein, ehe vier kräf­ti­ge Män­ner mit zwei Tra­gen er­schie­nen.
    Das war die Hö­he! Der Al­te hat­te schnel­ler ge­han­delt, als ich an­ge­nom­men hat­te. Sa­my hät­te sei­ne Me­di­ka­men­te nie­mals so ge­nau do­siert in Griff­wei­te ge­habt, wenn er vom Vier-Ster­ne-Nuß­knacker nicht vor­her einen Wink be­kom­men hät­te.
    Al­so war der Al­te schon lan­ge vor un­se­rer klei­nen Re­vol­te auf die glei­che Idee ge­kom­men.
    Ver­wun­der­lich war es al­ler­dings nicht. Er war im­mer ein ri­si­ko­freu­di­ger Lo­gi­ker ge­we­sen. Die Of­fen­si­ve der Ro­bo­ter schi­en ihm den letz­ten Nerv ge­raubt zu hal­b­en.
    Ich war je­den­falls froh, daß wir un­se­ren Plan oh­ne ernst­haf­te Kom­pli­ka­tio­nen durch­ge­setzt hat­ten.
     
     

6.
     
    Die drei Pha­sen wa­ren von Al­li­son elek­tro­nisch und von Stea­mers psy­cho­lo­gis­tisch be­rech­net wor­den.
    Pha­se eins lief. Bar­ghe Nohrm, der hoch­ge­wach­se­ne, grau­haa­ri­ge Astro­phy­si­ker, meis­ter­te die Ge­rä­te des bar­stru­li­schen Bei­boo­tes mit Fin­ger­spit­zen­ge­fühl und Wis­sen.
    Der Hy­per­sen­der des Boo­tes lief. Es war zwei Uhr drei­und­vier­zig am 15. Sep­tem­ber 2010. Die Schlaf­pe­ri­ode war er­hol­sam ge­we­sen. Wir be­fan­den uns wie­der im vol­len Be­sitz un­se­rer Psi-Kräf­te.
    Te­st­un­ter­hal­tun­gen mit Ki­ny Ed­wards, sie hielt sich au­ßer­halb der Fes­tung in ei­nem krei­sen­den GWA-Hö­hen­bom­ber auf, wa­ren mit ho­her Laut­stär­ke durch­ge­führt wor­den.
    Nohrm hat­te sich mit vol­lem Na­men ge­mel­det. Die über­licht­schnel­le Bild­über­tra­gung lief eben­falls.
    Han­ni­bal und ich hiel­ten uns be­wußt im Er­fas­sungs­be­reich der ener­ge­ti­schen Fern­bild­auf­nah­me auf. Sie glich weit­ge­hend mar­sia­ni­schen Kon­struk­tio­nen.
    In dem et­wa fünf­und­drei­ßig Me­ter ho­hen, ke­gel­för­mi­gen Bei­boot der Bar­stru­ler gab es sehr vie­le Ge­rä­te und Schal­tun­gen nach mar­sia­ni­schem Mus­ter.
    Mei­ne Ver­mu­tung, daß die­se In­tel­li­genz­we­sen frü­her für die Mars­be­woh­ner ge­ar­bei­tet und wahr­schein­lich auch ge­lit­ten hat­ten, fes­tig­te sich.
    Stea­mers be­haup­te­te seit zehn Mi­nu­ten, Bar­stru­ler und ih­re Fein­de, iden­tisch mit un­se­ren Un­be­kann­ten, müß­ten sich schon vom großen Krieg zwi­schen Mars und De­neb her ken­nen. Viel­leicht wa­ren sie bei­de Hilfs­völ­ker ge­we­sen; eben­so wie es die frü­hen Erd­be­woh­ner und Be­herr­scher von At­lan­tis ge­we­sen wa­ren.
    Ich wuß­te ef­fek­tiv, daß ein zwei­tes Groß­raum­schiff des hil­fe­su­chen­den Vol­kes in un­se­rem Son­nen­sys­tem stand. Per Hy­per­funk, der kei­ne Zeit­ver­lus­te auf­kom­men ließ, muß­ten sie auch in ei­nem en­gen Son­ne­nor­bit er­reich­bar sein. Wahr­schein­lich frag­ten sie sich seit vie­len Ta­gen, warum sich ih­re Ab­ge­sand­ten nicht mel­de­ten. Hat­ten sie Ver­dacht ge­schöpft? Wa­ren sie ge­gen die Men­schen arg­wöh­nisch ge­wor­den?
    Wir durf­ten auf kei­nen Fall über­se­hen, daß sie mit ei­nem fik­ti­ven Welt­raum­herr­scher ge­rech­net hat­ten, ei­nem »Tu­madschin Khan«, der nur in un­se­rer Phan­ta­sie exis­tier­te.
    Die psy­cho­lo­gi­sche Si­tua­ti­on war äu­ßerst schwie­rig.
    Wir starr­ten auf den sechs­e­cki­gen Bild­schirm. Au­ßer ei­nem grün­li­chen Wal­len war nichts zu be­mer­ken.
    »Das war im­mer so«, er­klär­te Bar­ghe Nohrm ge­dämpft. »Sie zeig­ten sich nie. Erst als die fünf Mann aus­stie­gen, sah ich, daß sie sehr klein, über­aus lang­bei­nig und grün­häu­tig sind. Aber sie be­sit­zen ge­wal­ti­ge Köp­fe mit zwei über­großen Au­gen und wuch­ti­gen Bu­ckelstir­nen. Sie sind men­schen­ähn­lich und äu­ßerst in­tel­li­gent.«
    Nohrm fuhr in sei­ner Be­richt­er­stat­tung fort. Wir hat­ten sie so knapp wie mög­lich ver­faßt, al­ler­dings kein De­tail aus­ge­las­sen. Es wur­de von dem die Er­de be­herr­schen­den »Dr. Nang-Tai« ge­spro­chen.
    Nohrm

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