Marsrevolte problematisch
Beschwerden halfen weder ihm noch mir. Wir erhielten die anscheinend längst vorbereiteten Hochdruckinjektionen an Ort und Stelle.
Ich schlief bereits ein, ehe vier kräftige Männer mit zwei Tragen erschienen.
Das war die Höhe! Der Alte hatte schneller gehandelt, als ich angenommen hatte. Samy hätte seine Medikamente niemals so genau dosiert in Griffweite gehabt, wenn er vom Vier-Sterne-Nußknacker nicht vorher einen Wink bekommen hätte.
Also war der Alte schon lange vor unserer kleinen Revolte auf die gleiche Idee gekommen.
Verwunderlich war es allerdings nicht. Er war immer ein risikofreudiger Logiker gewesen. Die Offensive der Roboter schien ihm den letzten Nerv geraubt zu halben.
Ich war jedenfalls froh, daß wir unseren Plan ohne ernsthafte Komplikationen durchgesetzt hatten.
6.
Die drei Phasen waren von Allison elektronisch und von Steamers psychologistisch berechnet worden.
Phase eins lief. Barghe Nohrm, der hochgewachsene, grauhaarige Astrophysiker, meisterte die Geräte des barstrulischen Beibootes mit Fingerspitzengefühl und Wissen.
Der Hypersender des Bootes lief. Es war zwei Uhr dreiundvierzig am 15. September 2010. Die Schlafperiode war erholsam gewesen. Wir befanden uns wieder im vollen Besitz unserer Psi-Kräfte.
Testunterhaltungen mit Kiny Edwards, sie hielt sich außerhalb der Festung in einem kreisenden GWA-Höhenbomber auf, waren mit hoher Lautstärke durchgeführt worden.
Nohrm hatte sich mit vollem Namen gemeldet. Die überlichtschnelle Bildübertragung lief ebenfalls.
Hannibal und ich hielten uns bewußt im Erfassungsbereich der energetischen Fernbildaufnahme auf. Sie glich weitgehend marsianischen Konstruktionen.
In dem etwa fünfunddreißig Meter hohen, kegelförmigen Beiboot der Barstruler gab es sehr viele Geräte und Schaltungen nach marsianischem Muster.
Meine Vermutung, daß diese Intelligenzwesen früher für die Marsbewohner gearbeitet und wahrscheinlich auch gelitten hatten, festigte sich.
Steamers behauptete seit zehn Minuten, Barstruler und ihre Feinde, identisch mit unseren Unbekannten, müßten sich schon vom großen Krieg zwischen Mars und Deneb her kennen. Vielleicht waren sie beide Hilfsvölker gewesen; ebenso wie es die frühen Erdbewohner und Beherrscher von Atlantis gewesen waren.
Ich wußte effektiv, daß ein zweites Großraumschiff des hilfesuchenden Volkes in unserem Sonnensystem stand. Per Hyperfunk, der keine Zeitverluste aufkommen ließ, mußten sie auch in einem engen Sonnenorbit erreichbar sein. Wahrscheinlich fragten sie sich seit vielen Tagen, warum sich ihre Abgesandten nicht meldeten. Hatten sie Verdacht geschöpft? Waren sie gegen die Menschen argwöhnisch geworden?
Wir durften auf keinen Fall übersehen, daß sie mit einem fiktiven Weltraumherrscher gerechnet hatten, einem »Tumadschin Khan«, der nur in unserer Phantasie existierte.
Die psychologische Situation war äußerst schwierig.
Wir starrten auf den sechseckigen Bildschirm. Außer einem grünlichen Wallen war nichts zu bemerken.
»Das war immer so«, erklärte Barghe Nohrm gedämpft. »Sie zeigten sich nie. Erst als die fünf Mann ausstiegen, sah ich, daß sie sehr klein, überaus langbeinig und grünhäutig sind. Aber sie besitzen gewaltige Köpfe mit zwei übergroßen Augen und wuchtigen Buckelstirnen. Sie sind menschenähnlich und äußerst intelligent.«
Nohrm fuhr in seiner Berichterstattung fort. Wir hatten sie so knapp wie möglich verfaßt, allerdings kein Detail ausgelassen. Es wurde von dem die Erde beherrschenden »Dr. Nang-Tai« gesprochen.
Nohrm
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