Marsrevolte problematisch
verlor keine Sekunde lang die Geduld. Er funkte immer wieder im Klartext.
Ungefähr nach einer Viertelstunde kamen einige unverständliche Laute aus den Feldspiralen, die wie irdische Lautsprecher funktionierten.
Zugleich erschien auf dem Bildschirm ein Symbol. Es glich einer grünen Sonne, die seltsamerweise rötliche Strahlen ausschickte.
Die unbekannten Begriffe hatten wir auf Band aufgenommen. Nach dieser Durchsage, die nur mit einer Antwort der Barstruler identisch sein konnte, sprang Allison zu einem Gerät hinüber, das sich von dem dicht danebenstehenden Translator erheblich unterschied.
»Es ist ein stark geraffter und wahrscheinlich kodifizierter Spruch«, erklärte er hastig. »Das kann der Übersetzer nicht verkraften. Geben Sie eine kurze Eingangsbestätigung, Professor, dann abschalten. Ich wette, daß wir hier eine ellenlange Durchsage bekommen.«
»Anti-Ortungsschirm noch eingeschaltet lassen«, gab ich über die Sprechfunkanlage durch. »Phase zwei läuft an.
Der Schirm wird erst abgeschaltet, wenn wir die Nachricht der Barstruler entzerrt, entschlüsselt und übersetzt haben. Chef, übernehmen Sie.«
Reling war draußen im Höhlenlabyrinth. Er leitete diesen Einsatz persönlich. Das war seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen.
Ich vernahm seine sonore Stimme aus dem von uns zusätzlich installierten Visiphon. Die Kabel verschwanden in der kleinen Luftschleuse des Beibootes.
Ich blickte zur Pilotenkanzel hinauf.
Sie krönte die Spitze des kegelförmigen Bootes wie eine aufgesetzte Zwiebel. Die Konstruktion erinnerte mich an russische Kirchtürme. Dort oben hatten nur zwei kleingewachsene Geschöpfe von höchstens 1,50 Meter Körpergröße Platz. Größer waren die Barstruler auch nicht.
Das fremde Gerät funktionierte. Ein haarfeines Band schob sich aus einer Öffnung und wickelte sich auf einer Spule auf. Es wurde länger und länger.
»Wie gesagt – ellenlang«, erklärte Allison erregt. »Die haben hunderttausendfach gerafft und eine Nachricht von langer Dauer in einer halben Sekunde abgestrahlt. Wir werden sehen.«
Relings Stimme klang erneut auf.
»An alle Experten im Beiboot: Verlassen Sie das Schiff. Bringen Sie sich in Sicherheit. Mit der Ankunft fremder Transmitterspringer kann gerechnet werden. HC-9, MA-23, Professor Nohrm und Dr. Allison bleiben im Boot. Die genannten Wissenschaftler sollen die Thermo-Raumanzüge kontrollieren. Fertigmachen zur Umschaltung auf autarkes Lebenserhaltungssystem. Es wird heiß werden.«
Allison winkte ab. Noch war es nicht soweit. Ich glaube nicht daran, daß die Unbekannten schon jetzt angreifen würden. Wahrscheinlich beschäftigten sie sich zuerst mit dem Inhalt der Hypersendungen von beiden Seiten.
Hannibal kniff nachdenklich die Augen zusammen, nahm seinen Marsstrahler auf und legte ihn in die Armbeuge.
»Ich verlasse das Schiff«, entschied er. »Einer von uns sollte draußen sein – rechtzeitig! Wenn sie doch sofort kommen, sind wir im Boot in der falschen Position.«
»Okay, Kleiner, ich komme nach. Schutzschirm einschalten. Sofort!«
Er nickte und drückte auf die Schaltung seines großen, auf der Brust hängenden Projektors, der nach der Präparierung durch die GWA-Ingenieure entschieden umfangreicher geworden war. Im Hohlraum, der von einer echt wirkenden Zusatzschale umschlossen wurde, befanden sich unsere Mikro-Einsatzwaffen.
Hannibal verschwand. Das grüne Flimmern seines Energie-Schutzschirmes beruhigte mich. Sogar von den schweren Waffen eines Marsroboters war er nicht durchschlagen worden. Mit Hochenergiekanonen würden die Fremden
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