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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mir in der Si­tua­ti­on, wie sie vor sechs Ta­gen akut war, nicht bie ten las­sen. Was ha­ben Sie mir mit­zu­tei­len?«
    Er reck­te wie lau­schend den Kopf. Aus sei­nem Ver­hal­ten schloß ich, daß er mit Hil­fe ei­nes Mi­kro­ge­rä­tes An­wei­sun­gen emp­fing. Nicht er ant­wor­te­te, son­dern sein Be­fehls­ha­ber.
    »Das sind be­kann­te Tat­sa­chen. Mei­ne Fra­ge lau­tet, mit wem Sie en­ge­ren Kon­takt auf­neh­men möch­ten. Mit den Bar­stru­lern oder mit uns?«
    »Wer sind Sie?«
    »Das er­fah­ren Sie spä­ter. Wir stam­men nicht von Ih­rer Welt.«
    Als ich amü­siert lach­te, be­merk­te ich die ers­te Re­gung in dem mas­ken­star­ren Ge­sicht. Es ließ Spu­ren von Zorn er­ken­nen. Mir war, als könn­te ich es in Leucht­schrift le­sen – Zorn!
    »Nie­mand lacht über uns. Sie auch nicht, Dr. Nang-Tai. Sie soll­ten nicht glau­ben, uns mit Ih­rem win­zi­gen Bei­boot Re­spekt ein­flö­ßen zu kön­nen. Wir ha­ben Sie bis­her ge­lang­weilt ge­dul­det. Ih­re pri­mi­ti­ve Welt in­ter­es­siert uns nicht.«
    »Aber das Er­be des Mars in­ter­es­siert Sie«, ent­geg­ne­te ich her­aus­for­dernd. »Das ist mir völ­lig klar. Sie wol­len den ir­di­schen Mond von Men­schen säu­bern, um vor­erst un­ge­stört ex­pe­ri­men­tie­ren zu kön­nen. Noch müs­sen Sie sich ver­ste­cken. Wis­sen Sie, Un­be­kann­ter, fünf­tau­send gleich­zei­tig an­grei­fen­de und mit Mars­ge­schüt­zen be­stück­te Raum­ab­wehr­jä­ger der Men­schen kön­nen auch Ih­nen nicht gleich­gül­tig sein. Sie ha­ben sich ge­hü­tet, Ihr Raum­schiff aus der An­ti-Or­tung zu neh­men. Hät­ten Sie es ge­tan, wür­den Sie ver­mut­lich nicht mehr le­ben. Na­tür­lich hät­ten Sie et­wa vier­tau­send TES­CO-Jä­ger ab­ge­schos­sen, aber dann wä­re Ih­nen sehr heiß ge­wor­den! Ge­ne­ral Re­ling hat schwe­re Ge­schüt­ze ein­bau­en las­sen. Er fand sie in den De­pots des Mon­des und des Ro­ten Pla­ne­ten. Sei­en Sie nicht über­heb­lich.«
    »Mit wem möch­ten Sie Kon­takt auf­neh­men?« frag­te er, mei­ne Fest­stel­lun­gen igno­rie­rend.
    Sei­ne Wün­sche wa­ren klar. Er leg­te Wert auf die Mit­ar­beit von Dr. Nang-Tai.
    »Mit Ih­nen, oder ich hät­te längst das zwei­te bar­stru­li­sche Groß­raum­schiff an­ge­flo­gen. De­fen­siv ein­ge­stell­te In­tel­li­gen­zen die­ser Art lie­gen mir nicht.«
    »Gut, das nah­men wir an. Star­ten Sie mit Ih­rem Bei­boot zum Mond. Sie wer­den dort von uns er­war­tet. Wir len­ken Sie ein.«
    »Lang­sam«, sag­te ich mit ei­nem Lä­cheln. »Wer ga­ran­tiert mir, daß Sie mit Ih­rem frag­los grö­ße­ren Schiff nicht das Feu­er er­öff­nen?«
    »Lä­ge das in un­se­rer Ab­sicht, wä­re an Stel­le des Nach­rich­ten­ge­rä­tes ei­ne Bom­be ein­ge­trof­fen. Wir wol­len mit Ih­nen ver­han­deln. Sie ha­ben einen ge­wis­sen Ein­fluß auf ZON­TA.«
    »Sie brau­chen mich?«
    Der Bo­te zö­ger­te und war­te­te auf wei­te­re An­wei­sun­gen. Von Han­ni­bal kam ei­ne te­le­pa­thi­sche Nach­richt durch.
    »Or­tung durch Ter­ra I. Erb­sen­au­ge ar­bei­tet mit ei­nem Hy­per­sen­der. Wir ver­su­chen, die zwei­te Sta­ti­on ein­zu­pei­len. Sie be­fin­det sich auf dem Mond. Es be­steht kein Zwei­fel mehr. Es muß ein Schiff sein. Hal­te ihn mög­lichst lan­ge hin.«
    »Ih­re Au­gen trü­ben sich«, fuhr mich der Un­be­kann­te an. »Wo­mit ma­ni­pu­lie­ren Sie?«
    »Mit mei­nen Über­le­gun­gen, wenn Sie ge­stat­ten«, ent­geg­ne­te ich zu­tiefst er­schro­cken. Ich hat­te mich kaum auf Han­ni­bal zu kon­zen­trie­ren brau­chen, aber er hat­te es so­fort be­merkt.
    »Hö­ren Sie, was ich Ih­nen zu sa­gen ha­be«, fuhr ich fort. »Ich wer­de den Mond nach mei­nem Da­für­hal­ten an­flie­gen. Sie kön­nen mir ei­ne ge­wis­se Po­si­ti­on nen­nen. Ei­ne Fern­steue­rung durch Sie kommt nicht in Fra­ge. Dann wer­den wir un­se­re Kom­pe­ten­zen ab­ste­cken. Das Er­be des Mars ge­hört mir, ei­nem Erd­ge­bo­re­nen und dem Nach­kom­men ehe­mals mar­sia­nisch ori­en­tier­ter Früh­men­schen. Das ist mein Son­nen­sys­tem, mei­ne Hei­mat! Ich ver­hand­le mit Ih­nen, weil ich glau­be, Ihr Wis­sen ver­wen­den zu kön­nen. Sie soll­ten mei­ne Mög­lich­kei­ten

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