Marsrevolte problematisch
mir in der Situation, wie sie vor sechs Tagen akut war, nicht bie ten lassen. Was haben Sie mir mitzuteilen?«
Er reckte wie lauschend den Kopf. Aus seinem Verhalten schloß ich, daß er mit Hilfe eines Mikrogerätes Anweisungen empfing. Nicht er antwortete, sondern sein Befehlshaber.
»Das sind bekannte Tatsachen. Meine Frage lautet, mit wem Sie engeren Kontakt aufnehmen möchten. Mit den Barstrulern oder mit uns?«
»Wer sind Sie?«
»Das erfahren Sie später. Wir stammen nicht von Ihrer Welt.«
Als ich amüsiert lachte, bemerkte ich die erste Regung in dem maskenstarren Gesicht. Es ließ Spuren von Zorn erkennen. Mir war, als könnte ich es in Leuchtschrift lesen – Zorn!
»Niemand lacht über uns. Sie auch nicht, Dr. Nang-Tai. Sie sollten nicht glauben, uns mit Ihrem winzigen Beiboot Respekt einflößen zu können. Wir haben Sie bisher gelangweilt geduldet. Ihre primitive Welt interessiert uns nicht.«
»Aber das Erbe des Mars interessiert Sie«, entgegnete ich herausfordernd. »Das ist mir völlig klar. Sie wollen den irdischen Mond von Menschen säubern, um vorerst ungestört experimentieren zu können. Noch müssen Sie sich verstecken. Wissen Sie, Unbekannter, fünftausend gleichzeitig angreifende und mit Marsgeschützen bestückte Raumabwehrjäger der Menschen können auch Ihnen nicht gleichgültig sein. Sie haben sich gehütet, Ihr Raumschiff aus der Anti-Ortung zu nehmen. Hätten Sie es getan, würden Sie vermutlich nicht mehr leben. Natürlich hätten Sie etwa viertausend TESCO-Jäger abgeschossen, aber dann wäre Ihnen sehr heiß geworden! General Reling hat schwere Geschütze einbauen lassen. Er fand sie in den Depots des Mondes und des Roten Planeten. Seien Sie nicht überheblich.«
»Mit wem möchten Sie Kontakt aufnehmen?« fragte er, meine Feststellungen ignorierend.
Seine Wünsche waren klar. Er legte Wert auf die Mitarbeit von Dr. Nang-Tai.
»Mit Ihnen, oder ich hätte längst das zweite barstrulische Großraumschiff angeflogen. Defensiv eingestellte Intelligenzen dieser Art liegen mir nicht.«
»Gut, das nahmen wir an. Starten Sie mit Ihrem Beiboot zum Mond. Sie werden dort von uns erwartet. Wir lenken Sie ein.«
»Langsam«, sagte ich mit einem Lächeln. »Wer garantiert mir, daß Sie mit Ihrem fraglos größeren Schiff nicht das Feuer eröffnen?«
»Läge das in unserer Absicht, wäre an Stelle des Nachrichtengerätes eine Bombe eingetroffen. Wir wollen mit Ihnen verhandeln. Sie haben einen gewissen Einfluß auf ZONTA.«
»Sie brauchen mich?«
Der Bote zögerte und wartete auf weitere Anweisungen. Von Hannibal kam eine telepathische Nachricht durch.
»Ortung durch Terra I. Erbsenauge arbeitet mit einem Hypersender. Wir versuchen, die zweite Station einzupeilen. Sie befindet sich auf dem Mond. Es besteht kein Zweifel mehr. Es muß ein Schiff sein. Halte ihn möglichst lange hin.«
»Ihre Augen trüben sich«, fuhr mich der Unbekannte an. »Womit manipulieren Sie?«
»Mit meinen Überlegungen, wenn Sie gestatten«, entgegnete ich zutiefst erschrocken. Ich hatte mich kaum auf Hannibal zu konzentrieren brauchen, aber er hatte es sofort bemerkt.
»Hören Sie, was ich Ihnen zu sagen habe«, fuhr ich fort. »Ich werde den Mond nach meinem Dafürhalten anfliegen. Sie können mir eine gewisse Position nennen. Eine Fernsteuerung durch Sie kommt nicht in Frage. Dann werden wir unsere Kompetenzen abstecken. Das Erbe des Mars gehört mir, einem Erdgeborenen und dem Nachkommen ehemals marsianisch orientierter Frühmenschen. Das ist mein Sonnensystem, meine Heimat! Ich verhandle mit Ihnen, weil ich glaube, Ihr Wissen verwenden zu können. Sie sollten meine Möglichkeiten
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