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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schie­ßen«, schrie ich au­ßer mir. »Han­ni­bal, nicht schie­ßen! Vor­sicht, et­was kommt an. In De­ckung ge­hen, al­le! Wir kom­men hier nicht mehr her­aus.«
    »Kom­men Sie ins Boot«, rief Al­li­son. »Ich öff­ne kurz­fris­tig den Schirm.«
    »Zu spät, so­eben ver­stoff­licht das Ding. Ich – Mo­ment, das sieht nicht nach ei­ner Bom­be aus, eher nach ei­nem Band­ge­rät oder ei­nem Sen­der. Ru­he auf den Funk­fre­quen­zen. Auf­hö­ren mit dem Ge­re­de! Das gilt auch für die Her­ren Ab­wehr­chefs.«
    Wir war­te­ten noch ei­ni­ge Se­kun­den. Dann er­losch das Feld. Et­wa drei­ßig Me­ter von mir, mit­ten im Han­gar, war ein zi­gar­ren­kis­ten­großes Ge­bil­de ent­stan­den, aus dem plötz­lich ei­ne wohl­tö­nen­de Stim­me her­vor­drang.
    »Ich hof­fe, daß Sie den Cha­rak­ter des Ge­rä­tes er­kannt ha­ben, Dr. Nang-Tai«, wur­de ich an­ge­spro­chen.
    Man hat­te uns ei­ne Ton­band­kon­ser­ve ge­schickt!
    »Wenn ich Ent­la­dun­gen aus Ih­ren Ener­gie­waf­fen or­te, weiß ich, daß Sie doch nicht die Qua­li­tä­ten be­sit­zen, die ich ver­mu­te­te. Kommt es nicht zu ei­nem so­for­ti­gen Be­schuß wäh­rend der Ma­te­ria­li­sie­rungs­pha­se, wird mir klar, daß mei­ne Er­war­tun­gen ein­ge­trof­fen sind. In die­sem Fal­le ha­ben Sie rich­tig und in­tel­li­gent ge­han­delt. Das war nach Ih­rem Er­pres­sungs­akt zu ver­mu­ten. Ich weiß al­ler­dings sehr gut, wie Sie die ›1418‹ wie­der un­ter Ihr Kom­man­do ge­bracht ha­ben. Sie wa­ren wis­send ge­nug, die Ver­bin­dung zu ZON­TA zu un­ter­bre­chen. Das ah­nen Ih­re mensch­li­chen Geg­ner nicht.
    Wenn das Ge­rät nach fünf Mi­nu­ten Ih­rer Zeit noch exis­tiert, was ich fest­stel­len kann, wird mein Bo­te ein­tref­fen. Er ist un­be­waff­net und hat Ih­nen Vor­schlä­ge zu un­ter­brei­ten. Ich bin an ei­ner Zu­sam­men­ar­beit mit Ih­nen in­ter­es­siert. Wei­te­re De­tails er­fah­ren Sie von mei­nem Ab­ge­sand­ten.«
    Die Stim­me ver­stumm­te. Ich war die Ru­he selbst und han­del­te um­ge­hend.
    »HC-9 an al­le: Ab so­fort über­neh­me ich die Re­gie. Bit­te kei­ne stö­ren­den An­wei­sun­gen mehr ge­ben. Ich wer­de den Bo­ten emp­fan­gen. Ma­jor May­koft, be­tre­ten Sie den Han­gar und brin­gen Sie zehn Gar­dis­ten mit. Jetzt ha­ben wir noch den Ein­druck zu schin­den. Wir neh­men das Ri­si­ko ei­ner Täu­schung auf uns. Ma­chen Sie mit?«
    »May­koft an HC-9, ver­stan­den. Wir kom­men. En­de.«
    Wir war­te­ten in fie­ber­haf­ter Ner­ven­an­span­nung. Hat­te der un­be­kann­te Spre­cher die Si­tua­ti­on so klar er­faßt, wie er vor­gab? Konn­te er über­haupt die Schüs­se we­ni­ger Strahl­waf­fen über ei­ne wei­te Ent­fer­nung hin­weg an­mes­sen? Oder war das nicht sei­ne ein­zi­ge Mög­lich­keit? Wa­ren wie­der Frem­de in Aus­tra­li­en ein­ge­si­ckert oder in der Ant­ark­tis?
    Wir wuß­ten es nicht.
    May­koft kam mit sei­nen Leu­ten in den Han­gar ge­stürmt. Sie ver­teil­ten sich an den Wän­den. Über das Mi­kro-Vi­si­phon in­ner­halb des Kampf­hel­mes konn­te je­der mitse­hen und mit­hö­ren, was von den Auf­nah­me­ka­me­ras ge­sen­det wur­de.
    »Ru­he be­wah­ren, nicht die Ner­ven ver­lie­ren«, warn­te ich. »Ich glau­be dem Un­be­kann­ten.«
    »Kann ich ei­ne nütz­li­che Durch­sa­ge ris­kie­ren?« frag­te Stea­mers an.
    »Ja, aber schnell und kurz.«
    »Der Spre­cher ist der Kom­man­deur. Er be­nutzt die. Ich-Form. Er hat al­le Voll­mach­ten, ho­hen Rang, dik­ta­to­ri­sche Ge­walt. Vor­sicht! Er be­sitzt viel Macht, aber er meint, Sie dar­über hin­aus ge­brau­chen zu kön­nen. Die­ser Fak­tor be­weist in mei­ner Schnell­rech­nung, daß er ZON­TA nicht oder noch nicht hun­dert­pro­zen­tig be­herrscht. Zwei­ter Be­weis da­für ist die Tat­sa­che, daß die ZON­TA-Ro­bo­ter erst nach ei­ner Wo­che los­mar­schie­ren und die Schlacht­schif­fe noch nicht ge­st­ar­tet sind. Den drit­ten Be­weg­grund fin­de ich in der Ver­nich­tung des bar­stru­li­schen Groß­raum­schif­fes, das of­fen­sicht­lich nicht von ZON­TA son­dern von dem Raum­fahr­zeug des Un­be­kann­ten ab­ge­schos­sen wur­de. En­de.«
    Stea­mers hat­te kaum aus­ge­spro­chen, als

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