Marsrevolte problematisch
schießen«, schrie ich außer mir. »Hannibal, nicht schießen! Vorsicht, etwas kommt an. In Deckung gehen, alle! Wir kommen hier nicht mehr heraus.«
»Kommen Sie ins Boot«, rief Allison. »Ich öffne kurzfristig den Schirm.«
»Zu spät, soeben verstofflicht das Ding. Ich – Moment, das sieht nicht nach einer Bombe aus, eher nach einem Bandgerät oder einem Sender. Ruhe auf den Funkfrequenzen. Aufhören mit dem Gerede! Das gilt auch für die Herren Abwehrchefs.«
Wir warteten noch einige Sekunden. Dann erlosch das Feld. Etwa dreißig Meter von mir, mitten im Hangar, war ein zigarrenkistengroßes Gebilde entstanden, aus dem plötzlich eine wohltönende Stimme hervordrang.
»Ich hoffe, daß Sie den Charakter des Gerätes erkannt haben, Dr. Nang-Tai«, wurde ich angesprochen.
Man hatte uns eine Tonbandkonserve geschickt!
»Wenn ich Entladungen aus Ihren Energiewaffen orte, weiß ich, daß Sie doch nicht die Qualitäten besitzen, die ich vermutete. Kommt es nicht zu einem sofortigen Beschuß während der Materialisierungsphase, wird mir klar, daß meine Erwartungen eingetroffen sind. In diesem Falle haben Sie richtig und intelligent gehandelt. Das war nach Ihrem Erpressungsakt zu vermuten. Ich weiß allerdings sehr gut, wie Sie die ›1418‹ wieder unter Ihr Kommando gebracht haben. Sie waren wissend genug, die Verbindung zu ZONTA zu unterbrechen. Das ahnen Ihre menschlichen Gegner nicht.
Wenn das Gerät nach fünf Minuten Ihrer Zeit noch existiert, was ich feststellen kann, wird mein Bote eintreffen. Er ist unbewaffnet und hat Ihnen Vorschläge zu unterbreiten. Ich bin an einer Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert. Weitere Details erfahren Sie von meinem Abgesandten.«
Die Stimme verstummte. Ich war die Ruhe selbst und handelte umgehend.
»HC-9 an alle: Ab sofort übernehme ich die Regie. Bitte keine störenden Anweisungen mehr geben. Ich werde den Boten empfangen. Major Maykoft, betreten Sie den Hangar und bringen Sie zehn Gardisten mit. Jetzt haben wir noch den Eindruck zu schinden. Wir nehmen das Risiko einer Täuschung auf uns. Machen Sie mit?«
»Maykoft an HC-9, verstanden. Wir kommen. Ende.«
Wir warteten in fieberhafter Nervenanspannung. Hatte der unbekannte Sprecher die Situation so klar erfaßt, wie er vorgab? Konnte er überhaupt die Schüsse weniger Strahlwaffen über eine weite Entfernung hinweg anmessen? Oder war das nicht seine einzige Möglichkeit? Waren wieder Fremde in Australien eingesickert oder in der Antarktis?
Wir wußten es nicht.
Maykoft kam mit seinen Leuten in den Hangar gestürmt. Sie verteilten sich an den Wänden. Über das Mikro-Visiphon innerhalb des Kampfhelmes konnte jeder mitsehen und mithören, was von den Aufnahmekameras gesendet wurde.
»Ruhe bewahren, nicht die Nerven verlieren«, warnte ich. »Ich glaube dem Unbekannten.«
»Kann ich eine nützliche Durchsage riskieren?« fragte Steamers an.
»Ja, aber schnell und kurz.«
»Der Sprecher ist der Kommandeur. Er benutzt die. Ich-Form. Er hat alle Vollmachten, hohen Rang, diktatorische Gewalt. Vorsicht! Er besitzt viel Macht, aber er meint, Sie darüber hinaus gebrauchen zu können. Dieser Faktor beweist in meiner Schnellrechnung, daß er ZONTA nicht oder noch nicht hundertprozentig beherrscht. Zweiter Beweis dafür ist die Tatsache, daß die ZONTA-Roboter erst nach einer Woche losmarschieren und die Schlachtschiffe noch nicht gestartet sind. Den dritten Beweggrund finde ich in der Vernichtung des barstrulischen Großraumschiffes, das offensichtlich nicht von ZONTA sondern von dem Raumfahrzeug des Unbekannten abgeschossen wurde. Ende.«
Steamers hatte kaum ausgesprochen, als
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