Marsrevolte problematisch
bleiben.«
Ich schwang die Beine vom Lager, setzte mich auf und massierte den schmerzenden Rücken.
Die Fluchtfestung wimmelte von GWA-Spezialisten. Wir hatten in fliegender Eile Labors und zahllose Geräte herbeigeflogen, da all dies zu dem großen Spiel gehörte.
Eine einwandfrei funktionierende Klimaanlage war aber noch nicht installiert worden.
Das Beiboot des von ZONTA über dem Mond vernichteten barstrulischen Mutterschiffes stand eine Etage höher und in direkter Luftlinie vierzig Meter von unserer verliesartigen Unterkunft entfernt.
Die Dinge, die unsere Techniker in fünf Tagen in den Felsenhöhlen aufgebaut hatten, waren erstaunlich. Für mich warf sich allerdings die Frage auf, ob unsere unbekannten Gegner auch wunschgemäß darauf reagierten.
Ein Gedanke, der mich bereits seit vorgestern, dem 12. September 2010, beschäftigte, begann mich erneut zu quälen.
Sofort schirmte ich mich gegen Hannibal ab und legte dadurch die totale Blocksperre vor. Ich wollte mich nicht seinen gewiß gegensätzlich lauernden Argumenten aussetzen, ehe ich nicht mit mir selbst ins Reine gekommen war. Ich fühlte seinen vorsichtig tastenden Impuls. Als ich den Kleinen ironisch anschaute, zuckte er mit den Schultern und kehrte zu seinem Lager zurück.
»Eine Schwarzwurzel wird weiß, sobald man sie schält«, orakelte er. »Gut, Großer, sieh zu, ob du ein scharfes Messer findest.«
»Für das Schälen der symbolischen Schwarzwurzel?«
Er nickte bejahend.
Ich schaute auf die Uhr. Die nächste Phase mußte bald beginnen. Die auf dieser Erde wohnenden Menschen hatten wir von unseren »Untaten« überzeugt. Lediglich die Abwehrchefs der anderen Völker und einige vertrauenswürdige Personen waren über uns informiert.
Draußen stand ein GWA-Wachkommando. Den fünfzehnhundert Männern hatten wir zwangsläufig mitteilen müssen, daß Dr. Nang-Tai mit dem ZBV-Schatten HC-9, Brigadegeneral Thor Konnat, identisch war.
Das bedeutete für die Männer der Elitebrigade eine freiwillige Schutzhaft. Niemand durfte hinaus. Keiner von ihnen sollte einem Fernsehreporter in die Finger fallen. Ein unbedachtes Wort hätte alles verraten.
Die neue Planung stammte teilweise von John F. Mouser, dem vollwangigen Riesenbaby mit den drei Generalsternen.
In fast tödlicher Verlegenheit hatte er Hannibal und mir erklärt, wir hätten leider in der Fluchtburg auszuharren und hier die Rolle der Menschheitserpresser zu spielen.
Wir waren darauf eingegangen, denn uns blieb keine andere Wahl.
Allerdings eine Frage hing groß, nahezu brennend im Raum!
Jedermann zermarterte sich den Kopf, warum die Fremden, die schließlich schon einmal sehr zielgenau in dieser Steinzeitfestung aufgetaucht waren, nicht längst ein zweites Mal erschienen waren!
Auch meine Logik sagte mir, daß man eine bekanntgewordene Position nicht wieder vergessen kann. Worauf warten sie? Welche Reaktion wollten sie sehen oder hören, um entsprechend unseren Wünschen zu handeln?
Zusammen mit Mouser hatte ich den Plan durchgesetzt, hier auszuharren, um die Unbekannten zu verlocken, sich erneut zu zeigen. Was man einmal gezielt durchführen kann, das kann man auch ein zweites Mal tun.
Aber warum geschah nichts? Hatten sie uns so restlos durchschaut, daß sie sich über unser »Erpresserspielchen« amüsierten?
Ich gehörte zu den wenigen Männern der GWA, die es als erwiesen ansahen, daß die Fremden für die blutigen Revolten der Robotgehirne ZONTA und NEWTON verantwortlich waren.
Das bedeutete in klarer Konsequenz, daß es unter ihnen Persönlichkeiten mit einem Intelligenzquotienten von über
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