Marsversorger ALPHA VI
Raumschiffe mit Hochenergietriebwerken identifiziert. Ich bin verpflichtet, unangemeldet erscheinende Fremde, die in der Lage sind, überlichtschnelle Raumflugkörper zu erbauen und zu steuern, nach der Überquerung meines Außenschutzbereiches zu vernichten. Meine Aufforderung zur Kodeidentifizierung blieb unbeantwortet. Ich werde beide Fahrzeuge mit Überladungs-Druckfeldern zerstören.«
Ich hörte jemand schreien. Es war Professor Dr. Dr. Emanuel Scheuning. Winkend und rufend eilte er auf mich zu. Hinter ihm folgte der Ultraenergiephysiker, Professor Dr. Josua Aich.
Noch mehr aber wurde meine Aufmerksamkeit von Dr. Anne Burner, unserer Bordpsychologin, gefesselt. Ihre hagere Gestalt war nicht zu übersehen. Sie wollte in die Zentrale, wurde aber von einem der wachhabenden Kampfroboter daran gehindert.
Sie schien laut zu rufen. Ich konnte sie nicht verstehen. Das war auch nicht notwendig! Ich wußte genau, was sie mir sagen wollte!
Wenn TECHNO auf Grund längst überholter Abwehrschaltungen das Feuer eröffnete, störte er unsere Pläne in einem katastrophalen Maße.
Ich drückte auf den Symbolschalter der Hauptkommandokonsole. Plötzlich wurden sämtliche Geräuschquellen innerhalb der Zentrale so gedämpft oder entzerrt, daß man wieder sein eigenes Wort verstehen konnte.
Auf meinem Gehirn schien plötzlich ein unsichtbares Gewicht zu lasten. Das war die Aufforderung an jedermann, unbedingt Ruhe zu bewahren.
Es wurde schlagartig still.
Ich stellte den Kommunikationskontakt zu TECHNO her. Er würde mich garantiert hören und verstehen; aber ob er meine Anweisungen auch befolgen würde, war eine andere Frage.
»General Konnat an TECHNO. In meiner Eigenschaft als Erbe deiner Erbauer und Vollstrecker ihrer Zukunftsplanung untersage ich dir jede Abwehrmaßnahme. Die beiden georteten Objekte sind für mein Vorhaben wichtig. Sie müssen ungefährdet, jedoch unter ständiger Beobachtung, einfliegen können. Deine Abwehrprogrammierung wird hiermit gelöscht, als überholt und unzweckmäßig erklärt. Du gefährdest damit die Existenz des Versorgerplaneten.«
TECHNO antwortete nicht. Das war neu! Bisher hatte er auf Anrufe jeder Art augenblicklich reagiert. Zumeist waren es für uns negative Hinweise gewesen, aber er hatte sich wenigstens gemeldet.
Aich wollte die Kommandokonsole betreten. Er wurde von einem zuckenden Blitz erfaßt und zurückgeschleudert. Boris Petronko, der soeben aus dem Bereitschaftsraum zurückgekommen war, fing den Wissenschaftler auf.
Gleichzeitig quäkte eine Robotstimme aus dem Kommandoschalttisch: »Erhöhte Alarm- und Gefechtsbereitschaft. Der Zutritt ist nur autorisierten Personen erlaubt. Ihr Neu-Orbton-Quotient berechtigt Sie nicht dazu.«
Hörten denn die Überraschungen hier an Bord niemals auf?
Aich hatte schon etliche Male den Kommandostand betreten und ihn sogar untersucht. Jetzt sollte das plötzlich nicht mehr möglich sein!
Scheuning rief mir die Lösung zu.
»Während des Gefechtes über Mars war die Hauptschaltung nicht besetzt, erinnern Sie sich! Niemand wagte es, niemand versuchte es. Treten Sie zurück, Petronko! Sie können jetzt auch nicht mehr hinauf! Die Abwehrmaßnahme ist logisch! Marsianische Kommandeure genossen im Gefahrenfalle einen besonderen Schutz. Hier, sehen Sie – es entwickelt sich ein Energieschirm. Konnat, können Sie mich noch hören und sehen?«
Ich war verwirrt. Tatsächlich – über mir hatte sich eine Glocke aus durchsichtiger Energie gebildet. Also wurde der Kommandeur, identisch mit dem Mann, der die
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