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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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einmal - und dann wäre da noch etwas ..."
    „Ja?"
    „Da mir ja nun meine Braut abhanden gekommen ist, wirst du die freie Stelle besetzen."
    „Wie bitte?" Tory sprang aus ihrem Sessel auf.
    „Du hast ganz richtig gehört, meine Liebe."
    Torys Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. „Aber Sie können nicht ... können doch nicht einfach ... Es wird einen Skandal geben! Erst wollen Sie mich heiraten und dann mei- ne Schwester. Die Gäste haben Einladungen erhalten - Sie können nicht einfach mit einer anderen Braut erscheinen!"
    Cord lächelte verschlagen und zog aus seiner Westentasche eine goldgeprägte Einladungskarte hervor, die er ihr reichte. Ungläubig las Tory, was darauf stand. Nicht Claires Name, sondern ihr eigener glänzte ihr in zierlichen goldenen Lettern entgegen. „Aber es war doch Lady Aimes, die die Karten ver- schickt hat. Sie ... stimmt diesem Plan zu?"
    „Nachdem ich ihr die Situation erklärt hatte, hat meine Cousine mir ihre Hilfe angeboten. Sie befürwortet die Verbin- dung zwischen Lord Percy und deiner Schwester, und allem Anschein nach scheinst auch du ihre Zustimmung zu finden." Tory versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Wäh- rend ihrer Zeit als Haushälterin hatte sie Percival Chezwick einige Male im Stadthaus des Earls gesehen. Er wirkte schüch- tern und zurückhaltend und sah auf eine jungenhafte Weise gut aus. Sie erinnerte sich nun, dass Claire ihn sogar ein- oder zweimal erwähnt hatte. Was hatte sie nur über ihn gesagt? To-

ry wollte es beim besten Willen nicht mehr einfallen.
    Doch die Worte der Viscountess kamen ihr wieder in den Sinn. Er ist ein guter Mann. Und seien Sie unbesorgt um Ciai- re.
    Sie hatte nicht Percival Chezwick gemeint, sondern Cord! Tory hoffte inständig, dass sie Recht hatte.
    „Du siehst blass aus. Vielleicht kann das Geschenk, das ich zur Feier des Tages für dich habe, deine Stimmung etwas he- ben."
    Cord griff in die Tasche seines Fracks und holte eine blaue Samtschatulle heraus. Als er den Deckel öffnete, fiel ihr Blick auf ein Geschmeide aus schimmernden Perlen auf weißem Sa- tin. Zwischen jeder der makellosen Perlen war ein glitzernder Diamant eingearbeitet. Sie wusste sofort, was sie vor sich sah - es war die Kette, die sie gestohlen hatte und die einst der Braut Lord Fallons gehört hatte.
    Tory konnte kaum ihre Augen von dem wundervollen Schmuckstück abwenden. Die Kette schien sie auf geheimnis- volle Weise in ihren Bann zu ziehen, und sie meinte fast, dass ihr die funkelnden Diamanten wie lang verloren geglaubte Freunde zuzwinkerten. Am liebsten hätte sie jede Perle einzeln berührt.
    „Die Brautkette", flüsterte sie.
    „Nun, wenn sie so heißt, dann trägt sie ihren Namen ja zu Recht." Cord nahm die Kette aus der Schatulle, legte sie Tory um den Hals und schloss mit einem leisen Klicken den Dia- mantverschluss in ihrem Nacken. Die Perlen fühlten sich kühl auf ihrer Haut an, in ihrer Vorstellung hingegen waren sie ei- ne flammende Anklage dessen, was sie getan hatte.
    Sie erschauderte leicht. Kurz war sie versucht, sich die Ket- te vom Hals zu reißen und aus dem Zimmer zu laufen, dieses Haus für immer zu verlassen. Doch zugleich konnte sie sich nicht erinnern, wann sie sich zuletzt so sicher und geborgen gefühlt hatte wie in dem Augenblick, da Cord ihr die Brautket- te um den Hals gelegt hatte.
    „Was ... was ist mit meinem Stiefvater? Wenn er die Kette sieht, wird er..."
    „Harwood ist für seinen Verlust großzügig entschädigt wor- den - wenngleich ich mir vorstellen kann, dass er gelb vor Neid wird, wenn er bemerkt, wie schön die Kette erst ist, wenn du sie trägst."
    „Sie ist wunderschön."

Er lächelte zufrieden. „Schachmatt, meine Liebe. Dein Stiefvater wartet draußen bereits darauf, dich vor den Bischof zu führen, und er ist immer noch so wütend, dass es ihm bis- lang die Sprache verschlagen hat."
    Mit zitternden Fingern berührte Tory die Perlen an ihrem Hals. Sie fühlten sich schon etwas wärmer an und beruhigten sie nun beinahe. Das Spiel war tatsächlich vorbei, und Cord hatte gewonnen. Sie fragte sich, welchen Preis er wohl für sei- nen Sieg fordern würde.
    Mit fester Hand umfasste er ihre Taille. „Bist du so weit?" Als er sah, dass sie reglos verharrte und in Gedanken ganz wo- anders zu sein schien, wurde seine tiefe Stimme ganz sanft. „Du wirst in Sicherheit sein, Victoria. Und deine Schwester auch."
    Was Claire anbelangte, mochte er Recht haben. Tory hoffte inständig, dass Percival

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