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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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früher nach Claire hätte sehen sollen, doch eine furchtbare Trägheit war über sie gekommen und hatte sie den ganzen Morgen davon abgehalten.
    „Alle warten schon. Ich werde Sie nach unten begleiten."
    Tory sah verwundert, dass Lady Aimes ihr ein wunderschönes Bouquet aus weißen Rosenknospen und zartem Schleierkraut reichte. Es war mit blauen Seidenbändern gebunden und mit
    weißer belgischer Spitze gefasst.
    „Ist das für Claire?"
    „Claire hat ihr eigenes Bouquet. Dies ist für Sie."
    Als sie die Blumen dankend entgegennahm, wurde sie von dem lieblichen Duft umhüllt. Ihre Knie zitterten, als Lady Ai-
    mes ihr die Tür aufhielt. Sie versuchte zu lächeln, während sie der Viscountess voraus die Treppe hinunter in die Eingangs-
    halle ging, doch es gelang ihr nicht.
    Die meisten Gäste hatten schon auf der Terrasse Platz ge-
    nommen. Durch die geöffneten Flügelfenster im Wohnzimmer
    konnte sie leichtes Stimmengewirr vernehmen. Der kleine Teddy stand bereits in der Eingangshalle und wartete auf sei-
    ne Mutter. In seinem dunkelblauen Mantel, der weißen Weste und den grauen Hosen sah er aus wie eine Miniaturversion sei-
    nes Vaters.
    Er sah zu Tory auf und grinste, sobald sie die letzte Stufe der
    Treppe erreicht hatte.
    „Sie sehen aber schön aus!"
    Nun musste sie doch lächeln. „Danke. Wie geht es denn dei-
    nem kleinen Hund?"
    „Ich habe ihn Rex genannt. Und er wird jeden Tag größer!"

„Ja, das kann ich mir vorstellen."
    Jonathan Randall kam nun von der Terrasse herein. „Ich muss meinem Sohn Recht geben. Sie sehen wirklich sehr hübsch aus." Zu ihrer Verwunderung neigte er seinen Kopf und küsste sie leicht auf die Wange.
    „Das ist sehr nett von Ihnen", sagte Tory überrascht.
    Der Viscount wandte sich lächelnd seiner Frau zu. „Ihr seht beide wunderschön aus." Er legte seine Hand um Sarahs Tail- le. „Komm, meine Liebe." Er nahm Teddy bei der Hand. „Es wird Zeit, dass wir uns alle auf unsere Plätze begeben."
    Lady Aimes lächelte Tory zu, und Tory glaubte fast, darin mehr Freundschaft als bloße Höflichkeit zu entdecken. „Er ist ein guter Mann. Und seien Sie unbesorgt um Claire."
    Beklommen nickte Tory. Suchend sah sie sich nach Claire um, stattdessen kam der Earl of Brant auf sie zu. Er trug einen dunkelbraunen Frack mit einem Samtkragen und eng ge- schnittene, sandfarbene Hosen, eine weiße Halsbinde und eine mit Goldfäden durchwirkte Weste, die gut zu seinen goldbrau- nen Augen passte. Für einen Augenblick vergaß Tory, was gleich geschehen würde, und genoss es einfach, ihn nur zu be- wundern.
    Dann eilte einer der Hausdiener mit einem silbernen Tablett voller Kristallgläsern an ihr vorüber und riss sie aus ihren Träumen. Der Earl blieb vor ihr stehen, und Tory zwang sich, ihm in die Augen zu sehen.
    „Es tut mir Leid", sagte sie. „Ich weiß, dass ich damit nichts wieder gutmachen kann, doch ich wünschte, all das wäre nicht passiert." Cord schwieg. „Vermutlich wollen Sie von mir jetzt keine Entschuldigung mehr hören."
    „Nein, jetzt nicht."
    Sie wandte ihren Blick von ihm ab, da sie es nicht mehr er- tragen konnte, wie durchdringend und unerbittlich er sie an- sah. Erneut blickte sie sich suchend um und fragte schließlich: „Wo ist Claire?"
    Der Ausdruck in seinem Gesicht änderte sich schlagartig, und sie glaubte, Triumph darin zu erkennen. „Ich fürchte, Ih- re Schwester hat Forest Glen bereits verlassen. Sie und Lord Percival Chezwick sind auf dem Weg nach Gretna Green." Tory schien es, als würde ihr Herz zu schlagen aufhören, und sie spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. „Was ... was sagen Sie da?"
    Cord nahm ihren Arm und führte sie in eines der angrenzen-

den Wohnzimmer, wo sie ungestört waren. „Ich wollte damit nur sagen, dass deine Schwester nach wie vor heiraten wird. Allerdings nicht mich."
    Torys Beine drohten nachzugeben, und Cord drängte sie in den nächstbesten Sessel. „Wie kann das nur sein? Wann sind die beiden aufgebrochen? Ich ... ich verstehe das alles nicht!"
    „Dann werde ich es dir erklären. Du hattest völlig Recht, wenn du glaubtest, dass ein Ehemann deiner Schwester Schutz vor Harwood bieten könnte. Ich dachte mir aber, dass Lord Percy der Aufgabe weitaus besser gewachsen sein würde als ich. Glücklicherweise hat er zugestimmt. Ich bin mir sicher, dass die beiden sehr glücklich miteinander werden."
    „Ich kann das einfach nicht glauben." In ihrem Kopf drehte sich alles.
    „Aber genau so ist es nun

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