Martin, Kat - Perlen Serie
daran zu denken war, im Westflügel zu schlafen. Er hatte angeordnet, dass dieser Teil des Hauses bis auf Weiteres geschlossen werden sollte, und hatte den Zim- mermädchen aufgetragen, ihm und Danielle sowie Caro einige Räume im Ostflügel herzurichten.
Langsam kehrte im Haus Ruhe ein, nachdem alle wieder zu Bett gegangen waren. Bis zur Morgendämmerung waren es nur noch wenige Stunden. Rafe lag schlaflos neben Danielle und ging im Geiste immer wieder eine Liste aller möglichen Ver- dächtigen durch, die seinen Tod wünschen könnten. Oder viel- leicht hatte Caro ja auch recht damit, dass die Person ihn und Danielle aus dem Weg schaffen wollte.
„Wie erklärst du dir, dass der Mann, der das Feuer gelegt hat, ins Haus gelangen konnte?" Danielle drehte sich zu Rafe um und sah ihn fragend an.
„Ich dachte, du würdest schon längst schlafen."
„Ich wusste, dass du wach bist. Und ich glaube nicht, dass wir beide in dieser Nacht noch ein Auge zutun werden."
„Damit hast du sicher recht."
„Wie ist er also ins Haus gelangt?"
„Ich weiß es nicht genau. Er könnte durch ein Fenster einge- stiegen sein, so wie Robert es neulich getan hat, als er zu Caro wollte. Wahrscheinlicher ist aber, dass ihn jemand hereingelas- sen hat."
„Genau das denke ich auch. Vor einigen Wochen hat die Haus- hälterin ein neues Zimmermädchen eingestellt. Wenn ich ge- nau darüber nachdenke, sind in der letzten Zeit sogar einige neue Dienstmädchen eingestellt worden. Vielleicht war es ja eine von ihnen."
„Sprich doch einfach mit Mrs. Whitley und versuche, etwas über die neuen Mädchen in Erfahrung zu bringen."
„Das ist eine sehr gute Idee."
„Bis zum Morgen sind allerdings noch einige Stunden Zeit, und es täte uns beiden gut, ein wenig Schlaf zu bekommen. Ich glaube auch, dass ich schon weiß, wie ich dem ein wenig nach- helfen kann." Rafe beugte sich über Danielle und küsste sie. Sie hatte wunderbar weiche Lippen, und er liebte es, wie sie unter den seinen nachgaben. Danielle erwiderte seinen Kuss, und sofort straffte sich sein ganzer Körper vor Erregung.
Bald darauf drang er in sie ein, und sie begannen sich in voll- kommener Harmonie zu bewegen. Gemeinsam fanden sie zum Höhepunkt, und der Ansturm leidenschaftlicher Erfüllung pul- sierte durch jede Faser seines Körpers.
Als er sich wohlig ermattet und zutiefst befriedigt zurück in die Matratze sinken ließ, zog er Danielle an sich und lauschte ihrem Atem, der ruhig und gleichmäßig wurde, als sie in einen erschöpften Schlaf fiel.
Rafe wünschte, er könnte ebenso schlafen, aber obwohl er völlig ermüdet war, machte er sich zu große Sorgen, als dass er Ruhe gefunden hätte.
Am nächsten Morgen stand Danielle früh auf. Ihre Muskeln schmerzten davon, in der Nacht zuvor die schweren Eimer ge- hoben zu haben, und wegen all der Aufregung hatte sie nur wenig Schlaf gefunden, bevor sie sich dem neuen Tag stellen musste.
Sie zog sich alleine an, da sie Caro noch einige wohlverdiente Stunden Schlaf gönnen wollte, steckte sich ihre Haare an den Seiten mit Schildpattkämmen zurück und ging dann aus ihrem Zimmer hinaus auf den Flur. In der Eingangshalle bemerkte sie bereits erneute Betriebsamkeit.
Am Fuße der Treppe sah sie die Dowager Duchess of Shef- field, die, hochgewachsen und mit silbergrauen Strähnen im dunklen Haar, noch immer ausgesprochen attraktiv war. Im Moment unterhielt sie sich recht aufgebracht mit ihrem Sohn.
„Wie konntest du mich nichts davon wissen lassen? Deine Frau kommt fast bei einem Kutschenunfall ums Leben, und du meinst, mir das nicht sagen zu müssen?"
„Ich wollte Sie nicht beunruhigen."
„Wahrscheinlich soll es mich auch nicht beunruhigen, dass jemand in deinem Schlafzimmer Feuer gelegt hat."
Rafe sah finster drein. „Wie haben Sie davon erfahren?"
„Nun, das ganze Haus riecht entsetzlich nach Rauch, und selbst wenn es nicht so wäre, geschieht in diesem Haushalt we- nig, von dem ich nichts mitbekäme. Wo ist Danielle?"
„Ich bin hier, Euer Gnaden."
Die Dowager Duchess drehte sich um und musterte sie scharf mit ihren blauen Augen. „Wie geht es Ihnen? Sagen Sie bloß nicht, dass es Ihnen gut geht. Ich kann mir vorstellen, dass Sie in der letzten Nacht kaum zur Ruhe gekommen sind. Anstatt hier zu stehen und sich zu unterhalten, sollten Sie oben in Ih- rem Bett sein und etwas von dem Schlaf nachholen, den Sie ganz offensichtlich benötigen."
Danielle war sich nicht sicher, ob ihre Schwiegermutter um ihre Gesundheit
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