Martin, Kat - Perlen Serie
spürte einen kühlen Lufthauch auf ihrer Haut, als er sie auf seine Arme hob und zum Bett trug. Robert zog sich rasch aus und legte sich zu ihr, und im schwachen Mondlicht schimmerte sein kraftvoller, wohlgeformter Kör- per.
„Ich weiß, dass dies nicht richtig ist, aber was dich anbe- langt, verlässt mich mein starker Wille, denn dein bloßer An- blick bringt mein Blut in Wallung."
„Diese Nacht gehört uns", meinte Caro, „und wir werden es nie bereuen, was auch immer geschehen mag."
„Versprichst du mir das?"
„Das schwöre ich dir."
„Dann werde ich dich nicht nur heute Nacht, sondern für immer lieben, Caroline Loon." Und als er sie küsste und voller Zärtlichkeit berührte, glaubte ihm Caro fast.
Clifford Nash, Earl of Leighton, ließ sich vor dem Kaminfeuer in seinem Arbeitszimmer in Leighton Hall in einen behagli- chen Ledersessel sinken. Draußen blies ein eisiger Februar-
wind über das Land, und Clifford konnte den Frühling kaum erwarten.
Als es leise an der Tür klopfte, winkte er Burton Webster herein, einen Schrank von einem Mann, der trotz seines grob- schlächtigen Aussehens nicht ganz ohne Intelligenz war.
„Alles erledigt? Ist McKay tot, und bin ich ihn ein für alle Mal los?"
Webster schüttelte seinen struppigen Kopf. „Noch nicht, aber es dürfte nicht mehr lange dauern. Ich habe ihn endlich ausfindig gemacht, wenngleich es länger gedauert hat, als ich dachte."
„Wo steckt er?"
„In London. Da hätte ich ihn am wenigsten erwartet."
„Was treibt er in London?"
„Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich gehört habe, wohnt er in einer Dachkammer über einer Schenke namens ,The Dove' im East End. Ich habe mit Sweeney geredet und ..."
„Sweeney?"
„Albert Sweeney. Das ist der Mann, mit dem ich schon früher gearbeitet habe. Sweeney ist schon auf dem Weg nach London. Ich habe ihn gut dafür bezahlt, dass er sich um McKay küm- mert. Ich denke, danach werden Sie von dem Kerl nichts mehr hören."
„Sehr gut. Es wird langsam Zeit, dass diese Angelegenheit endlich ein Ende findet."
Webster erhob sich. „Gibt es sonst noch etwas, Mylord?"
„Sehen Sie zu, dass es diesmal klappt."
„Das wird es. Ich mache mich selbst auf den Weg nach Lon- don. Sobald ich weiß, dass die Sache zu Ihrer Zufriedenheit erledigt wurde, werde ich Sie benachrichtigen."
Clifford nickte zustimmend, und Webster drehte sich um und verließ das Arbeitszimmer. Bald würde es vorbei sein.
Wie Clifford bereits sagte, war es damit wirklich an der Zeit.
Caro klopfte vorsichtig an die Tür des Arbeitszimmers. Sie hatte dem Duke eine Nachricht geschickt, in der sie ihn um ein Gespräch gebeten hatte, und nur wenige Minuten später hatte er sie zu sich rufen lassen.
Als der Duke sie hereinbat, öffnete sie die Tür und trat ein. Sie konnte nur hoffen, dass er nicht hören konnte, wie ihr das
Herz bis zum Halse schlug.
„Sie wollten mich sprechen?"
„Ja, Euer Gnaden. Ich habe Neuigkeiten von Robert McKay."
Der Duke ließ die Zeitung, in der er gelesen hatte, auf den Schreibtisch sinken. „Setzen Sie sich, Caro. Was immer Sie zu sagen haben, seien Sie ganz unbesorgt."
Sie nahm in einem der Sessel vor dem Schreibtisch Platz. Der Duke stand auf, kam um den Tisch herum und setzte sich neben sie.
„Nun erzählen Sie mir, welche Neuigkeiten Sie von McKay haben."
Sie strich eine Falte in ihrem Rock glatt und versuchte, die vertraulichen Zärtlichkeiten, die sie mit Robert geteilt hatte, aus ihren Gedanken zu verbannen. „Robert ist letzte Nacht zu mir gekommen."
Der Duke zog seine dunklen Augenbrauen fragend zusam- men. „Er war hier im Haus?"
„Ja, Euer Gnaden. Er ist auf den Baum geklettert, der vor meinem Fenster steht, und ich habe ihn hereingelassen."
„Wie konnte er wissen, welches Zimmer das Ihre ist?"
„Das weiß ich nicht, aber Robert ist ausgesprochen schlau."
„Daran zweifle ich nicht."
„Ich habe ihm von McPhee erzählt und dass Sie denken, die- ser Mann könne den Beweis für Roberts Unschuld erbringen. Robert glaubt allerdings nicht daran. Er meint, er habe schon alles versucht und bislang noch keinen Erfolg gehabt. Er schien sehr entmutigt zu sein."
„Wo ist Robert jetzt?"
Caro wandte den Blick ab. „Er hat mich gebeten, es nicht zu verraten."
„Aber Sie lieben ihn doch und wollen, dass ihm geholfen wird, weshalb Sie mir jetzt besser sagen, wo ich ihn finden kann."
Sie blinzelte und sah zu ihm auf. „Fragen Sie mich das bitte nicht."
„Ich bin weder
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