Martin, Kat - Perlen Serie
sind Sie Ihrer Frei- heit schon einen großen Schritt näher gekommen, und Sie sind herzlich eingeladen, so lange Gast dieses Hauses zu sein."
Robert nickte mit ernster Miene. „Ich schulde Ihnen beiden so unendlich viel, dass ich mich nie dafür werde revanchieren können."
„Sie schulden uns gar nichts, aber es gibt etwas, worüber ich gerne mit Ihnen reden würde."
Robert sah abrupt auf. „Sie meinen Caroline Loon."
„Ganz genau. Es scheint, als würde Miss Loon gewisse Ge- fühle für sie hegen, und bislang wissen wir nicht, was Sie wirk- lich für sie empfinden."
„Ich liebe sie", erklärte Robert schlicht.
„Das ist sehr erfreulich, aber wenn Sie Ihre Freiheit zurück- gewinnen sollten, werden Sie zugleich den Titel eines Earls er- ben - und Miss Loon ist nur eine einfache Kammerzofe."
„Selbst wenn sie eine Kaminfegerin wäre - ich liebe sie und möchte sie heiraten."
Rafe glaubte fast das aufgeregte Schlagen von Danielles Herz zu hören. Sie trat nun einen Schritt vor und griff nach Roberts Hand. „Ich habe mich nicht in Ihnen getäuscht, Robert McKay. Als ich Sie und Caro zusammen sah, wusste ich sofort,
dass Sie all die Schönheit an ihr wahrnehmen, die ich auch in ihr sehe."
„Ihr zu begegnen war das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist."
Danielle lächelte und ließ seine Hand los. Sie strahlte über das ganze Gesicht und wirkte so glücklich, wie Rafe sie noch nie gesehen hatte.
Robert blickte zur Tür. „Ich weiß, dass es mitten in der Nacht ist, aber wäre es vielleicht möglich, dass ich ..."
In diesem Moment drehte sich der silberne Knauf und die Tür flog auf. „Robert!"
„Der Herr bewahre uns vor lauschenden Frauen", murmelte Rafe, aber er konnte sich ein Lächeln dennoch nicht verknei- fen, als er sah, wie Robert auf Caroline Loon zueilte und sie an sich zog.
Für einige Augenblicke hielt er sie einfach nur in seinen Ar- men. Rafe bedeutete Danielle, dass sie die beiden allein lassen sollten, doch noch ehe sie die Tür erreicht hatten, sank Robert vor Caro auf die Knie.
„Ich weiß, dass dies weder die beste Zeit noch der angemes- sene Ort ist, aber das ist mir gleichgültig, denn ich liebe dich mehr als mein Leben, Caroline Loon. Willst du mich heira- ten?"
Caro sah ihn aus weit aufgerissenen blauen Augen entsetzt an. „Was redest du denn da? Du kannst mich nicht heiraten - du bist ein Earl!"
„Ich mag ein Earl sein, aber dennoch bin ich ein Mann, und ich liebe dich. Sag Ja, Caro. Erweise mir die Ehre, meine Frau zu werden."
Caro blickte sich fragend zu Danielle um. „Ich kann ihn nicht heiraten. Das wäre doch nicht richtig, oder?"
„Es wäre noch viel weniger richtig, ihn mit einem gebroche- nen Herzen zurückzulassen." Danielle schmunzelte. „Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du eine wunderbare Coun- tess abgeben wirst. Immerhin weißt du schon alles über die richtige Garderobe für jeden Anlass."
Caro musste lachen, während ihr zugleich die Tränen über die Wangen liefen, und sie wandte sich wieder dem Mann zu, der vor ihr auf dem Boden kniete. „Ich liebe dich auch, Robert McKay, und wenn dies wirklich dein Wunsch ist, dann wäre es mir eine Ehre, dich zu heiraten."
Robert stieß einen Freudenschrei aus, stand auf und zog Caro stürmisch in seine Arme.
Rafe führte Danielle derweil aus seinem Arbeitszimmer und tat dann so, als würde er nicht bemerken, dass sie ebenfalls weinte.
„Ich freue mich so sehr für die beiden", meinte sie.
„Du weißt aber, dass es längst noch nicht ausgestanden ist, oder? Es liegen noch einige Unwegsamkeiten vor uns, und die Möglichkeit besteht, dass doch noch etwas schiefgeht."
„Das weiß ich. Aber ich hoffe, dass das nicht geschieht. Caro verdient es, glücklich zu sein, und mit Robert wird sie es wer- den." Während sie die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf- gingen, kam ihr auf einmal ein seltsamer Gedanke. „Robert war für kurze Zeit im Besitz des Hochzeitscolliers. Du erin- nerst dich sicher noch, dass ich es ihm überlassen hatte."
Rafe lachte leise. „Du glaubst doch nicht etwa, dass die bei- den wegen des Colliers zueinander gefunden haben?"
„Nun, zumindest glaube ich, dass Robert reinen Herzens ist - du etwa nicht?"
„Doch, meine Liebe, das tue ich. Ich freue mich auch sehr für die beiden." Aber er glaubte nicht an die Macht von Legenden oder sonstigen wundertätigen Kräften. Wenn er das täte, müss- te er sich wohl keine Sorgen mehr um den Mann machen, der versuchte, ihn
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