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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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weit aufgerissen. „Er ist hier! Er ist unten im Salon!"
    „Ganz ruhig, Caro. Wer ist unten im Salon?"
    „Der Duke! Er möchte dich sprechen und sagt, dass es eine sehr dringliche Angelegenheit sei."
    Danielle verspürte einen Anflug von Übelkeit, und ihre Hän- de begannen zu zittern. Sie atmete tief durch und versuchte, ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen.
    Aber war das nicht genau das, was sie gewollt hatte? Schließ- ich musste sie mit ihm reden, um seine Absichten zu erfah- ren ...
    Danielle warf einen kurzen Blick auf ihr Spiegelbild, drehte sich ein wenig, um auch die Rückseite ihres hellblauen Musse- linkleides begutachten zu können, strich sich den schmal ge- schnittenen Rock glatt und rückte das Oberteil mit der hoch angesetzten Taille zurecht.
    Das Kleid war durchaus vorzeigbar, und Caro hatte Danielles Haar nur an den Seiten mit Schildpattkämmen aufgesteckt, da- mit es ihr in dichten Locken den Rücken hinabhing.
    „Du siehst gut aus", versicherte ihr Caro und schob sie zur Tür. „Du wolltest doch mit ihm reden - jetzt kannst du heraus- finden, warum er gekommen ist."
    Danielle atmete noch einmal tief durch, hob ihr Kinn und ging nach unten. Als sie den Salon betrat - einen behaglich wirkenden Raum, der ganz in Weiß und hellem Rosa gehalten war -, erblickte sie sofort Rafes hochgewachsene Gestalt. So- bald er sie das Zimmer betreten sah, erhob er sich vom Sofa.
    „Vielen Dank, dass du mich empfängst", begrüßte er sie be- tont höflich.
    „Wäre mir denn eine andere Wahl geblieben?" Sie kannte doch Rafael! Wenn er unbedingt mit ihr sprechen wollte, wür- de er sich durch nichts davon abhalten lassen.
    „Ich fürchte nein." Er deutete auf das Sofa. „Wollen wir uns setzen?"
    „Danke, aber ich möchte lieber stehen."
    Rafael atmete hörbar aus. Er war sechs Jahre älter als Dani- elle, müsste nun also einunddreißig sein. Leichte Falten began- nen sich um seine unglaublich blauen Augen abzuzeichnen, und seine Miene ließ oftmals einen müden Überdruss erkennen, der ihm in jüngeren Jahren völlig fremd gewesen war. Gleichwohl sah er immer noch gut aus. Er war einer der attraktivsten Män-

ner, die Danielle je zu Gesicht bekommen hatte.
    Sie spürte seine strahlend blauen Augen auf sich ruhen. „Ich habe Tausende von Meilen zurückgelegt, um dich zu sehen, Danielle. Für deine Feindseligkeit mir gegenüber habe ich Ver- ständnis - wer könnte das besser verstehen als ich? -, aber ich wüsste es zu schätzen, wenn du dich dennoch setzen würdest, damit wir Gelegenheit haben, uns auszusprechen."
    Danielle seufzte resigniert. Sie wusste, dass es nutzlos war, ihm zu widersprechen, und ging zu dem rosefarbenen Samtso- fa hinüber. Während sie Platz nahm, schloss Rafe die Tür zum Salon. Sie war überrascht, als er sich zu ihr setzte und dabei kaum die schickliche Distanz wahrte.
    „Soll ich uns Tee bringen lassen?", fragte sie.
    „Tee ist nicht notwendig - nur deine Aufmerksamkeit. Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen, Danielle."
    Sie sah ihn ungläubig an. „Wie bitte?"
    „Du hast richtig gehört. Ich bin hier, weil jedes deiner Worte der Wahrheit entsprach. In jener Nacht vor fünf Jahren war ich derjenige, der dich betrogen hat - und nicht umgekehrt."
    Sie schluckte, und ihr war auf einmal schwindlig zumute. Zum Glück hatte sie nicht darauf beharrt, die Unterredung im Stehen zu führen! „Ich fürchte, ich ... ich verstehe nicht ..."
    „Oliver Randall hat gelogen - genau wie du immer behaup- tet hast. Er hat sich den ganzen Plan gründlich ausgedacht, einschließlich des Briefes, den ich erhielt und der mich in jener Nacht überhaupt erst in dein Zimmer geführt hat."
    Rafe erklärte nun, wie sich damals alles zugetragen hatte und warum er so überzeugt davon gewesen war, dass sie eine Affäre mit Oliver Randall haben müsse. Die ganze Geschichte klang so abenteuerlich, dass Danielle ihren Ohren kaum trau- te. Mühsam versuchte sie, das Gehörte zu verstehen.
    „Aber warum ...?", fragte sie schließlich leise. „Warum sollte Oliver so etwas tun? Ich habe schon oft darüber nachgedacht, aber nie eine Antwort darauf gefunden."
    „Er wollte dich für sich haben. Er hat dich geliebt, Danielle, aber er konnte dich nicht bekommen. Und seine Eifersucht auf mich hat ihn fast verrückt gemacht."
    Danielle lehnte sich in die weichen Sofakissen zurück. Ihr war beklommen zumute, und ihr Herzschlag schien völlig aus dem Takt geraten zu sein. Rafe stand auf und ging zur Anrichte

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