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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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hinüber. Nachdem er ein wenig Brandy in ein Kristallglas ge-

schenkt hatte, kehrte er zu Danielle zurück und drückte ihr das Glas in die Hand.
    „Trink das. Dann wird es dir gleich besser gehen."
    Sie nahm einen vorsichtigen Schluck, spürte ein warmes Brennen ... und nahm noch einen Schluck. Tatsächlich fühlte sie sich nun schon ein wenig wohler.
    Sie sah zu Rafael auf und konnte noch immer kaum fassen, dass er hier im Salon ihrer Tante vor ihr stand. „Wie hast du all das herausgefunden?"
    „Ich habe einen Ermittler angeheuert, einen Detektiv aus der Bow Street, mit dem ich schon öfter zusammengearbeitet habe."
    Danielle schüttelte den Kopf. „Ich kann es immer noch nicht glauben."
    „Was kannst du nicht glauben?"
    „Dass du eine so lange Reise auf dich nimmst, nur um mir zu sagen, dass du dich geirrt hast."
    „Und um dir zu sagen, dass Oliver Randall seinen perfiden Plan sehr teuer hat bezahlen müssen."
    Danielle erhob sich so hastig vom Sofa, dass der Brandy über den Rand des Glases schwappte. „Du hast ihn getötet?"
    Rafe nahm ihr das Glas aus ihren zitternden Händen und stellte es auf einem kleinen Tisch ab. „Ich habe ihn erneut zum Duell gefordert, und diesmal habe ich ihn gezwungen, meine Herausforderung anzunehmen. Meine Kugel ist an einer sei- ner Rippen abgeprallt und hat die Wirbelsäule verletzt. Oliver Randall wird nie wieder gehen können."
    Danielle versuchte, etwas zu fühlen ... versuchte, Abscheu zu empfinden für das, was Rafael getan hatte. Aber sie wusste, dass er sich dem Ehrenkodex englischer Gentlemen verpflich- tet sah, und hatte immer geahnt, dass er Oliver würde büßen lassen, wenn er jemals die Wahrheit herausfand.
    „Es tut mir leid", sagte sie schließlich.
    „Um Randall? Das muss es nicht."
    „Es tut mir für uns alle leid ... die Jahre, die wir verloren ha- ben. Der Schaden, der angerichtet worden ist..."
    „Randall hat unsere Leben zerstört, Danielle - meines ebenso wie deines. Es ist so, auch wenn du es nicht wahrhaben willst."
    „Nun ... jetzt hat er seine Strafe bekommen, und alles ist vorbei. Danke, dass du es mir erzählt hast. Ich hatte schon be- fürchtet ..."

„Was hast du befürchtet, Danielle?"
    Sie hob trotzig ihr Kinn. „Dass du gekommen bist, um dich meiner gemeinsamen Zukunft mit Richard in den Weg zu stel- len und mich erneut der Aussicht auf ein glückliches Leben zu berauben."
    „Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich so sehr hassen, dass ich so weit zu gehen bereit wäre?"
    „Hast du das denn nicht längst getan?"
    „Ich habe in all den Jahren zu niemandem ein Wort über die Ereignisse jener Nacht verloren."
    „Du hast aber auch den Gerüchten nicht widersprochen. Zwei Tage später hast du unsere Verlobung gelöst und damit der Welt zu verstehen gegeben, dass ich schuldig sei."
    Ihre Worte bewegten etwas in ihm, und Danielle schien es fast so wie Bedauern zu sein, was sie in seinem Gesicht erblickte. „Ich will meinen Anteil an dem, was geschehen ist, gar nicht leugnen. Wenn ich die Dinge ändern könnte ... wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, dann würde ich das tun."
    „Aber das können wir nicht mehr, oder ... Rafael?"
    „Nein. Die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen ma- chen."
    „Auf Wiedersehen, Rafael." Danielle ging zur Tür. Ihr Herz schlug ihr noch immer bis zum Hals, und sie kämpfte verzwei- felt gegen die Tränen an, die in ihr aufstiegen.
    „Liebst du ihn?", rief Rafe ihr nach.
    Doch Danielle ging einfach weiter, durch die Tür des Salons und in die Eingangshalle. Sie hob ihren Rocksaum ein wenig an und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit den Treppenstu- fen, die sie hinaufstieg ... eine nach der anderen ... bis sie end- lich ihr Zimmer erreicht hatte.
    7. KAPITEL
    Rafe saß auf dem Rosshaarsofa, das im Salon seiner Hotelsui- te stand. Er dachte an seine Begegnung mit Danielle, stützte seine Ellbogen auf die Knie und ließ den Kopf auf seine Hände sinken.
    „War es denn so schlimm?" Max Bradley war lautlos aus dem

Schlafzimmer gekommen und stand plötzlich neben ihm. Er hatte eine besondere Begabung dafür, unverhofft irgendwo auf- zutauchen, aber Rafe hatte sich noch immer nicht daran ge- wöhnt und erschreckte sich jedes Mal erneut.
    „Es war sogar noch schlimmer", sagte er nun, lehnte sich zu- rück und streckte seine langen Beine von sich. „Ich werde nie den Ausdruck in ihrem Gesicht vergessen, als ich ihr mitgeteilt habe, dass ich endlich von ihrer Unschuld bei den damaligen

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