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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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warm und verführerisch, dass sie den Kuss etwas länger aus- dehnte, als sie ursprünglich wollte. Schließlich trat sie hastig einen Schritt zurück und hoffte, dass Ethan nicht bemerken würde, wie sehr ihr das Blut in die Wangen gestiegen war. „Danke. Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen." Sie drehte sich um und ging eilig zur Tür, bevor er es sich noch anders überlegte.
    Schon hörte sie ihn hinter sich herlaufen. „Warte! Was soll ich denn tun, wenn er schreit?"
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich um. „Be- schäftige dich mit ihm. Wiege ihn ein bisschen hin und her. Es gefällt ihm sehr, wenn man ihm etwas vorsingt."
    „Ich kann nicht singen."
    Grace lachte über Ethans entsetzten Gesichtsausdruck. „Du schaffst das schon."
    Nur konnte sie ihm ansehen, dass ihre Worte ihn nicht über- zeugten. Trotzdem verließ sie nun rasch das Arbeitszimmer. Ihre Kutsche wartete bereits vor dem Haus, und wenngleich Grace eigentlich gar nicht gehen wollte, zwang sie sich den- noch dazu. Sie wollte, dass Ethan ihren Sohn genauso liebte

wie sie selbst. Und sie war davon überzeugt, dass er das auch tun würde, wenn er erst einmal entdeckte, was für ein reizen- des und liebenswertes Kind der kleine Andrew war.
    Obwohl sie sich während der ganzen Zeit, die sie mit Tory verbrachte, Sorgen machte und nicht viele Einkäufe erledigt bekam, blieb sie doch fast drei Stunden fort. Aber das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie endlich wieder zu Hause war, und sie lief beinah durch die Eingangshalle in Richtung des Arbeitszimmers, dessen Tür offen stand. Sie sah Ethan an der Wiege stehen, die er herunterbringen und neben seinen Schreib- tisch hatte stellen lassen. Er betrachtete das kleine, in Decken gewickelte Kind, und in seinem Gesicht entdeckte Grace einen Ausdruck, den sie nie zuvor an ihm wahrgenommen hatte. Lautlos betrat sie das Zimmer. Ethan sah auf, als er sie be- merkte, und sie wünschte, seine Gedanken lesen zu können.
    „Ich bin wieder da", stellte sie überflüssigerweise fest.
    Er lächelte. „Das sehe ich."
    „Bist du mit Andy gut zurechtgekommen?"
    Er wandte sich wieder der Wiege zu. „Er hat nur einmal kurz geweint. Danach hat er die ganze Zeit geschlafen."
    Sie ging zu Ethan hinüber und berührte mit ihrer Hand sei- ne Wange. „Danke."
    „Dafür, dass ich nach dem Kind gesehen habe?"
    „Dafür, dass du mich wieder hoffen lässt."
    Er schien von ihren Worten bewegt und zog sie in seine Ar- me. „Es wird alles gut werden", flüsterte er, und sie nickte, war sich in Wahrheit dessen aber weniger gewiss als jemals zuvor. Denn nachdem sie gestern Morgen nach unten gekommen war, hatte Baines sie in der Eingangshalle angesprochen. Er hielt ein silbernes Tablett, auf dem ein versiegelter Brief lag.
    „Dies ist soeben für Sie eingetroffen, Mylady."
    Ihr Name war in blauer Tinte auf das Papier geschrieben, und sie wusste sofort, von wem die Nachricht stammte. Ihre Hand zitterte, als sie den Brief nahm und sich zurückzog, um ihn in Ruhe zu lesen.
    Liebste Gracie,
    ich hoffe, dass es dir und dem Kleinen gut geht. Wenn- gleich ich dich nur ungern erneut um Hilfe bitten möch- te, so habe ich doch etwas Neues herausgefunden. Wenn du immer noch bereit bist, mir zu helfen, kannst du mich

übermorgen um zwei Uhr Mittag wie gehabt in der „Rose Tavern" treffen. Solltest du nicht kommen, so verstehe ich das.
    Voller Liebe und Dankbarkeit
    dein Vater
    Erst als das Baby begann, unruhig zu werden, verschwand die Erinnerung an den Brief aus Grace' Gedanken. Widerstrebend löste sie sich aus Ethans Umarmung, beugte sich über die Wie- ge und hob ihren Sohn hoch.
    „Ist schon gut, mein Liebling." Sie küsste sein kleines Köpf- chen und lächelte, als sie spürte, wie der Flaum seines dunklen Haars ihre Wange streifte. „Ich bringe ihn wieder nach oben", sagte sie zu Ethan, und er nickte.
    Sobald sie sein Arbeitszimmer verlassen hatte, musste sie jedoch wieder an die Nachricht ihres Vaters denken, und ihre Zuversicht begann zu schwinden. Je länger ihr Vater sich in London aufhielt, desto größer wurde die Gefahr für ihn - und die größte Gefahr drohte ihm von dem Mann, mit dem sie verheiratet war. Dennoch würde sie versuchen, morgen unbe- merkt zur „Rose Tavern" zu gelangen. Wie schon zuvor wür- de sie versuchen zu tun, was immer in ihrer Macht stand, um dem Viscount zu helfen - und dabei konnte sie nur hoffen, dass Ethan es nie herausfand.
    Der Marquess sah seiner Frau nach, als sie das

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