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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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Ethan.
    „Schlau wäre das nicht, aber ja, wir gehen davon aus, dass er sich immer noch hier aufhält. Wahrscheinlich ist er nicht ohne Grund nach London gekommen, aber darüber wissen wir lei- der nichts."
    Vielleicht will er sich mit seiner Tochter treffen, dachte Ethan, behielt diesen Gedanken allerdings lieber für sich. Bis- lang wussten nur sehr wenige Leute von Grace' Verbindung zu dem Verräter, und es war am besten, wenn das auch so blieb.
    „Halten Sie mich auf dem Laufenden, Hal."
    „Natürlich."
    Nachdem Pendleton das Haus verlassen hatte, begann Ethan zu überlegen, ob es sein konnte, dass Grace' Vater mit seiner

Tochter Kontakt aufgenommen hatte.
    Das wollte er nicht hoffen, denn es wäre nicht gut, wenn sei- ne Frau noch weiter in die Sache verwickelt würde, als sie es ohnehin schon war. Wenn die Verbindung zwischen den beiden bekannt wurde, würden die Behörden auch nicht mehr lange brauchen, um herauszufinden, wer dem Verräter zur Flucht ver- holten hatte.
    Und an die Folgen dieser Entdeckung wollte Ethan nicht denken.
    Am frühen Nachmittag kam seine Frau beschwingten Schrit- tes in sein Arbeitszimmer, wo er noch immer über den Haupt- büchern von Belford Park saß. Grace trug ein warmes Kleid aus burgunderroter Wolle, einen pelzgefütterten Umhang und einen dazu passenden Muff.
    „Ich werde ein wenig ausgehen", sagte sie und strahlte ihn an. „Claire, Victoria und ich wollen einkaufen." Sie kam um den Schreibtisch herum und küsste Ethan auf die Wange.
    Ethan runzelte die Stirn. Grace war eine unglaublich schlechte Lügnerin, und ihre strahlende Miene schien ihm ein wenig zu dick aufgetragen. „Vielleicht sollte ich euch beglei- ten", schlug er vor, um zu sehen, wie sie reagieren würde. Er lächelte. „Damit ihr euch nicht in Schwierigkeiten bringt." Sie lachte, aber es klang ein wenig bemüht. „Danke, aber wir kommen schon zurecht."
    Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Bist du si- cher?"
    „Ganz sicher. In ein paar Stunden bin ich wieder da." Sie rauschte davon, und Ethan spürte eine leichte Unruhe in sich aufsteigen.
    Er erhob sich von seinem Schreibtisch, ließ Freddie rufen und bat ihn, sein Pferd zu holen.
    „Und halte Lady Belfords Kutsche auf, bis du den Schwar- zen gesattelt hast!"
    „Jawohl, Capt'n." Manchmal nannte der Junge ihn immer noch so, und da Ethan die Bezeichnung mochte, beließ er es da- bei. Freddie eilte zurück in die Stallungen, und Ethan wartete, bis Grace' Kutsche am Haus vorfuhr.
    Dann ging er durch eine Hintertür eilig zu den Verschlagen, wo er sein Pferd bereit fand. Als er sich in den Sattel schwang, sah er gerade noch, wie die Kutsche um die nächste Straßen- ecke bog.

24. KAPITEL
    Am Ende der engen, mit Kopfsteinen gepflasterten Straße konnte Grace bereits das rot bemalte Schild über der Tür der „Rose Tavern" erkennen.
    „Halten Sie hier", wies sie den Kutscher James Dory an. Nachdem er den Wagen am Straßenrand zum Stehen gebracht hatte, half er Grace beim Aussteigen. „Ich brauche nicht lan- ge", versicherte sie ihm.
    Tief durchatmend, raffte sie ihren Rock zusammen und ging zu der Schänke. Einen Moment zögerte sie, doch dann stieß sie entschlossen die zur Hälfte verglaste Tür auf und blickte in den dunklen Innenraum. Die Wintersonne hatte draußen so hell geschienen, dass sie nun im ersten Moment kaum etwas sah. Schließlich konnte sie ihren Vater ausmachen, der ganz in der Nähe auf einer Holzbank saß. Er trug immer noch seinen grauen Bart und die kleine Brille, die ihm zur Tarnung dien- ten.
    „Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest", sagte er und stand auf.
    Grace lächelte ihn an. „Ich möchte Ihnen helfen, Vater." Er küsste sie leicht auf die Wange und führte sie zu einem et- was abseits stehenden Tisch in einer Ecke. Um diese Zeit war die Schänke nur spärlich besucht, und die wenigen Gäste sa- ßen alle etwas weiter entfernt. Über dem Kamin hingen Kie- fernzweige, und Grace dachte sofort an die Geschenke, die sie noch für Weihnachten kaufen musste. Dieses Problem erschien ihr jedoch fast lächerlich, verglichen mit dem, das gerade vor ihr stand.
    „Es ist schön, dich zu sehen", meinte der Viscount und be- trachtete sie mit Wohlgefallen. „Danke, dass du gekommen bist."
    „Es ist gefährlich für Sie, sich in London aufzuhalten. Was ist, wenn jemand herausfindet, dass Sie hier sind?"
    „Ich bin gekommen, um meine Unschuld zu beweisen, Grace. Und bis mir das gelingt, werde ich in der Stadt

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