Martin, Kat - Perlen Serie
und ihre Augenlider öffneten sich flatternd.
„Ethan?"
„Gracie ... Liebste."
Sie streckte die Arme nach ihm aus, und er hielt sie fest. „Du bist jetzt in Sicherheit. Und Andrew lebt."
Das Baby fing erneut zu schreien an, und Ethan spürte Grace' Anspannung.
„Andy!"
Er half ihr auf, und sie eilten zu ihrem Kind.
„Ist alles mit ihm in Ordnung?", fragte Ethan besorgt, wäh- rend Grace sich über das Baby beugte.
Sie nickte erleichtert. „Sie müssen eine Frau hier gehabt ha- ben, die sich um ihn gekümmert hat. Er ist trocken, nur ganz hungrig." Über ihre Schulter warf sie einen kurzen Blick in das andere Zimmer. „Was ist mit Cox?"
„Cox wird uns keinen Ärger mehr machen. Cord und Rafe kümmern sich um ihn."
Hastig wickelte Grace die blaue Decke um das Baby. Dann nahm sie ihren Sohn in die Arme, küsste leicht seinen Kopf und flüsterte ihm tröstende Worte zu. Der Kleine schmiegte sich an sie, schniefte leise und beruhigte sich langsam.
Während sie das Kind in ihren Armen wiegte, sah Grace zu Ethan auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich findest. Ich hatte solche Angst."
Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Ich hätte nicht eher aufgehört zu suchen, bis ich dich gefunden hätte."
„Nur woher wusstest du, dass ich hier bin?"
„Der Junge, der das Geld genommen hat, gab uns Bescheid." Wie aus dem Nichts war der zerlumpte Straßenjunge plötz- lich vor ihnen aufgetaucht. „Suchen Sie die rothaarige Da- me?", hatte er gefragt.
Ethan hatte ihn bei den Schultern gepackt. „Hast du sie ge- sehen? Weißt du, wo wir sie finden können?"
„Ich schwöre Ihnen, Sir, dass ich nix von dem Baby wusste. Sie haben mir nur gesagt, dass ich 'ne Tasche holen soll. Aber dann ... ist die Dame gekommen, wegen dem Kind. Wenn Sie nich' schnell da sind, werden sie ihr was tun!"
Der Junge hatte sie dann zu dem verfallenen Haus geführt und war mit ihnen durch den Keller und hinauf in den ersten Stock gegangen. „Da vorn", sagte er. „Das Zimmer am Ende des Ganges."
Ethan griff nun nach dem Arm des Jungen, als dieser schon wieder verschwinden wollte. „Ich bin der Marquess of Belford. Wenn du in den nächsten Tagen zu mir kommst, werde ich da- für sorgen, dass du für deine gute Tat belohnt wirst."
„Danke, Sir."
Ethan erschauderte bei dem Gedanken daran, was gewesen wäre, wenn der Junge ihnen nicht geholfen hätte, und legte sei- nen Arm um Grace und das Baby. Gerade hatten sie die Tür er- reicht, die in das andere Zimmer führte, da erklangen von dort Schüsse. Ethan drängte Grace und Andrew an die Wand, und während er sie mit seinem Körper schützte, zog er seine Pistole aus der Manteltasche.
„Cord?", rief er. „Rafe, ist mit euch alles in Ordnung?" „Uns geht es gut", ließ sich der Earl of Brant vernehmen. „Nur Mr. Cox hat sich leider entschieden, dass er meine Pis- tole dem Galgen vorzieht", fügte der Duke of Sheffield hinzu.
Als Ethan das schäbige Zimmer betrat, fand er Cox tot am Boden liegend, seine kalten grauen Augen starrten leblos zur Decke, und aus einer Wunde in seiner Brust rann Blut.
Einen Moment später wurde die Tür, die auf den Gang führ- te, aufgestoßen, und herein stürmte Victoria mit einem schwe- ren Stück Holz in der Hand.
„Alles in Ordnung, Liebste", versicherte ihr Cord mit sanfter Stimme.
Erleichtert ließ sie den Holzblock fallen. „Gott sei Dank." Durchdringend sah Cord sie an. „Hatte ich dich nicht gebe- ten, draußen zu warten?"
„Ich habe Schüsse gehört und war in Sorge, dass du verletzt sein könntest!"
Cord seufzte und zog sie in seine Arme.
Ethan deutete in das andere Zimmer. „Da drinnen ist noch einer." Liebevoll blickte er Grace an. „Ich habe ihn bewusst- los geschlagen, nachdem meine Frau schon sehr gute Vorarbeit geleistet hatte."
Rafe lächelte. „Ich kümmere mich um ihn." Er verschwand eilig nebenan. Ethan konnte hören, wie sein Freund einige der Lumpen, auf denen zuvor das Kind gelegen hatte, in Streifen riss, mit denen er den leise stöhnenden Gillis fesselte und kne- belte. Nach wenigen Minuten kam der Duke of Sheffield zu- rück und hielt die Perlenkette mit den funkelnden Diamanten in der Hand.
„Das ist doch Ihre", meinte er und hielt sie Grace entgegen. „O ja ... danke." Sie sah zu Ethan auf. „Ich dachte, dass ich damit vielleicht einen Handel machen könnte."
„Das hat ganz offensichtlich nicht funktioniert", bemerkte Ethan trocken.
„Nein, vermutlich nicht." Grace ließ die
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