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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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seit wenigen Monaten wusste sie den Grund dafür. Der Mann ihrer Mutter hatte sie ihr ganzes Leben lang seine Ablehnung spüren lassen, weil er wusste, dass sie nicht seine leibliche Tochter war.
    „Wenn Sie sich am Nachthimmel zurechtfinden, dann ken- nen Sie sicher auch dieses Gestirn." Während er sprach, beug- te er sich näher zu ihr, und ihr Blick folgte der Richtung, in die er zeigte.
    „Oh, das ist Perseus."

„Ja", sagte er sanft. „Er liegt ganz nah bei seiner zukünfti- gen Schwiegermutter Kassiopeia."
    Sie lächelte. Seltsamerweise freute es sie, dass er dies wusste. „Und bei Andromeda, seiner zukünftigen Braut", fügte sie hinzu. Seine Nähe wurde ihr bewusst ... wie er ne- ben ihr stand und dabei so viel Kraft und Stärke ausstrahlte. Sie konnte die Wärme seines Körpers spüren und den hellen Lichtstrahl sehen, den das Mondlicht auf sein rabenschwar- zes Haar warf.
    Noch während sie ihn von der Seite betrachtete, wandte er sich zu ihr und sah sie an. Einen kurzen Moment lang trafen sich ihre Blicke. Grace überlegte noch, was wohl die tiefe Be- unruhigung verursachen mochte, die sie in seinen Augen sah, bevor sein Mund sich auf den ihren senkte.
    Sie erstarrte und wollte sich ihm entziehen, doch anstelle des harten, vereinnahmenden Kusses, den sie erwartet hatte, spürte sie nur eine zarte, flüchtige Berührung seiner Lippen. Er atmete einmal tief ein und wieder aus. „Es wird Zeit, dass ich Sie zurück in die Kabine bringe."
    Bislang war ihr nicht aufgefallen, wie kalt es war. Der Wind hatte im Laufe des Abends wieder aufgefrischt und fegte nun mit schneidender Schärfe über Deck. „Danke, dass Sie mich hier heraufgebracht haben."
    „Ich stehe zu meinem Wort, Miss Chastain, darauf können Sie sich verlassen. Von nun an können Sie an Deck kommen, wann immer Sie wollen, solange entweder ich oder Mr. Mc- Shane Sie begleiten."
    Eine Welle der Erleichterung erfasste sie. Zumindest war sie nun nicht mehr in der Kabine gefangen.
    Sie lächelte ihn an. „Danke." Es schien ihr ein großes Zu- geständnis seinerseits zu sein, denn immerhin hatte sie ja ein Verbrechen begangen. Wenn er wollte, könnte er sie auch unter Deck einschließen und erst wieder herauslassen, um sie den Be- hörden zu übergeben.
    Wortlos begleitete er sie zurück, und sie stützte sich auf ihn, als er ihr die Stiege hinunterhalf, die zu ihrer gemeinsamen Kabine führte.
    Es war schon weit nach Mitternacht und sie lag in ihrem ein- fachen Nachthemd bereits im Bett, als er wieder in den Raum trat. Sie hörte das Rascheln seiner Kleidung, und ihr Herz be- gann laut zu klopfen. Was würde er tun?

Er zog indes nur seine Überkleidung aus und legte sich dann wie in den Nächten zuvor an das andere Ende des Bettes. Sie versuchte, nicht an seinen hauchzarten Kuss zu denken oder daran, was er wohl bedeuten mochte.
    Aber trotzdem fiel sie erst in den frühen Morgenstunden, als der Captain sich bereits wieder angekleidet und die Kabine verlassen hatte, in einen unruhigen Schlaf.
    Behäbig ging Angus McShane über das Achterdeck in Rich- tung des Captains, der hinter dem großen Steuerrad stand. Er kannte Ethan seit Jahren und hatte ihm schon auf seinem ers- ten Schiff gedient. Das war nun lange her, und wenngleich sich an ihrer Beziehung nichts geändert zu haben schien, so war der Captain doch seitdem ein anderer Mann geworden.
    Die Monate, die er unter entsetzlichen Qualen in einem fran- zösischen Gefängnis hatte verbringen müssen, hatten ihn ver- ändert. Er war härter geworden und wirkte älter, als er tatsäch- lich war.
    Und auch jetzt plagten ihn Sorgen, das konnte Angus an die- sem kalten Februarmorgen deutlich sehen. Seit er dieses Mäd- chen an Bord gebracht hatte ...
    Angus seufzte leise. Rache begann einen Mann früher oder später immer aufzuzehren. Und die Genugtuung war letztlich nie so groß wie zunächst gehofft.
    „Sie wollten mich sprechen, Capt'n?"
    „Ja. Ich habe Miss Chastain erlaubt, an Deck zu kommen, wann immer sie will, solange Sie oder ich sie begleiten."
    Überrascht zog Angus seine grauen, buschigen Augenbrauen in die Höhe. „Wollten Sie sie nicht eigentlich bestrafen?" Ethan zuckte mit den Schultern. „Sie hält es nicht länger aus, eingesperrt zu sein. Ich weiß genau, wie sich das anfühlt." Es war einfach nicht die Art des Captains, eine Frau schlecht zu behandeln, dachte Angus - ganz gleich, was sie verbrochen haben mochte.
    „Eine kluge Entscheidung." Angus sah auf das Meer hinaus, wo

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